Riesenmaschine

24.05.2006 | 11:15 | Berlin | Anderswo | In eigener Sache

Heute Faszination Fernost


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Im Rahmen der Après Bunny Formate findet heute Abend die einzigartige Show "Faszination Fernost" statt. In Vertretung des in Afghanistan verschollenen Titanic-Kolumnisten Walter Myna ("Bliefe von dlüben") wird um 20.00 Uhr im nbi in der Berliner Kulturbrauerei Christian Y. Schmidt einen grossen Ländervergleich durchführen. Neun der tollsten asiatischen Nationen treten dabei im direkten Vergleich gegeneinander an – die beste wird gewinnen. Unter anderem werden dabei folgende Fragen geklärt: Ist Hitlerverehrung in Korea wirklich gerechtfertigt? Wieviele verschiedene Warnschilder vor Stromschlägen gibt es in Vietnam? Wie funktioniert die myanmarensische stromlose Ampel? Und schliesslich: Warum sind "alles Votzen ausser Peking"?


24.05.2006 | 05:45 | Berlin | Zeichen und Wunder

Fassadenfragen


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Gut zwei Monate ist es her, da haben wir uns über die allgegenwärtigen Werbemittel auf Bauplanen und auf Berliner Wahrzeichen beschwert. Offenbar hat man auf uns gehört, denn in diesen Momenten wird der Turm des Roten Rothauses renoviert und ist von allen vier Seiten zugehangen mit keinem einzigen Quadratzentimeter Werbefläche darauf. Und schon wieder kann man sich beschweren. Wie kann die Politik es verantworten, angesichts der sturzleeren Kassen diese solide Einnahmequelle leichtfertig auszuschlagen? Noch dazu zur Weltmeisterschaft ist es wahrlich kein gutes Zeichen für ausländische Investoren, wenn die Regierung hier gänzlich unkooperativ oder gar fälschlicherweise unkäuflich erscheint. Diese Frage wird hoffentlich für erbitterte Kämpfe sorgen im rot-roten Roten Rathaus, wo sich doch der Rororo-Verlag als Sponsor förmlich aufdrängt. Oder das Berliner Möbelhaus Rahaus. Wir diskutieren maschinenintern derweil, wie man unseren schamlosen Meinungswechsel nennen sollte: "Sein Fähnlein gegen den Wind hängen" oder "postmoderne Inkonsistenz".


23.05.2006 | 13:34 | Berlin | Alles wird besser

Im Land der goldenen Löschwassereinspeisungen


Midas lebt. (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Bei der beliebten Freizeitbeschäftigung Gesellschaftsanalyse lässt sich praktisch jeder von seinem direkten Umfeld beeinflussen und hält Dinge für normal und alltäglich, die es nur im eigenen Umkreis sind. Sollen sie halt Kuchen essen. Es fällt eben allzuschwer, die gefühlte Häufung von Einzelfällen nicht mit einem flächendeckend auftretenden Phänomen zu verwechseln. Die Flucht nach vorn des Einäugigen mit grauem Star heisst, den Einzelfall zu verklären und zum Symbol zu machen, gerade so ironisch, dass jeder Fehler als Scherz, jede Wahrheit als grossartige Entdeckung daherkommt. Etwa so, wie es eine grossartige Entdeckung ist, dass die Löschwassereinspeisungen am Berliner Sitz der Firma Jamba aus purem Gold sind. Der goldene Wasserhahn als Zeichen für Luxus im 20. Jahrhundert ist durch, im dritten Jahrtausend hingegen glänzt noch das letzte Regal im Keller mit fussgeschnitzten Ebenholzintarsien auf der Rückseite. Das Haus ist übrigens nicht irgendein Haus, sondern das CityQuartier DomAquarée, das nicht nur durch penetrante Verwendung von lachhaften BinnenMajuskeln auffällt, sondern auch durch ausgesuchte Hässlichkeit aussen und ein dämliches, massenmagnetisches Aquarium innen.

Und was bedeutet das bezogen auf die Gesamtsituation in Deutschland, wenn an einem kaum vermieteten, weil teuren und hässlichen Bürogebäude, das letztlich den Volks- und Raiffeisenbanken gehört und in dem sich der sinnloseste Wassertank Berlins ebenso aufhält wie die 500 Angestellten von Jamba und angrenzenden Unternehmen, die Löschwassereinspeisungen vergoldet sind? Vermutlich nichts. Es lässt sich aber eine ganze Menge hineininterpretieren.


21.05.2006 | 17:31 | Berlin | Nachtleuchtendes

Designmai 2006: Erster alles


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Jaja, Finnland. Wir haben es ja vorher gesagt, dass die Visual-Kei- und Ork-inspirierten Polarkreisbewohner den gesamten Softeis-Schlagermüll wegfegen werden wie seinerzeit Rommel die ... dummerweise haben wir es nur in kleinem Kreis gesagt und nicht protokolliert. Deshalb zu etwas völlig anderem: Dem Berliner Designmai, jene "insgesamt erschreckend peinliche Veranstaltung" (Peter Richter heute in der FAS), die nun zu Ende geht. Die "Lordi" des Designmai, wenn man so will, waren eine frisch formierte Formation namens Erstererster, "eine motivierte Gruppe von 12 Designern, die alle am grossen Block Erstererster formen." Und zwar taten sie das buchstäblich mit der Performance-Installation "60 m³ Spielraum". Hinter einer weissen Gaze-Verkleidung konnte man am Samstag in der zentralen "Designcity"-Halle schemenhaft eine Gruppe Menschen erkennen, die sich wie besessen in einen gewaltigen Styroporwürfel hineingruben. Gegen Nachmittag konnte dann das Resultat besichtigt werden, eine weisse Höhle, nicht ganz unähnlich der persönlichen Schmerzhöhle aus "Fight Club". Aus dem entnommenen Material sollen neue Einrichtungsgegenstände entstehen. Wir müssen uns Sisyphos als Berliner Designer vorstellen. Natürlich ist das kompletter Unfug, aber auch nicht viel unsinniger als viele andere akribisch ausgearbeitete Entwürfe zum diesjährigen Überthema Stadt und so, die immer noch der fixen Idee folgen, die zukünftige Grossstadt würde von postmodernen Nomaden in paramilitärischer Schutzkleidung durchstreift, die ihre portablen Schneckenhäuser stets mit sich führen oder zur Not in nomadischen Pop-up-Hotels absteigen. Archigram mit ihrer Parasitären Architektur waren da schon mal weiter. Ein Prinzip übrigens, das sich im charmanten Studentenentwurf eines "parasitären Stuhls", der an andere Stühle andockt, in der Koje des Royal College of Arts wiederfindet. Was war sonst noch bemerkenswert? Redesigndeutschland haben ihren verstrahlten Bauhausansatz nun auch auf das Feld des Spirituellen ausgedehnt, und schlagen als Ersatz für alle Religionen und ihre Bauwerke und säkularisierten Orte der inneren Einkehr ein "Spiritual Zentrum" bestehend aus 105 Neonröhren vor. Den Segen der Riesenmaschine hat das, auch wenn der Preis mit 300.000 Euro ein wenig hoch gegriffen erscheint. Ansonsten bliebe nur noch eine Idee zu erwähnen, deren Zeit offensichtlich so gekommen ist, dass sie gleich zweimal verwirklicht wurde. Und zwar ist das die der Klebrigen Schatten, die in Ermangelung anständiger Geotagging-Tools hier noch analog-akustisch umgesetzt wurde. Sowohl Felix Harmood Becks Soundbombs, als auch das "Acoustic Graffiti" am Stand von POG Design verfolgen den Gedanken, visuelles durch verbales Graffiti zu ersetzen. Wie so oft beim Thema Design: Mal sehen, ob da die Strasse mitspielt.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Es ist ein Modul und es sieht gut aus


18.05.2006 | 15:42 | Berlin | Anderswo | Fakten und Figuren

Modern Talking Cities


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Die Entwicklung des Mai vom Wonnemonat zum Designmonat ist schon deshalb begrüssenswert, weil Ganzjahreswonne derzeit State of the Art ist. Aber auch sonst. Viele Menschen denken ja, "Design und Architektur, das interessiert mich nicht, ich wohne eh lieber im Altbau". Wie wichtig aber die Auseinandersetzung mit den politischen Aspekten von Design, Architektur und Stadtplanung ist, merkt man, wenn man im Flughafen Tempelhof steht und sich bei dem Gedanken ertappt: "Schade, dass die Grosse Halle des Volkes nie gebaut wurde". Mit ungefähr diesem Thema beschäftigt sich die Ausstellung "Talking Cities – The Micropolitics of Urban Space", die vom 26. August bis 3. Dezember diesen Jahres im Zollverein Essen stattfindet. Warum dann jetzt drauf hinweisen, fragt der interessierte Leser zu Recht. Weil heute in Form eines Magazins, bzw. vielmehr Buchs Texte und Bilder zur Ausstellung erschienen sind. Der auf der Seite genannte Preis von 1.995,00 Dollar ist nicht ganz korrekt, es kostet vielmehr 14,90 Euro. Darin werden Dinge erklärt wie "Guerilla Architecture" und natürlich die Frage beantwortet: Was sagt die sprechende Stadt eigentlich?

(Heute abend bis 24 Uhr Talking Cities Lounge im Urban Drift Project Space, Budapester Strasse 48, 10787 Berlin, Eintritt kostenlos)


... 39 40 41 42 43 [44] 45 46 47 48 49 ...

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- Textextexegese

- Über Lachen lachen

- vegetabile Andeutungen

- Hollywood Chewing Gum

*  SO NICHT:

- Rahaus ohne Not

- Kickers-Schuhe

- toter Winkel

- Smithville (Texas) Chewing Gum


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Diary of the Dead", George A. Romero (2007)

Plus: 3, 15, 41, 64, 78, 79, 80, 89
Minus: 57, 99, 102, 127, 128
Gesamt: 3 Punkte


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV