Riesenmaschine

19.07.2005 | 15:35 | Berlin | Alles wird schlechter

Drugs Gegenwart 2005

Um "Sondernutzung öffentlicher Flächen" in der Variante "Niederlassen zum Alkoholverzehr außerhalb zugelassener Schankflächen" handelt es sich offenbar bei einer unserer Hauptaufgaben um diese Jahreszeit, dem Biertrinken in Parks. Und das offenbar ohne unser Wissen schon immer existierende Verbot dieser schönen und zivilisierten Tätigkeit wird, wie man der heutigen Berliner Zeitung oder vielleicht auch dem Tagesspiegel entnehmen kann, in letzter Zeit durch die "Kiezstreifen der Ordnungsämter" vermittelst Platzverweis oder Ordnungsgeld auch durchgesetzt.

Hallo, Staatswesen? Müssen wir unseren jüngst gefundenen (Irakkrieg, Homoehe) Stolz auf Deutschland schon wieder vom Jackenärmel abmontieren? Oder einfach auf andere Freizeitvergnügungen ausweichen? Obwohl auf Cannabis nach wie vor keine Steuern drauf sind? Na gut, Staatswesen, aber komm dann nicht an und heul rum, weil kein Geld für Autobahnen und Kindergärten da ist.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Against the envy of less happier lands


17.07.2005 | 14:42 | Berlin | Alles wird schlechter

Supatoplevelchecker Dotberlin

Wie Heise meldet, möchte die dotBerlin GmbH die Top-Level-Domain .berlin einführen lassen. Auf der dotBerlin-Website, die ja wohl ein schlechter Scherz ist die an Ausführlichkeit ein wenig zu wünschen übrig lässt, wird das Projekt näher erläutert: "Ziel der dotBerlin GmbH ist die Einführung und der Betrieb der neuen Domain-Endung .berlin." Ach so! Ja, dann sind wir natürlich auch dafür! Wir freuen uns schon auf die TLD .hellschen-heringsand-unterschaar.


13.07.2005 | 10:48 | Berlin | Sachen anziehen

Hawaiiirritationen


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Der aufmerksame Betrachter urbanen Lebens wird diesen Sommer am neuen modischen Drama nicht vorbeigesehen haben können. Hawaiihemden sind nicht länger deutliches Zeichen der sozial benachteiligten oder sehschwachen Schichten, nein, in diesem Sommer kann jeder Geschmacksverirrte unabhängig von Haushalts-Nettoeinkommen und Dioptrien-Wert zum Hawaiihemd greifen. Schlimmer noch das Hawaiiaccessoire wie die Blumenkette, in seiner traurigen Gesamtheit zu bestellen bei tikimaster.com oder dem deutschen, preiswerteren Falksson-Shop.

Mit der textilen Tragödie rollt auch ein kultureller und gastronomischer Tiki-Tsunami durch die Städte. Obwohl niemand so genau weiss, wie Tiki schmeckt, scheint Tiki das neue TexMex zu sein: bald wird es Tropical Whatever und Pina Cococolada oder Ähnliches auch in Göttingen und Heidelberg geben.


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Klar ist, dass Hawaii das Next Big Thing sein wird. Das Prinzip Riesenmaschine zeigt aber erstmals unmissverständlich, warum das so ist. Nach dieser GfK-Studie (PDF) sind die wichtigsten Kunden 30 bis 40jährige Frauen – denn sie kaufen nicht nur für sich, sondern auch für ihre Kinder und Männer ein und bestimmen so das textile Stadtbild. Diese Frauen wurden in den 70er Jahren sozialisiert, und wenn man sich das massgebliche Sozialisiationsinstrument für Mädchen ansieht, weiss man, wo der aktuelle Hawaiitrend seine Wurzeln hat. (Nebenstehend eine "Barbie Hawaii", Erscheinungsdatum in Deutschland 1975).


08.07.2005 | 14:10 | Berlin | Listen

Kostenlose Internetzugänge in Berlin

1. Bei Globetrotter in der Schloßstraße am U-Bahnhof Rathaus Steglitz.

2. In der Staatsbibliothek Berlin (in der Potsdamer Straße 33 kein Ausweis erforderlich, unter den Linden wohl).

3. Im Patentamt in der Gitschiner Straße 103 (Kreuzberg).

4. Bei Intertank in der Manteuffelstraße 47 (Kreuzberg).

5. Bei Magic Mountain an der S-Bahn Gesundbrunnen (Wedding).

6. Im Café Zapata im Tacheles, Oranienburger Str. 53-56 (Mitte). (Danke an Leser snlr)

7. Im WAF Salon, Rigaer Str. 83, Friedrichshain (Danke an Leser snlr)

8. Amerika-Gedenkbibliothek, Blücherplatz 1, U Hallesches Tor (Danke an Leser Klaus Caesar)

9. Berliner Stadtbibliothek (Breite Straße 30-36) (Danke an Leser Klaus Caesar)

10. Humboldtunibibliothek (hinter Stabi Unter den Linden) (Danke an Leser Klaus Caesar. Zweifelhaft: Ist die da überhaupt noch? Und nicht vielmehr in der Hessischen Str. 1-2?)

11. Unibibliothek der FU (Rostlaube Dahlem) (Danke an Leser Klaus Caesar, uns ist aber unklar, welche Bibliothek hier genau gemeint sein soll.)

wird ergänzt ...


08.07.2005 | 10:01 | Berlin | Alles wird besser

Dienstleistungshölle

In Berlin und am Zweitfirmensitz Nürnberg operiert laut Papierausgabe der zitty die "Dienstleistungshölle Klaus Hammerlindl". Klaus Hammerlindl übernimmt für 1 Euro pro Auftrag unbeliebte Aufgaben wie Pfandflaschen wegbringen, Festplatte aufräumen, CDs ordentlich beschriften, Kneipentische blockieren, bis der Auftraggeber kommt oder Fussball gucken und zusammenfassen. Dem zitty-Bericht zufolge wartet er noch auf den Auftrag, eine Wohnung aufzuräumen, indem er nichts verändert und nur in einer Excel-Tabelle vermerkt, wo alles liegt. Das Geschäftsmodell mag so zweifelhaft wie attraktiv wirken; viele Nutzer der Dienstleistungshölle zahlen allerdings laut Hammerlindl freiwillig mehr als den geforderten Euro. Die Dienstleistungshölle ist unter 0173 – 886 51 09 und hammerlindl@gmx.de zu erreichen.

Update: Jetzt auch unter members.fortunecity.de/hammerlindl/.


... 67 68 69 70 71 [72] 73

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