Riesenmaschine

28.09.2007 | 14:48 | Gekaufte bezahlte Anzeige

Dosen, euch will ich kosen


He's not telling lies when he's using Mais: Stefan Marquard (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die Vorurteile über Lebensmitteldosen sind so alt wie Lebensmittel selbst. Zumindest wie die in Dosen. Die Dosenköche müssen handeln. Und zwar, wie es sich gehört, mit einem Experiment unter fachkundiger Advertorial-Aufsicht der Riesenmaschine: dem Dosentest.

Vier Probanden werden sich in den kommenden sechs Wochen vornehmlich aus Dosen ernähren: Alles, was es in Dosen gibt, muss auch aus Dosen gegessen werden. Ein nachgerade ketzerisches Vorhaben, bedenkt man, dass aus Dosen normalerweise Telefone oder Songschreiberinnen gemacht werden. Schade, aber was tut man nicht alles für die Wirtschaft Wissenschaft.

Dienstag morgen begann das Experiment – mit einer Blutabnahme für den Vorher/Nachher-Vergleich. Wir müssen schliesslich wissen, was genau nach sechs Wochen noch von den Testern übrig ist (abgesehen von über 400 Weissblechdosen Abfall). In einem Kölner Kochstudio versuchte sich Sternekoch Stefan Marquard dann tapfer an einem 3-Gänge-Menü aus Dosenzutaten. Die Tester entschieden basisdemokratisch über den Inhalt der Frühlingsrollen – und da zwischen der Sauerkraut- und Erbsenfraktion keine Eingkeit erzielt werden konnte, packte Marquard unter häretischen Reden ("Wer behauptet, er kocht ohne Dosen, lügt") kurzerhand beides rein. Vielleicht als Ergebnis geschickter Erwartungssteuerung ("Was kann da schon bei rauskommen?") schien es allen Anwesenden dann tatsächlich geschmeckt zu haben.

Protokoll des ersten Testtags: Geöffnete Dosen samt Inhalt darf man durchaus im Kühlschrank aufbewahren. Probandin Petra, 50, hatte Probleme, ihre Ration von über 100 Dosen in den vierten Stock zu expedieren, und es gibt tropenfest eingedostes Norddeutsches Schwarzbrot. Spätestens jetzt sollte eigentlich jeder Sinn und Sinnlichkeit der Dose erlegen sein.


13.12.2006 | 13:14 | Gekaufte bezahlte Anzeige

Schöne Bescherung mit DoorOne


Geschenkt (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Geschmack ist eine äusserst subjektive Angelegenheit, die besonders in den herannahenden Tagen des Zwangs zum Geschenk wieder vielen zum Verhängnis werden wird. Da ist der eigene Geschmack vorzüglich und fein, der des Beschenkten hingegen aber unterentwickelt – und schon hat man den Schlamassel. Und zudem für diesen unter Umständen auch noch ein Vermögen ausgegeben. Von den Qualen verkaufsoffener Sonntage, der Pein der Fussgängerzone und den Schmerzen weihnachtlich dekorierter Kaufhäuser ganz zu schweigen.

Fremde Menschen, aufdringlicher "Service", Unübersichtlichkeit – nichts davon findet man auf DoorOne, dafür sehr viele Produkte bzw. Geschenke. Wer seinem gerade volljährig gewordenen Verwandten zum Beispiel Musik schenken mag – eine maximal subjektive Angelegenheit – kann über diese geschickt sortierte Internetsortierung zum Geschenk seiner Wahl bzw. der Wahl des Beschenkten kommen.


Metal (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Also flugs "Musik" ins Suchfenster getippt und los geht der Kaufrausch: Dargeboten werden zu allererst diverse Zusammenstellungen, etwa "Schlagerschätzchen Folge 5" und die "Deutsche Schlagerfracht Folge 17" sowie ein Album namens "Jiddisch – The Eternal Mother", was – Alkohol, Ironie, Albernheit zum Teufel – nicht unbedingt für grosse Freude sorgen würde. Doch wenig wunderlich, wie man in den Wald ruft, so schallt es hinaus. Immerhin wäre fast nebenbei das Geschenk für die Grossmutter bereits gefunden und bestellt.

Doch für den Cousin, der in einem frühpubertären Entwicklungsstadium namens "Heavy Metal" stecken geblieben ist, gestaltet sich die Suche komplizierter: Zwar finden sich unter selbigem Suchwort Iron Maiden und Grave Digger, hauptsächlich werden einem aber glitzernde Uhren dargeboten – bzw. Gitarren und Verstärker. Was zunächst wie ein Versehen anmutet, entpuppt sich bald als sehr netter und gut gemeinter Rat: Dem verwirrten Jungen ist statt der Krachmusik zum Weihnachtsfest besser eine Uhr zu schenken. Und wenn es schon diese Satanistenmusik sein soll, dann soll er sie sich wenigstens selber machen. Man selbst hat ja auch nur den Chemiebaukasten geschenkt bekommen und nicht die fertigen Drogen. Bei allem Fortschritt, soviel Herausforderung muss sein.

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06.12.2006 | 12:10 | Gekaufte bezahlte Anzeige

Wahnsinn mit Methode – Weltherrschaft mit DoorOne


Richtiges Equipment (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Auch gut (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Feuerwehrmann, Lokführer, wahnsinniger Professor mit Weltherrschaftsambitionen. Berufswünsche mögen unterschiedlich sein, doch Karriere macht man nur mit dem richtigen Equipment. Und dabei hilft die Produktsuchmaschine DoorOne. Strebt man zum Beispiel die Weltherrschaft an, findet DoorOne auf Anhieb 100 geeignete Produkte in allen Preisklassen, doch sind wir noch Diktator im Praktikum und müssen daher unsere Preisbereitschaft auf maximal 10 € begrenzen. Prompt erscheint die zwingende Einstiegslektüre "Weltherrschaft für Anfänger". Doch, verdammt, das Buch erscheint erst 07/2007. Eine durchschaubare Finte der Gegenseite – der Agent hat sogar sein Nummernkürzel ins Erscheinungsjahr codiert!

Fachliche Hilfe können wir also nicht gewärtigen, bleibt nur genialische Eigenbrötlerei. Wie jeder vernünftige Wahnsinnige brauchen wir dafür zuerst mal ein Labor, und jedes anständige Labor braucht einen Funktionsgenerator. Wir verschulden uns für den HM 8131-2, der zwar 1.607,76 € kostet, aber die für unseren Plan unverzichtbare "lineare und logarythmische Wobbelung" beherrscht. Denn wenn man drei Stück bestellt, gibt's 80 Euro Rabatt – da sind die oben gesparten 10 Euro doch gleich acht Mal drin! Die schrecklichen Wobbelungsexperimente sind natürlich nur durchführbar mit einem handfesten Experimentierkasten. Diese werden bei DoorOne unter dem Tarnnamen Wissenschaftliches Spielzeug geführt. Dass man uns nicht ernst nimmt, daran haben wir uns gewöhnt.

So wenden wir uns an unsere letzten Freunde, die Roboter. Wir finden den Robosapien RS Media mit "Personality Editing Suite". Ja! Personality Editing! Verrückt vor Glück möchte man der gesamten Menschheit die Worte "Danke, DoorOne!" in die Personality reineditieren. Die Weltherrschaft, sie ist zum Greifen nah!

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29.11.2006 | 11:29 | Gekaufte bezahlte Anzeige

DoorOne salzt den Klops


Irgendwas muss man ja essen (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Dieses Land ist tief gespalten. Da gibt es auf der einen Seite diejenigen, denen es weder an Saus noch an Braus mangelt, und wenn doch, dann kaufen sie sich einfach neue. Fällt ihnen einmal die Diamantbrosche in den Gully, dann jammern sie nicht, sondern suchen sich bei DoorOne, dem Rolls-Royce unter den Shopping-Portalen, unter vielen bildschönen Angeboten einen Ersatz aus.

Aber denken wir – gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit – auch immer daran, dass mitten unter uns Menschen leben, denen es nicht so gut geht wie uns, weil sie nicht mit DoorOne einkaufen. Wenn man's denn überhaupt Leben nennen mag, dieses eintönige, freudlose Dahinvegetieren: "Wir wollen nicht zum Essen kommen, Mutti, es gibt ja eh wieder nur das gleiche doofe Fertiggericht wie jeden Tag", mault der dröge Nachwuchs, ohne von seinem Ballerspiel aufzublicken.

Dabei wäre es doch so leicht für Mutti, ihre Blagen abwechslungsreich zu ernähren! Sie müsste nur einmal bei DoorOne den Suchbegriff "Fertiggerichte" eingeben, und schon bekäme sie 35 Treffer angezeigt. Was aber tut sie nun, um in der Informationsflut nicht unterzugehen? Ganz einfach: Sie sortiert die Treffer nach Preis, von niedrig nach hoch, und schon weiss sie, was sie die nächsten Jahre kochen wird: Königsberger Klopse.

"Was passt euch denn jetzt schon wieder nicht, Zoë-Chrysanthème und Mehmet-Elvis?" – "Eine Prise Salz wäre den Klopsen überaus zuträglich." – "Einen Augenblick, ich bestelle schnell welches bei DoorOne." Great Gosh Almighty! 1633 Treffer! Donner und Doria, welch ein Spektakel! Doch Mutti behält die Nerven. Sie grenzt die Suchergebnisse ein, die coole Sau. Über die Abbiegungen "bis 10 €" sowie "Ernährung" kommt sie ans Ziel. Nun kann sie wählen zwischen Kristallsalz-Haliten aus dem Himalaya (€9,90 für 1000g), VitaCron Kräuter-Würz-Salz (€3,50 für 200g) und Quellsalz aus Rio Maior (€5.- für 500g). Der Preisvergleich ergibt: Am günstigsten ist das Original-Bullrichsalz (nur €1,89 für 250g). Und wenn Mutti beim Einkaufen so viel Geld sparen kann, dann reicht's vielleicht sogar noch zu einem neuen Ballerspiel unterm Christbaum.

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Klaus Cäsar Zehrer | Dauerhafter Link | Kommentare (4)


22.11.2006 | 12:04 | Gekaufte bezahlte Anzeige

Verändere Deinen Typ mit DoorOne


Garantiert typverändernde Jacke (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Helios Boutwell wünscht sich zu Weihnachten nichts sehnlicher, als sich in Manuel Andrack zu verwandeln: "Der Typ hat alles, was ich nicht habe. Er kennt sich im Fussball aus, er kann wandern wie Thomas Bernhard und sieht gut aus. Ausserdem hat er einen unglaublich guten Geschmack und Stil, das kann ich an den Geschmacks- und Stilbüchern erkennen, die in seinem Bücherregal stehen." Helios Boutwell hat es nicht so gut getroffen. Er arbeitet als Spam-Verschicker für ein grosses Spamversandhaus. "Mit meinem Namen hat man mich sonst nirgendwo genommen. Ich bin ein Nichts. Und wenn Du, Riesenmaschine, mich nicht bis Heiligabend zu Manuel Andrack machst, dann häng ich mich am 1. Weihnachtsfeiertag auf, darauf kannste Dich verlassen."


Typveränderndes Buch (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Nun, lieber Helios, bitte nichts überstürzen, denn nichts ist leichter, als Dich in einen Andrack zu verwandeln. Erst einmal klickst Du hier einfach auf das Zauberwörtchen DoorOne. "Was suchen Sie", wird man Dich auf der nächsten Seite fragen. Du antwortest wahrheitsgemäss: Guten Geschmack und lässt Dir von den 259 guten Geschmacksprodukten ein paar Flaschen kommen. Du machst eine auf und weiter geht's. Schreibe jetzt Frank Gehry in den Suchkasten, denn das ist ein Name, der für Leute mit Geschmack ganz wichtig ist. Es werden vier Bücher auftauchen, auf denen dieser Name steht, die bestellst Du am besten alle. Dasselbe machst Du mit – Achtung: schwieriges Wort – Hieronymus Bosch. Hier reicht von den 34 Büchern eines, wo auf dem Rücken ganz dick "Bosch" drauf steht, genau dasselbe hat nämlich auch Manuel gekauft. Das wäre schon mal die halbe Miete.


Typveränderndes Design (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Jetzt geht es nur noch um das Outfit. Nein, nicht geiler Pullover eingeben, das bringt Dich nicht weiter. Du schreibst Jacke, rot und wählst dann von 751 roten Jacken die von "dare2be Intent berry/nickel (Jacke rot)" für 59,95 €, das kommt zwar nicht genau, aber ungefähr hin, vergleiche hier. Jetzt suchst Du Dir unter den 24 Rollkragenpullover, blau den "rustikalen Herrenstrick von Active Wear" aus (gibt's bei Neckermann), und eine lässige Jeansjacke (die Levi's Standard-Fit-Trucker von Baur nehmen, die ist billiger als bei Schwab). Was Dir jetzt noch fehlt, ist eine Andrack-Brille und ein hübsches Gesicht, doch was Du da unter DoorOne findest, ist noch nicht ganz das Richtige. Du weisst aber jetzt, wie das mit der Suche geht, und wirst sicher bald auf etwas Andrackmässiges stossen. Willst Du aber noch ein bisschen mehr tun, schreibe schnell noch feinstes Design in das Fensterchen, und kaufe was von den 285 ausgesuchten Kostbarkeiten. Unser Tipp: Der "Eierbecher mit Salzstreuer Snoopy Pink love" ist voll Manuel.

Siehst, Du, Helios (oder sollen wir Manuel sagen?), schon bist Du ein anderer Mensch und Dein Leben ist gerettet. Und jetzt sag mal Danke, Helios. Danke, DoorOne, Du Lebensretter.

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Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (9)


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