Riesenmaschine

25.01.2007 | 05:21 | Nachtleuchtendes | Fakten und Figuren

Getretener Pentaquark


Süsse Teilchenphysik: Aprikonen in einer Pentaquarkmatrix.
(Foto: kochtopf)
Man darf der Physik nicht böse sein. Zwar hat ihre Ausübung über die Jahrhunderte Atombomben und Handys ermöglicht, aber auch das Internet und Wasserpistolen, und im Ganzen gleichen sich die Vor- und Nachteile aus, und die Wissenschaft von den Sachen und ihren Erlebnissen ist nutzneutral. Ganz genauso verhält es sich zufällig mit Materie und Antimaterie im Universum, Prozesse, die die eine erzeugen, erzeugen in den allermeisten Fällen auch die andere, und selbst wo das nicht so ist, weil mutwillig eine Symmetriebrechung verübt wird, gibt es keine Präferenz für die gute oder die böse Materie in den Modellen der Physik. Warum also gibt es mehr von der einen, und weniger von der anderen da draussen?

Diese Frage ist der Kern einer bislang unspaltbar harten Nuss, aber jetzt gibt es endlich eine Antwort. Einige Physiker folgten Eisenhowers Tipp, unlösbare Probleme einfach zu vergrössern, und bauten sich eine Theorie, die nicht nur das Fehlen der Antimaterie entschuldigt, sondern auch gleich noch erklärt, wo die ebenfalls sehr rätselhafte und noch nirgendwo direkt beobachtete dunkle Materie herkommen könnte. Die Antwort ist natürlich unbegreiflich und enthält so herrliche Dinge wie Baryogenese, Pentaquarks und Sphaleronen, was so grossartig klingt, dass sie eigentlich nur falsch sein kann. Und also, dem Bohr-Prinzip zufolge, wahr sein muss. Sphaleronen und Pentaquarks! Wer hätte das gedacht.


21.01.2007 | 15:38 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser

Staub für die Welt


1a Staubwolke
(Courtesy NASA/JPL-Caltech) (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Klimakatastrophe, ein hässliches Wort, das so penetrant nach schlechten Filmen klingt. Deshalb reden wir lieber von globaler Erwärmung, weil sich das nach Kamin anheizen anhört. Heute jedenfalls glauben viele, man könne gegen diesen Hitzetrend rein gar nichts mehr unternehmen. Curtis Struck, Professor für Astrophysik an der Iowa State University, begs to differ. Er schlägt vor, die Sonneneinstrahlung zu reduzieren, und zwar durch zwei noch anzulegende Staubwolken irgendwo in der Nähe der Erde. Den dafür erforderlichen Staub besorgt er entweder direkt von zerfallenden Kometen oder aber aus Bergwerken auf dem Mond. Besser wären natürlich Staubspenden aus der Bevölkerung oder ein langer Schlauch, der den auf der Erde entstehenden Staub ins All bläst. So hätte man nicht nur die globale Erwärmung abgeschafft, sondern langfristig auch die leidige Putzkatastrophe. Und bestimmt leuchtet der viele Staub am Abendhimmel ganz zauberhaft.


10.01.2007 | 02:04 | Nachtleuchtendes | Sachen kaufen

Das innere Feuer

Endlich! (Beziehungsweise schon seit fast 100 Jahren, aber man erfährt ja nichts, wenn man nicht gerade in irgendeinem Ballino in Irland wohnt.) Endlich brennen Wasserkessel von innen, und nicht von aussen! Dinge von aussen beheizen, seit jeher ein Irrweg, man versteht nicht, welcher Narr sich das ausgedacht haben kann. Vermutlich war er ein Narr, gerade weil er sich es komplett ausgedacht hat; wäre er auf die Idee gekommen, erst mal nachzusehen, wie es andere so machen, dann wäre viel Leid (Waldbrände) vermieden worden. Die Erde zum Beispiel heizt schön von innen heraus. Die Sonne natürlich auch, Vulkane, Glühwürmchen, Atombomben, alles wird von innen angefeuert. Mit ein bisschen Vertrauen hätte man es schon seit Milliarden Jahren wissen können, aber nein, erst müssen die Iren kommen. Und jetzt sollen wir uns vermutlich auch noch bedanken bei denen.

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


09.01.2007 | 17:41 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser

Meterphysik


Meter (Ausschnittvergrösserung)
In England braucht man immer zwei Werkzeugkästen, einen metrischen, um z.B. das Auto zu reparieren, und einen englischen, um alles andere zu reparieren. Auf dem Mond dagegen wird man, wie die NASA mitteilt, ab sofort nur noch einen einzigen Werkzeugkasten brauchen. Ein kleiner Schritt für den Mond, aber ein grosser in Richtung des geplanten "lunar outpost"! Gern wüssten wir in diesem Zusammenhang, ob die diversen Forschungsstationen in der Antarktis unterschiedliche Steckdosensysteme pflegen, und wenn ja, ob es auf dem Mond genauso oder ganz anders sein wird. Am Ende braucht man dort oben vielleicht nur ein einziges Handyladegerät für alle Marken, das man mit Euro bezahlen kann (Rückseite mit Mondmotiv). Das metrische System jedenfalls hat damit seine Reichweite im Sonnensystem um 27% ausgebaut und muss jetzt nur noch die USA, Liberia und Myanmar von seiner Überlegenheit überzeugen. Bei dieser Gelegenheit sei noch einmal auf das vom Supatopcheckerbunny aufgezeigte Problem hingewiesen, dass der Mond gar keinen Namen hat, während alle anderen Monde z.B. Io heissen. Sowie auf den Vorschlag von Bunnymitarbeiter Kirk Erbs, den Mond "Horst" zu nennen, damit man öfter mal sagen kann: "Guck mal, wie schön der Vollhorst scheint". NASA, wir zählen auf dich.


07.01.2007 | 22:27 | Anderswo | Nachtleuchtendes

KBKDHKHK


Produkt doof, Prozess gut. Verrückte Zukunft. (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Gesetzt den Fall, der Mensch verfügte über beträchtliches handwerkliches Geschick, setzte es aber ein, um durch gekonntes Rummachen mit Farbsprühdosen und Pappstücken in Minutenschnelle aufwändigen Kitsch zusammenzuspratzeln, vergeude also sozusagen das ihm anvertraute Talent fahrlässig und in Fussgängerzonen an hergelaufenes Pack und zur Herstellung beringter Planeten und glühender Pyramidenspitzen, und gesetzt weiterhin den Fall, dem Verbrecher bei der Arbeit zuzusehen, mache durchaus Freude – gelte dann nicht dennoch weiterhin die modifizierte Lex Hallervordensis: Kitsch bleibt Kitsch, da hilft kein handwerkliches Können?


... 18 19 20 21 22 [23] 24 25 26 27 28 ...

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- Mastro Lorenzo

- Kopfgesteuerten in die Hose helfen

- im Auge des Vulkans

- Hanzo-Verhörmethoden

*  SO NICHT:

- Fragmente

- Wipperfürther in Mitte

- Everest besteigen (over)

- Mastro Heinrich


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Martyrs", Pascal Laugier (2008)

Plus: 3, 12, 24, 42, 45, 55, 72, 80, 89, 97, 102, 113, 117
Minus: 3, 134
Gesamt: 11 Punkte


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV