Riesenmaschine

23.08.2005 | 12:49 | Sachen anziehen

Salz auf unserer Haut


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Manche Menschen mögen es zwar sexy finden wenn Frauen sich hinten am Fuße kleine niedliche Pflasterchen hinpappen, um durch Fuck-Me!-Schuhe erzeugte Blasen abzukleben, doch im Normalfall sind Pflaster unglitzernd. Nicht deutlich glitzernder, aber zumindest Aufsehen erregend sind Pflaster in Frühstücksspeck-Look. Auf einer Veganerparty macht derlei Zierrat womöglich einsam, aber es war halt schon immer etwas unbequem, einen besonderen Geschmack zu haben.


23.08.2005 | 12:42 | Was fehlt | Sachen anziehen

Eidechsentrikots

Im Fussball hört man oft von Textilfouls. Seit einiger Zeit soll dieses Zerren am Trikot des Gegenspielers vom Schiedsrichter hart abgestraft werden. Nichts gegen gewisse Neuerungen im Regelwerk. Aber liesse sich die Sache nicht auch interessanter, und – bionisch gesprochen, man lernt ja vom Tier dieses und jenes – eleganter lösen?

Auftrag also an die Biotechnologen: Schafft ein, zwei, elf Eidechsentrikots. Solche Leibchen nämlich, die sich, sobald der Gegener sie grapscht, nicht in die Länge ziehen und den so Gegrapschten zu Fall bringen, sondern die statt dessen, der Eidechse Schwanzende analog, abfallen um sich danach noch einige Zeit lang dribbelnd auf dem Rasen zu winden, während der verbliebene, enthuschte Rest-Kuranyi den Ball unterdessen gemütlich im kurzen Eck verstaut. Wir sähen das gerne. Und auch in den Zeitlupen, die dann ggf. im Splitscreen-Modus, hier abgeworfenes Trikot, da Stummeltrikot, wiederzugeben wären – mit doppelter Trikotwerbung! – gäbe das einiges her, den Sponsoren-heischenden Vereinen sogar das Doppelte.

Martin Bartholmy | Dauerhafter Link | Kommentare (1)


17.08.2005 | 14:10 | Anderswo | Alles wird besser | Sachen anziehen | Zeichen und Wunder

Back to No Future



Seit H.G. Wells erstem Roman (1895) ist die Menschheit auf der Suche nach der Zeitmaschine. Jetzt hat die Riesenmaschine sie gefunden. Die Maschine sieht aus wie ein normales Flugzeug, das nach Peking fliegt. Dort angekommen, steht es dem Passagier frei, zwischen einem Aufenthalt in der frühen Neuzeit (Hutong-Siedlungen) oder der übernächsten Zukunft (New Central Business District) zu wählen. Mit etwas Glück (auf Aushänge achten) katapultiert es ihn auch direkt zurück ans Ende der Siebziger Jahre, wo er einer echten Punkbewegung beim Aufbrechen zusehen darf.
Punks und Punkbands gibt es zwar schon seit rund zehn Jahren in China, doch anders als im Westen wirkt Punk hier immer noch so, als sei Malcolm McLaren gerade gestern erst eine irre Idee gekommen. Unsere Riesenzeitmaschinenbilder zeigen ein Open-Air-Konzert vom letzten Wochenende, das auf dem Gelände des "Maple Leaf"-Autokinos im Pekinger Osten stattfand. Zwölf Gruppen traten auf, darunter auch ein paar lustige Skin-Bands (im Bild "Mi San Dao"). Linke Skins, versteht sich, so wie ganz, ganz früher eben.

Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (2)


16.08.2005 | 10:58 | Sachen anziehen | Zeichen und Wunder

Schokolade im Sack


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Der Japaner ist dem Rest der Welt in Sachen Schrillness der Warenwelt stets einige Zehenspitzen voraus. Das weiß seit "Lost in Translation" inzwischen auch der gewöhnliche, bleiche Westeuropäer. Das wirft in einigen Fällen aber auch Fragen auf, wie die hier sichtbare Faltschachtel für Kondome zeigt: Sind die Dinger dermaßen gefühlsunintensiv, dass das Geschlechtsteil des Benutzers weich wie ein warmer Kitkat-Schokoriegel wird? Schmecken die Kondome nach Schokolade und Nuss? Zieht man sie sich auch über den Sack? Will man erreichen, dass der Kit-Kat-Club dem Hersteller ein größeres Kontingent abkauft? Wir wissen es leider nicht.


14.08.2005 | 16:34 | Berlin | Sachen anziehen

Cityschlips


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"Witzige Krawatten" – ein Oxymoron erster Güte, das einem die Bitterkeit bürgerlicher Belustigungsbekleidung beibringt. Im berüchtigten Berliner Kaufhaus Schrill, das mit vollem Recht so heißt, gibt es eine ganze Armada von Krawatten, die jedem Liegeradfahrer zur kleidenden Ehre gereichen. Man ist sich im Kaufhaus Schrill nicht zu schade, ein größeres Sortiment Metallkrawatten anzubieten, dazu weitere Motivkrawatten, von denen die meisten Gestaltungstantiemen-Zahlungen an den Leibhaftigen persönlich vermuten lassen. Nun sind sowohl Gagkrawatten (wie auch Liegefahrräder) Dinge, auf denen sich sehr leicht herumhacken lässt – dass es gleichwohl nach wie vor notwendig ist, kann man an der nebenstehenden Stadtplankrawatte sehen, die es in den Ausführungen Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart und Kackdacklingen gibt. Nein, Kackdacklingen ist natürlich gelogen. Würde aber passen.


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"Casino Royale", Martin Campbell (2006)

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