Riesenmaschine

30.04.2007 | 12:33 | Supertiere | Sachen kaufen

Die Volksmarke


Wie Fettcreme für die Ohren (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Nivea ist eine der wenigen generationenübergreifende Weltmarken aus Deutschland und gilt als leuchtendes Beispiel für erfolgreiche Markenpolitik durch bedachtsame und konsequente Markenführung. Die Kernwerte der Marke – Familie, Geborgenheit, Pflege – wurden schon vor Dekaden installiert und werden seither behutsam kultiviert und weiterentwickelt. Wer als Kind am Strand unter dem blauen Nivea-Ball gespielt hat, wird die Marke an seine Kinder und Kindeskinder weiterreichen. So ähnlich funktioniert auch Herbert Grönemeyer. Jedenfalls hat sich das wohl der Grafiker gedacht, der mit der Gestaltung der Aussenwerbung für Grönemeyers neues Album "12" betraut war. Raffiniert, aber irgendwie auch ein bisschen schmierig.


20.04.2007 | 02:55 | Supertiere | Alles wird besser | Essen und Essenzielles

Suicide Food


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
So kann's gehen: Vor ziemlich genau einer Woche wurden für diesen Beitrag über T-Shirts Beispiele für absurde Blogs benötigt und nach einiger Sucherei (wo sind bloss die Schraubenblogs, wer hält sie versteckt?) schafften es dann ein Tintenfisch- und ein Kryptozoologieblog in den Text. Zugegeben, die kann man sich gut anschauen, gerade das Tintenfischblog bringt einen in zuverlässiger Regelmässigkeit auf so schöne Seiten wie die Flowers&Squids-Kollektion von Ugly Stickers – aber die wirklichen Bringer waren das nicht, eher so Verlegenheitslösungen.

Und wie das dann immer so ist, stolpert man nur kurz darauf über das absolute Über-Beispiel, das Suicide Food-Blog nämlich. Hier werden Tiere vorgestellt, die für Restaurants werben, wo es sie selbst zu essen gibt – eine Tradition, die unmittelbar an die sprechende Kuh aus Das Restaurant am Ende des Universums erinnert, in Wirklichkeit aber schon viel älter ist. Schon jetzt ergeben die Beiträge eine wertvolle Sammlung US-amerikanischer Gastronomie-Grafik, die sicherlich irgendwas über unsere oder zumindest die amerikanische Gesellschaft zu sagen hat, genau wie übrigens auch das Flickr-Set Scary beings eating themselves. (Verlegenheitsschluss, die wirklich gute Idee hab ich dann erst in einer Woche oder so.)


18.04.2007 | 17:00 | Anderswo | Supertiere | Fakten und Figuren

Pulipogromprognose


Aus Rechtegründen ein recht junger Puli, ältere Tiere haben wesentlich längere Dreads.
(Foto: tanjadebie / Lizenz)
Jetzt ist es raus, Polen und die Ukraine dürfen in fünf Jahren die Fussball-EM ausrichten, Italien reitet beleidigt vom Hof, hat aber im Vergleich zur Doppelbewerbung von Ungarn und Kroatien, die genau null (in Worten: null) Stimmen bei der Vergabeabstimmung erhielt, noch gut abgeschnitten. Da hat es auch nichts genützt, dass sich der ungarische Bewerbungskommittee-Vorsitzende Tamás Gyárfás extra noch mit einem so wirren wie wirren Aufruf an die interessierte Öffentlichkeit gewandt hat, die kroatoungarische Bewerbung zu unterstützen. Ein Aufruf, der mit der Bestätigung, dass Italien die beste Bewerbung vorgelegt hat, beginnt ("If a computer were to decide where to hold UEFA EURO 2012, Italy would win because a computer can only assess data. A machine is "square" but (luckily) a ball is round."), und mit seltsamen, man möchte fast sagen: wirren Zahlenspielen endet ("Here is a related fictional calculation. If the hosting performance of the Croatian Football Association (founded in 1912 and reborn in 1991) and the Hungarian Football Association (founded in 1901) were compared in connection with the above events, the result would be 0:0.").

Dass es am Ende doch Polen/Ukraine geworden sind, lag wie so oft einzig und allein am Webdesign, was jeder bestätigen kann, der auch nur einen kurzen Blick auf die Gewinner-Website und die von Italien wirft. Während in Italien der Schuldige also bereits gefunden ist und demnächst nach Landessitte mit Honig bestrichen und den Bienen zum Frass vorgeworfen wird, ist die Diskussion diesbezüglich in Ungarn und Kroatien noch im vollen Gange. Leider werden sich die Medien, wie immer in solchen Fällen, auf die Maskottchen einschiessen, also konkret auf den ungarischen Puli, der in seiner liebenswert-tolpatschigen Hilflosigkeit dem Aufruf von Tamás Gyárfás in nichts nachsteht, als Bewerbungstier für ein internationales Sportgrossereignis aber unter Umständen etwas zu wenig aggressiveness mitbrachte. Es ist zu befürchten, dass es in Ungarn bald zu Pulipogromen kommen wird, wegen der Namensähnlichkeit vielleicht auch zu Pumi- und Mudipogromen. Sollten Sie also die Chance haben, einen Puli bei sich aufzunehmen, bis sich die Wogen geglättet haben, zögern Sie nicht! Unsere Freunde von www.puli-mamas-hunde-forum.de stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Bitte lasst den Puli leben!


12.04.2007 | 14:50 | Supertiere | Alles wird besser

Einen Fisch mögen


Nicht Patrick Duffy, nicht unter der Dusche, trotzdem unmöglich, ihn nicht zu mögen: ein Fisch (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Als Bobby Ewing 1985 starb, sorgte ein Aufschrei der Empörung unter seinen Freunden für seine atemberaubende Wiederauferstehung unter einer Dusche. Dieser legendäre Erfolg, der bis heute Fernsehfans den Mut gibt, gegen alle Vernunft den geldgebenden Irren, die über Fernsehprogramme entscheiden, ins Handwerk meistern zu wollen, war schon der zweite Meilenstein für Bobby-Darsteller Duffy, dessen kurzlebige Fernsehserie "Der Mann aus Atlantis" zwar nach 18 Folgen eingestellt, aber immerhin auch als erste amerikanische Serie überhaupt in der Volksrepublik China gezeigt wurde. Vermutlich leuchtete der Führung damals die revolutionäre Tatsache ein, dass Duffy sich in der Serie bewegte wie ein Fisch im Wasser. Wie Patrick Duffy zu sein, ist natürlich nicht nur für Chinesen erstrebenswert, weswegen die Entwicklung des neuartigen LikeAFish-Tauchsystems, das den von Tauchern benötigten Sauerstoff direkt aus dem Wasser herauszentrifugieren soll, doch bitte zügig voranschreiten soll, damit wir alle unserer Wiedererweckung unter einer Dusche ein kleines Stück näher rücken.


09.04.2007 | 12:01 | Anderswo | Supertiere

Elefanten für Glencoe


Glencoe
(Foto: mike138, Lizenz)

Irgendwo anders
(Foto: munir, Lizenz)
Der Duke of Argyll ist einer der mächtigsten Menschen in Schottland. Schon immer gewesen, wird immer so sein. Nicht nur war er der Häuptling des Campbell-Clans, als es den noch gab, sondern er führt ausserdem noch ungefähr 84 andere Bezeichnungen (leicht untertrieben). Er sollte sie verkaufen, die Titel wie Viscount Lochow and Glenyla, MacCailean Mòr und Son of Colin the Great, er könnte total reich sein. Moment, ist er wahrscheinlich, schon immer gewesen, wird immer sein. Die Leute von Argyll, vereinnahmt und geadelt vom englischen Königshaus, spielten führende Rollen bei zahllosen Kriegen, wurden exekutiert und, dem jakobitischen Wahn verfallen, von Lord Dalrymple gegen ihre alten Todfeinde, die MacDonalds von Glencoe, aufgehetzt, dort wo heute die Touristen ihre Beinchen am Ben Nevis zugrunde richten. Kaum jemand in Schottland hatte jemals soviel zu melden wie der Duke von Argyll.

War immer so, wird immer so sein. Der aktuelle Duke of Argyll ist gleichzeitig der jüngste: Torquhil Ian Campbell MacCailein Mor XIII Duke of Argyll. Weil Revolutionen, Massaker und Exekutionen in Argyll heute gesetzlich von den englischen Besetzern verboten sind, lässt er seinen Herrschaftsdrang an Elefanten aus. Elefanten-Polo funktioniert genauso wie Pferde-Polo, nur mit grösseren Tieren, deren Steuerung verkompliziert wird durch die Tatsache, dass sie weder englische noch gälische Befehle verstehen und, anstatt ihren royalen Pflichten nachzukommen, offenbar gern im Bambus streunen gehen. Der 13. Duke of Argyll führte sein schottisches Elefanten-Polo-Team zu drei Weltmeisterschaften innerhalb von fünf Jahren. Bis die Dynastie 2006 zusammenbrach, als der Duke das Turnier aus unbekannten Gründen versäumte. Stattdessen wurde im Dezember 2006 der schottische Angus-Clan Weltmeister im Elefanten-Polo – späte Rache für die MacDonalds, die Campbells geschlagen mit fremdartigem Getier.


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