Riesenmaschine

20.05.2006 | 07:06 | Supertiere | Sachen kaufen

Jagd und Gummihund


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Gummitiere werden allmählich wirklich zur Plage. Man denke zum Beispiel an das hässliche Gummihuhn, im Besitz jedes halbwegs unoriginellen Zauberers und jedes halbwegs unorthodoxen Hobbykochs. Dieses Höllentier wurde vermutlich vor 20 Jahren von Gottlieb Wendehals ausgebrütet, der mittlerweile für Motorland Südharz auftritt. Um dem absurden Kautschukspuk endlich ein Ende zu bereiten, muss man wie so oft erst ein wenig übertreiben. Denn die Luxusgummitiere von Cabela's, Ausrüster der längsten Hundeschlittenrennens der Welt, bestehen gar nicht so richtig aus Gummi, sondern aus flexiblem, selbstheilendem Schaum, und sind daher ideal, um totgeschossen zu werden (zum Beispiel mit der TenPoint Pro Elite Armbrust), was auch ihr einziger Daseinszweck ist. Leider sind Gummiwaschbär, Gummistachelschwein und Gummimurmeltier so niedlich geraten, dass man sie lieber mit ins Haus nimmt und sich vor dem Kamin an sie schmiegt. Zum Glück aber ist auch ein Elite Full Strut Turkey im Angebot, der noch widerwärtiger als ein beliebiger Zauberer aussieht und angeblich sogar im Südharz vorkommt (dann vermutlich aus anderen Substanzen gefertigt).


19.05.2006 | 17:51 | Supertiere

Der Mensch im Affen


Foto:Jasmic / Lizenz
"Zu viel Fortschrittlichkeit führt zur Lächerlichkeit." Meint der Erzbischof von Pamplona, Fernando Sebastian. Wie das? Ganz einfach: weil Menschenaffen in Spanien eventuell so etwas ähnliches wie Menschenrechte zugestanden werden soll. Die regierenden Sozialisten hatten sich die Forderungen des internationalen "Projekts Menschenaffen" zu Eigen gemacht und im Parlament eine entsprechende Initiative gestartet. Der Vorschlag sieht – ganz auf Linie mit dem australischen Moralphilosophen Peter Singer ("Menschenrechte für Menschenaffen!") – vor, dass Schimpansen, Gorillas, Orang-Utans und Zwergschimpansen auf Grund ihrer Verwandtschaft mit dem Menschen bestimmte Grundrechte erhalten. Was sogar die Chefin der spanischen Sektion von Amnesty International, Delia Padron, erregt: "Es ist erstaunlich, dass den Affen Menschenrechte zugesprochen werden sollen, obwohl noch nicht einmal alle Menschen diese Rechte besitzen."

Nun denn: wir fordern selbstverständlich diese Rechte und noch viel mehr für alle Arten von Affen, egal ob Homo Sapiens, Trockennasenaffen oder Meerkatzen. Ausserdem fordern wir die Verlängerung des Sommers (endlich!) bis in den Winter. Und freien Wodka, ohrenbetäubende Musik und explosionsartige Auflösung allfälliger Hormonstaus noch im Designmonat Mai, damit sich jeder nach allen Regeln der Kunst zum Affen machen kann.

Walter Gröbchen | Dauerhafter Link | Kommentare (10)


17.05.2006 | 17:09 | Anderswo | Supertiere

Die Fusssohlenbestickung ist Deutsch


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Im persönlichen Wappen des aktuellen Papstes, das er sich bei Dienstantritt zusammenstellte, findet man Symbole, die er noch als Kardinal verwendete, Muschel, Mohr und Bär. Nun kann man sagen, dass dieser Umstand nicht unbedingt bekannt ist, weswegen diese Motive also kaum Souvenircharakter haben, es gibt bislang nur einen Bär Benedikt, dessen berufliche und biografische Eckdaten auf seinen Fusssohlen stehen. Jetzt gibt es einen zweiten Benediktbären, er ist aus Stroh (Bild), der grösste der Welt (was so schwer nicht ist) und von der Wiener Spassaktionistengruppe Jutta Jugend, die gerade ihr dreizehnjähriges Bestehen mit einer grossen Ausstellung feiert, wo sie all ihre geklonten, unheimlichen Plüschmutanten ausstellen. Der Bär hat eine Strasshummel im Arsch, die man besuchen kann. Das erinnert alles ein bisschen an den gigantischen strohgefüllten Strickhasen der Künstlerboygroup Gelitin, der auf einem Berg in Italien vor sich hinmodert und an ihre Aktion "Im Arsch des Elefanten steckt ein Diamant" in der Frankfurter Schirn. Allerdings muss man dazu wissen, dass die Gelitinjungs bei der Juttajugend in die Lehre gegangen sind. Vielleicht sollte man bei aufkeimendem Plagiarismus- oder Hommageverdacht einfach akzeptieren, dass der bislang okkulte, anthropomorphe Furrytrend mittlerweile weitgehend gesellschaftskonform ist, siehe auch die neuste Kampagne der Schweizer Mädchenmodemarke Tally Weijl.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Die Felligen


17.05.2006 | 12:47 | Supertiere | Alles wird besser

Gekkomat


Gelber als ein Gecko (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Es ist ja immer wieder erhebend zu sehen, wie der Mensch unausgereifte Konzepte der Natur zu vollendeten Gebrauchsgegenständen weiterentwickelt. Aus dem Vogel, einer unentwegt kotenden Milbenherberge, die schon nach wenigen Jahren kaputtgeht, wurde das reinliche, dauerhafte Flugzeug; aus dem geräuschvollen Frosch eine leckere und schweigsame Speise, und endlich auch aus dem Gecko der bei OhGizmo gesehene Gekkomat. Die Van-der-Waals-Kräfte oder vielleicht auch Kapillarkräfte, mit deren Hilfe sich der Gecko an Wänden und Decken hält, sind schwache, geradezu erbärmliche Kräfte und für uns Menschen natürlich nicht gut genug, weshalb der Gekkomat stattdessen mit einem 25 Kilo schweren (zum Vergleich: Gesamtgecko nicht mal 1 Kilo) Unterdrucksaugstossmichziehdich ausgestattet wurde. Bisher nur als Prototyp verfügbar, wird der Gekkomat sicherlich schon bald überall im Handel erhältlich sein, und dann können auch wir an Wänden und Decken herumsitzen, mit hervorquellenden Augen in die Landschaft blicken und darüber nachdenken, was man an unseren Zungen so alles verbessern könnte. Und an Insekten.


16.05.2006 | 18:04 | Supertiere | Alles wird besser | Fakten und Figuren

Goneleo


Guck nicht so mitleiderregend! (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Eigentlich wollten wir ja gar nichts zu dem Löwen ohne Hose sagen, wo es ohnehin von allen Seiten "Kritik" (Was ist bloss aus dem Begriff geworden?) hagelte, und bereits Menschen wie Sebastian Turner sich dazu äussern und darin ein Zeichen der geistigen Heimatlosigkeit erkannt haben wollen. Wie diverse Zeitungen heute berichten, droht das "Geschäft" mit dem WM-Maskottchen "Goleo" nun den Hersteller Nici zu ruinieren, der die Lizenz vom Rechtevermarkter EM.TV erworben hatte. Man schämt sich fast, es zuzugeben, aber langsam beginnt der beknackte Löwe, einem Leid zu tun. Doch, wirklich. Ich schwör's.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Evropského šampionátu v roce 2012


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