Riesenmaschine

03.11.2006 | 03:09 | Nachtleuchtendes | Was fehlt

Findelichtfindelicht


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Das nebenstehend abgebildete Schlüsselbundlicht legt die Firma Globetrotter derzeit allen Bestellungen als Kundenbeglückungselement bei. (Dieselbe Firma Globetrotter, die wirklich langsam mal anfangen könnte, uns zu sponsern, wo wir schliesslich in jedem zweiten Beitrag auf sie verlinken und zusammen mehr Tod-in-der-Wildnis-Zubehör kaufen, als man essen kann.) Dass es sich um ein namenloses Werbegeschenkschlüsselbundlicht handelt und nicht um eins der teuren Luxusschlüsselbundlichter, die Globetrotter dem zahlenden Kunden anbietet, ist verständlich. Es ist auch ganz gut, ein Schlüsselbundlicht zu besitzen, obwohl der Haushalt damit wieder um eine umweltschädliche und aus Faulheits- und Kostengründen nie ersetzbare Knopfzelle reicher ist. Im Dunkeln vor der Tür zu stehen und n > 1 Schlüssel zu befühlen, ist nämlich eins der weniger produktiven menschlichen Betätigungsfelder. Aber weil heute heute zwar noch nicht, aber ziemlich bald World Usability Day ist, können wir bei aller Dankbarkeit nicht umhin, zu beklagen, dass es gar nicht so leicht ist, das neue Schlüsselfindelicht im Dunkeln zu finden. Man bräuchte eigentlich ein Zweitlicht zur Auffindung des Schlüsselfindelichts. Vielleicht so eines, das pfeift, wenn man es einschaltet, nein, umgekehrt!

Aber vielleicht ist das alles auch nur halbherzige Symptombehebung. Wahrscheinlich müsste man an ganz anderer Stelle ansetzen und entweder die Dunkelheit oder die Türschlösser aus der Welt schaffen. Nutzen wir den heutigen irgendeinen Tag, um darüber nachzudenken.


31.10.2006 | 01:11 | Berlin | Was fehlt

And She's Buying ...

In der Simpsons-Folge Marge vs. the Monorail wird den Springfieldern eine defekte Einschienenbahn angedreht. Es gibt eine Beinahekatastrophe und am Ende der Folge sagt Marge: "And that was the only folly the people of Springfield ever embarked upon. Except for the popsicle stick skyscraper. And the 50-foot magnifying glass. And that escalator to nowhere." Die Simpsons mal wieder, herrlich. Rolltreppe ins Nichts, wie kommt man nur auf so einen Schwachsinn? Ach ja, die Abbildung oben zeigt übrigens den Entwurf von archiscape für eine Aussichtsplattform im Berliner Fritz-Schloss-Park mit Blick auf den neuen Hauptbahnhof (gefunden hier). Ganz hübsch, oder?

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Der in der Luft geht


26.10.2006 | 18:48 | Was fehlt | Sachen kaufen

Kleidungsschuld und Kleidungssühne


Bild: vibramfivefingers
Das Praktische und Bequeme ist, ach, nicht immer das, womit man sich auf die Strasse trauen darf. Wie schön wäre es, in den Vibram Five Fingers (in Deutschland z.B. bei Globetrotter als Lizard Five Fingers erhältlich) zu wohnen und in mindestens drei von vier Jahreszeiten Fuss- und Gummifetischisten gleichzeitig glücklich zu machen – aber es geht nicht, der Ehrverlust ist zu gross. Heimlich, im Dunkeln könnte man sie tragen und damit zu Hause auf Wänden und Decke herumlaufen, das ist aber auch keine Lösung. Was fehlt, ist ein Ausgleichskleidungsstück von solchem Adel, dass es etwa die Five Fingers, Socken in Sandalen oder auch eine Krawatte mit Cartoonfiguren ohne weiteres neutralisieren könnte wie das Magnesiumhydroxid die Magensäure. Es müsste entsetzlich teuer und ungemein vielseitig sein und darf nicht an den Füssen getragen werden, denn dort muss Platz für die Five Fingers bleiben. Vorschläge?


23.10.2006 | 05:23 | Anderswo | Was fehlt | Papierrascheln

Die Zukunft von keine Arbeit

Die einen glauben, das Internet schaffe Arbeit oder vermittele sie wenigstens besser als jedes andere Medium. Die anderen leben in China. Das ist zwar das Land mit der grössten, gewiss aber zweitgrössten Internet-User-Zahl der Welt und den allermeisten Bloggern: 17,5 Millionen registrierte Blogs nennt China Daily, und Reuters legte gerade mit 34 Millionen Blogs, 17 Millionen Bloggern und 75 Millionen Lesern noch mal einen drauf. Doch in genau demselben China stellen sich junge Menschen, wenn sie Arbeit brauchen, nicht ins Internet, sondern lieber auf die Strasse, so wie hier vor den Xinhua-Buchladen in Urumqi.

Es sind alle Studenten der Universität von Xinjiang, die ganz im Stil der europäischen und amerikanischen Moderne mithilfe so genannter Zettel Jobs als Nachhilfelehrer (Mathe, Physik, Chemie, Englisch) suchen. Aber warum stehen diese Menschen so obszön konkret da? Warum sind sie nicht wenigstens etwas virtueller? Weil die Sonne immer so schön in Urumqi scheint, das übrigens verdeutscht Schöneweide heisst? Möglich. Oder weil die Internetpenetrationsrate mit 9,4% in China dann doch wieder nicht so hoch ist? Eventuell auch das. Aber vielleicht wollen uns die sympathischen jungen Leute auch nur sagen: Internet is over! Es war nur eine kurzfristige Mode in der Geschichte der Menschheit und ihrer Medien; eine Grille des Weltgeistes, so wie das Hula-Hooptanzen, der Dreissigjährige Krieg oder das Gegendassystemsein früher.

Die Frau in dem roten Shirt dagegen ist noch netzgläubig und nur mitgekommen, um Sie nur einmal aus dem Internet heraus leer anzublicken. Überraschend und auf unerklärliche Weise wurde ihr Traum wahr. Das wiederum spricht dafür, dass es mit dem Internet doch noch nicht vorbei ist. Jedenfalls nicht so ganz.

Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (11)


14.10.2006 | 06:19 | Anderswo | Was fehlt

Putting a smile away

Lange hat man sich hier in China gefragt, wann denn das Tui-Logo von chinesischen Kopisten aufgegriffen würde;
immerhin ist der Konzern bereits seit dem Jahr 2002 vor Ort. Gestern Nacht gab ein Autoverleiher in Peking die Antwort. Sehr schön und Dank dafür. Nicht so schön: Der deutsche Tui-Online-Claim World Wide Weg. Der ist so unterirdik, den würden nicht einmal Chinesen klauen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Der allerletzte Kaiser

Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link


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