09.02.2006 | 11:44 | Was fehlt
 Noch ein weiter Weg zum 20-Finger-System (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Die Software gegen tippende Katzen PawSense gibt es, wie man bei OhGizmo! und auch Google erfahren kann, schon seit über fünf Jahren. Was, Techniker der Weltverbesserung, haben wohl die Katzen in der Zwischenzeit getan? Ob sie immer noch auf den alten Trick reinfallen? Aber viel wichtiger noch: Womit können wir Affen daran hindern, die Werke von Shakespeare zu schreiben? Wo bleibt die Software gegen das nächtliche Abfassen betrunkener Kommentare in fremden Blogs und Foren? Wann werden Handys uns selbstständig daran hindern, nach 4:30 noch SMS des Inhalts "wo seid ihr? geht da noch was?" zu schreiben? Und womit können wir uns selbst davon abhalten, dann wieder den ganzen Tag im Bett herumzuliegen? Könnte man da nicht wenigstens mal ein Gerät entwickeln, das uns mit einem sound that annoys cats aus dem Bett befördert, wenn eine vorher eingestellte Uhrzeit eintritt? Das müsste doch zu machen sein.
08.02.2006 | 04:05 | Alles wird schlechter | Was fehlt | Papierrascheln | Vermutungen über die Welt
 Nie wieder witzig finden: Hauptsache Italien! (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Früher auf dem Pausenhof schrien die Kinder "Nachmacher, Nachmacher", wenn einer offensichtlich am Distinktionsgewinn eines anderen teilhaben wollte. Heute sind diese Nachmacher-Kinder von Beruf Werber und betiteln ihr Erfolgsprinzip mit einem schick klingenden Namen: Ambush Marketing. Klingt besser als Trittbrettfahrerei, meint aber genau das. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, der schaue in den Briefkasten, in die Zeitungen, auf die Plakate und die Leuchtreklamen der Stadt. Am Sprung auf den Zug der Fussballeuphorie führt in diesem Jahr offenbar kein Weg vorbei. Neben dem an sich schon dämlichen Coca-Cola-Claim "It's your Heimspiel" wird auch anderer Schwachsinn dafür sorgen, dass die Werbewirtschaft boomt: Der süddeutsche Discounter Lidl etwa umwirbt Jugendliche neuerdings mit der verführerischen Aussicht, Teil des "Lidl-Dreamteam 2006" zu werden, während der Baumarkt Obi die Fussballfans für ein WM-Special "Ooobi ist das schön" skandieren lässt. Spiegel Online hingegen fand offenbar Gefallen daran, von der "Roten Karte für vier WM-Stadien" zu fabulieren, als Sicherheitsmängel an den WM-Spielstätten bekannt wurden. Und im Neuen Deutschland wurde eine Oper über Hartz IV gar zum "Soundtrack zum sozialen Endspiel" – wie immer dieses ausgehen mag.
Demnächst, so darf man vermuten, wird Angela Merkel "den Ball weit vorlegen", wenn sie die Leitlinien ihrer Politik skizziert, werden linke Demonstranten "die Räume dichtmachen", wenn sie Naziaufmärsche vereiteln und ebenso wird von einem "traumhaften Doppelpass" die Rede sein, wenn die christdemokratische Union ihre Politik mit den Sozialdemokraten abstimmt. Man sollte die Medienschaffenden nicht zu hart angehen: Ja, im WM-Jahr muss man diese Chance einfach, eh, reinmachen.
07.02.2006 | 12:14 | Was fehlt
 Heisenberg (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Seltsame Einrichtungsgimmicks trifft man meistens zweimal im Leben, erst bei ihrer ernst gemeinten Einführung und dann beim Revival, man denke an Kronleuchter oder röhrende Hirsche. Der Zimmerspringbrunnen schert sich hingegen wenig um derlei Produktlebenszyklen. Er gönnt sich zwar von Zeit zu Zeit ein aktualisiertes Gewand, bietet ansonsten aber so wenig Style-Potenzial, dass er bisher gerade mal in einem Ostalgie-geschwängerten Film für zwei Stunden im Mittelpunkt stehen durfte. In lustige Studenten-WGs hat er es hingegen nie geschafft.
Dabei böte er sich doch ideal als Merchandising-Artikel an. Was man mit ein bisschen farbigem Wasser und einer freieren Interpretation der Springbrunnenformen nicht alles erreichen könnte: Ein Itchy&Scratchy-Diorama mit liebevoll gestalteten Figuren, und an der Stelle, wo einmal Scratchys rechter Arm war, sprudelt eine Fontäne rotgefärbten Wassers – solch Zimmerschmuck würde seinem Besitzer sicher viele bewundernde Blicke einbringen. Schön wäre auch eine schwarz bewässerte Strandlandschaft mit Supertanker als Andenken an den letzten Strandurlaub in Galizien. Oder ein den Tod seiner Mutter beweinendes Bambi, aus dessen Augen rechts und links die Tränen in munterem Bogen spritzen, sowie Trunkenheitsopfer (OL- und Werner-Marketingabteilungen aufgepasst!), die schillernde Kotzströme von sich geben. So leicht liesse sich der Zimmerspringbrunnen in einen sprudelnden Einkommensquell verwandeln. Na immerhin, ein Anfang ist gemacht.
05.02.2006 | 13:37 | Alles wird besser | Was fehlt
Das sogleich folgende Bild zeigt nicht nur den Gewinner der Bronzemedaille des Wettbewerbs "Unbeholfene Anleitungsgrafik 2005", sondern illustriert auch die Erfüllung eines alten Menschheitstraums, nämlich, das Unaufblasbare aufblasbar zu machen. Wir sehen ein Betonhaus zum Aufblasen.
 Betonballon (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Das Wort "Haus" in Betonhaus ist eine Idee übertrieben, es handelt sich eher um ein Betonzelt, aber immerhin. Es wiegt unaufgepustet 230 Kilogramm und wird danach mit Wasser und chemisch erzeugter Pusteluft in die Form eines riesigen Dresdner Weihnachtstollens gebracht. Nach zwölf Stunden ist das Betonzelt so hart wie ein Dresdner Weihnachtsstollen nach zwölf Tagen. Dann hält das Zelt bis zum Ende der Welt, oder, um es ungereimt zu sagen, etwa zehn Jahre, dabei ist es erdbebensicher und überhaupt sehr praktisch. Das Concrete Canvas genannte Ding (Quelle: Technovelgy) ist bisher noch nicht mal ein Prototyp, sondern eine Idee von zwei etwa 14-jährigen Designstudenten in England, die zwar mit Preisen überhäuft werden, aber trotzdem noch immer einen Finanzier für die Massenproduktion suchen.
Warum nur ist die Welt noch nicht reif für viel mehr Aufblasbares, warum ist bei durchsichtigen Sesseln und undurchsichtigen Frauen bisher Schluss? Wieso sind noch keine Fahrräder, Autos, U-Bahnen, Schlösser aus Luft ins Blickfeld der begehrenden Öffentlichkeit gerückt? Weshalb hört man ständig von Abgeblasenem (WM-Gala) und Aufgeblasenem (Karikaturen) und so gut wie nie von Aufblasbarem? Ein Medienboykott?
02.02.2006 | 17:36 | Anderswo | Alles wird besser | Was fehlt
 So geht es nämlich auch! (Hier stand ein schönes Bild, an dem wir die Rechte nicht haben, das sich aber mit einer Suche nach "meme water heater" leicht auffinden lässt)Eins der drittgrössten Menschheitsprobleme neben der Abwesenheit von Wasser überhaupt und der Anwesenheit von Wasser an den falschen Stellen ist die Abwesenheit von warmem Wasser. Eine neue und hervorragende Lösung unter Zuhilfenahme kommunizierender Röhren entnehmen wir der angenehm rätselhaften Seite rukola.com. Insbesondere diejenigen Leser, die in ihrem MAKE-Abo jedes Heimwerkerprojekt überblättern, das nicht von gehacktem Robotikspielzeug, selbst gemachten Satellitenfotos und Teilchenbeschleunigern aus 100.000.000 alten AOL-Gratis-CDs handelt, meditieren bitte ein wenig über dieses Bild. Und noch eine Anmerkung in eigener Sache: Ich wünsche mir einen Tauchsieder für die Badewanne, habe im Juni Geburtstag und besitze keine Badewanne. Lösungsvorschläge – wenn möglich mit Bild – bitte an die Redaktionsadresse.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Eine Margarine namens Riema
- Sein erstes Digitalfoto 2006 machen
- Gartenschlauch, wenn kein Klistier im Haus
- Epiphanien
SO NICHT:
- Amoklauf des Meeres
- Baumkiller Minierraupe
- den Gelben Karton kassieren
- Grützbeutel
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Nowhere Boy", Sam Taylor-Wood (2009)
Plus: 56, 58, 63, 80, 83 Minus: 2, 14, 74, 155, 174 Gesamt: 0 Punkte
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