Riesenmaschine

02.09.2005 | 04:41 | Anderswo | Nachtleuchtendes | Alles wird schlechter

Elektrische Mülltonnen


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Weltweit gibt es eine klare Tendenz zu Multifunktionsgeräten, zum Beispiel durch Kombination von Handy und Kamera, Brille und Freisprecheinrichtung, Litfaßsäule und Mülltonne. Es ist klar, dass die letztgenannte mutige Erfindung nur im fortschrittlichen Kanada getestet werden kann – mit zweifelhaften Erfolgsaussichten, wie sich schnell zeigt, denn die Menschen sind mit dem revolutionären Konzept wohl noch überfordert. Kritiker wenden ein, dass die über zwei Meter hohen und anderthalb Meter breiten Mülltonnen irgendwie doch ganz schön viel Platz wegnehmen. Zudem seien Orte, an denen viel Müll entsteht, nicht automatisch auch Orte, an denen optimale Sichtbarkeit für Werbeplakate besteht, was zu gewissen Konflikten führen könnte. Schließlich wäre es ja wohl übertrieben, Mülltonnen mit Strom zu versorgen, um die Werbung auch angemessen zu beleuchten. Andererseits: Wie oft hat man schon stundenlang vergeblich im Dunkeln nach dem Papierkorb gesucht? Eben. Das wahre Problem der ersten Müllwerbetonnen ist jedoch, dass sie genauso aussehen, wie man sich die schon lange überfälligen öffentlichen Internet-Terminals vorstellt, mit diesem Tower-Design, bunten Anzeigen und verschiedenen Schlitzen für CDs und Disketten. Wer kann ahnen, dass das Bunte in Wahrheit die komplizierte Anleitung zur Mülltrennung und der Schlitz der Einwurfschacht für Zigarettenreste ist? Wenn man die Leute so dreist hinters Licht führt, muss man sich über Unmut, Missbilligung, Abscheu und letztlich Vandalismus nicht wundern.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Kichernde Mülltonnen


Kommentar #1 von The Exit:

Und der Müll wird dann nur in einen Beutel gepackt? Oder wird der gleich automatisch getrennt.
Kann die Mülltonne melden, wenn sie voll ist?

02.09.2005 | 09:21

Kommentar #2 von Loser Blissett:

Merkwürdig ist, daß sie nicht auf der Straße steht, sondern sich stark nach hinten neigt, fast, als wolle sie im leichten Schaukelgang davonlaufen. Und wäre das nicht eigentlich die konsequente Weiterentwicklung? Eine Mülltonne, die durch die Straßen fährt? Vielleicht sogar eine Tonne, der man über Handy seine Position durchgeben kann, damit sie fröhlich angeschaukelt kommt?

02.09.2005 | 14:46

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