Riesenmaschine

07.07.2006 | 12:04 | Anderswo | Listen

Assoziationskettenmassaker: Die Jungs von der Papiermühle gegen die neuen Heiligen


Könnte alles Mögliche sein, ist aber eine Papiermühle (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Auch wenn selbst innerhalb der Korrespondentenschar der Riesenmaschine Erbsen zählend anders lautende Auffassungen vertreten werden, ist der finnische Fussball keineswegs abgeschafft, wie der Vorstoss des in der Papierstadt Anjalankoski beheimateten finnischen Meisters Myllykosken Pallo – 47 in die erste Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League eindrucksvoll belegt. Der Klub, bei dem immerhin schon Spieler wie Jari Litmanen und Sami Hyppiä gespielt haben, trifft dabei auf "The New Saints FC" aus der League of Wales. Der walisische Meister, der dies nur deshalb ist, weil die besseren Vereine sämtlich in den englischen Profiligen spielen, firmierte lange Jahre unter dem wesentlich eindrucksvolleren Namen Llansantffraid FC, bevor man sich mit Total Network Solutions einen Sponsor zulegte, sich in TNS Llansantffraid umbenannte und nach dem Abspringen des Geldgebers notgedrungen eine Neuausgestaltung der Abkürzung vornehmen musste.

Mit der kürzlich erfolgten Veröffentlichung der Paarungen der ersten Qualifikationsrunde hat die Union of European Football Associations (UEFA) ein unterhaltsames Ausrufezeichen gesetzt. Während die gesetzten Klubs der zweiten Qualifikationsrunde schon Legion für den geschulten Kenner der europäischen Fussballszene sind, hält die erste Qualifikationsrunde zahlreiche unterhaltsame Bonbons bereit: Die Freunde des Stabreimes kommen bei den Begegnungen KS Elbasani gegen FK Ekranas oder FC Bolnisi gegen FK Baku auf ihre Kosten, Anhänger der Onomatopoesie werden gespannt den weiteren Weg des FH Hafnarfjördur aus Island und des malteschen Meisters Birkirkara FC verfolgen, Hobbyetymologen haben die Gelegenheit, dem Ursprung diverser Vereinsnamen wie Schachtjor Soligorsk ("Rudis Söhne"?) oder Schiroki Brijeg ("Hic sunt leones"?) auf den Grund zu gehen, Westernliebhaber werden dem moldawischen FC Sheriff die Daumen drücken und frühkindlich geprägte Uefacupaddikten es bedauern, dass sich in Luxemburg diesmal F91 Dudelange anstatt des lange Zeit hegemonialen Spora mit der guyrouxartig bereits im dritten Jahrzehnt amtierenden Trainerlegende Heinz Eimer qualifiziert hat.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Assoziationskettenmassaker

Volker Jahr | Dauerhafter Link


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