Riesenmaschine

19.08.2005 | 12:25 | Sachen kaufen | Essen und Essenzielles

Einen im Tee

Fallhöhen, kontrastive Elemente, Gegensätze – die besten Hausmittel, um etwas Langweiliges (z. B. Ihr Leben) spannend zu machen. Beispiele: im Smoking skaten, Kartoffeln mit Nutella, als Herr auch mal auf die Damentoilette gehen. Gleichzeitig halten solche Aktionen geistig jung und beugen der sog. CSUisierung vor. Ein vorgefertigtes Musterbeispiel trinkbarer Flexibilität leuchtet uns von der Seite Strange New Products entgegen: Wodka Grüner Tee der ansonsten verhaltensunauffälligen Firma Charbay. Man hat dort also die beiden Getränke an den äussersten Polen der Skala vereint. Auf der einen Seite ein vermutlich gefährliches Gebräu, das allzuvielen Menschen zur starren, suchtähnlichen Gewohnheit geworden ist, auf der anderen Seite Wodka. Als bedingungslose Förderer des Neuen, Ungewohnten, Bizarren begrüssen wir diese russisch-japanische Getränkemischehe mit einem freundlichen "Hurra". Auch wenn sie vermutlich ekelerregend schmeckt.


19.08.2005 | 11:45 | Berlin | Alles wird schlechter

Public Private Prostitution


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)


Neues von der Front "Privatisierung des öffentlichen Raumes": Im Zuge der Neuordnung der Strassennamen um den Alexanderplatz herum (die durchaus geboten erscheint, firmiert doch ein gesamter Innenstadtbereich derzeit noch unter der Adresse "Am Alexanderplatz") haben die Investoren des komplett überflüssigen, nichtsdestoweniger massiv im Entstehen begriffenen Shopping- und Erlebniscenters "Alexa" entlang der S-Bahn zwischen Alexanderplatz und Jannowitzbrücke harsch interveniert und erwirkt, dass das Strassenstück vor dem Koloss umbenannt wird in "An der Alexa". Joachim Zeller, CDU-Bürgermeister von Mitte, räumt gegenüber der Berliner Zeitung ein, dass der unsäglich beknackte Name durchaus "eine kleine Anerkennung für deren Bemühungen in der Stadt" darstelle.

Das gibt uns Gelegenheit, an Harry Rowohlts radikal-genialen Vorschlag in der Debatte zu erinnern, ob zum Gefallen des Springer-Konzerns die Kreuzberger "Lindenstrasse" in "Axel-Springer-Strasse" umgetauft werden dürfe: man solle doch gleich Nägeln mit Köpfen machen und "Unter den Linden" in "Unter den Axeln" umbenennen. Obschon unberücksichtigt, kommt dieses Szenario dem aktuellen Casus schon recht nahe, sowohl was die Unappetitlichkeit des Namens, als auch die des gesamten Procederes anbetrifft.


18.08.2005 | 19:00 | Berlin | Alles wird besser

Berlin: Erstmals Kleidung erfolgreich geklont

Wie wir einem ansonsten langweiligen Bericht über ein ganz anderes Thema in der zitty entnehmen, lebt irgendwo in Berlin eine gewisse Miriam Böninghausen davon, die zerschlissenen Lieblingskleidungsstücke anderer Menschen 1:1 nachzunähen. Man soll ja nun einerseits nicht immer so konservativ sein und sich alle zehn Jahre mal neue Anziehsachen kaufen, egal, ob es nötig ist oder nicht. Aber andererseits! Geschäftsidee! Hervorragende! Leider erweist sich Miriam Böninghausen als ungoogelbar, und wir warten deshalb ungeduldig auf Hinweise aus der Bevölkerung.


18.08.2005 | 14:08 | Berlin | Zeichen und Wunder

Tätige Reue


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wer in seinem vorigen Leben Sweatshop-Betreiber in Südostasien war, der wird ohne Entkommen und Gnade in seinem nächsten Leben als Galerieladenbetreiber in Berlin-Prenzlauer Berg wiedergeboren. Dort sitzt er dann den lieben langen Tag und denkt reuig darüber nach, wie er die Welt in diesem Leben zu einem besseren Ort machen könnte. "Klammern und bunte Buchstaben und ein Wortspiel in einem einzigen Namen", denkt er sich, "das wird die Menschen von hier fort und nach Neukölln treiben, so dass hier am Kollwitzplatz die Mieten wieder bezahlbar werden und nette Studenten nebenan einziehen können, denen ich dann bei den Hausaufgaben helfe. Und in Neukölln eröffnet dann vielleicht sogar das eine oder andere gemütliche Café oder eine Bar!" Aber ach, er hat zwei entscheidende Dinge vergessen. Statt des A in der Mitte müsste da ein @ stehen! Und hintendran ein "R Us" mit umgekehrtem R! So wird es auch in diesem Leben wieder nichts mit der Erlösung.


18.08.2005 | 13:05 | Sachen kaufen | Zeichen und Wunder

Ab in die Wand


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wer hat eigentlich behauptet, dass Computer unter dem Schreibtisch stehen müssen? Das nicht dämliche Unternehmen Chip PC Technologies stellt jetzt einen, ähm, PC vor, der komplett in die Wand passt, und zwar in Form einer klassischen Unterputzsteckdose. Selbstredend hat das Ding keine Festplatte, immerhin aber einen AMD 1550 mit 500 MHz, 128 MB RAM, 4 USB Anschlüsse und Soundkarte. In Client-Server-Umgebungen, wo der Anbieter lediglich an einer Workstation hängt und die Daten übers Netzwerk ablegt, reicht das völlig aus. Man steckt also einfach Monitor, Keyboard und Maus direkt in die Wandsteckdose und spart sich das surrende Ungetüm unter dem Schreibtisch, an dem man sich immer das Knie wund stößt.


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