Riesenmaschine

04.08.2005 | 14:03 | Was fehlt | Vermutungen über die Welt

Filmflickr


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Nach dem umwerfenden Erfolg von Flickr folgt nun die zwangsläufige Weiterentwicklung: Flickr für Filme. Das Gerät nennt sich YouTube und funktioniert, nun ja, mit Tags, Favoriten und Kommentaren. Wie wir gehört haben, wird bereits die nächste Stufe vorbereitet: eine Plattform, wo man nicht nur Bilder und Filme, sondern sogar ganze Webseiten hochladen kann und sie über sogenannte Tags für andere Menschen auffindbar macht. Wir werden zu gegebener Zeit berichten.


04.08.2005 | 12:06 | Alles wird schlechter

Aus der Servicehölle: Nerving


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Eine gleichermassen naheliegende wie abgeschmackte Variante der Umsatzmaximierung und des Point of Sale-Marketings ist der Manipulationsversuch durch Verkäufer in actu, also direkt während des Kaufaktes, indem der Kauf von weiteren Produkten nahegelegt wird. In Ermangelung eines catchy Labels dafür möchten wir dieses Vorgehen bis auf weiteres unter "Nerving" subsumieren. Zu einer gewissen ragenden Meisterschaft und auch Impertinenz auf diesem Gebiet hat es die Papierwarenkette "Mc Paper" gebracht, wo das Verkaufspersonal in dieser Hinsicht nahezu pawlowsch konditioniert wirkt. So wird nicht nur der Erwerb von Druckerpapier zwangsläufig mit der Frage quittiert, ob man noch eine Druckerpatrone wünsche. Auch völlig erratische Kombinationen werden wie selbstverständlich vorgetragen, etwa ob der Kauf von Hefterlaschen nicht notwendigerweise mit dem eines "wunderschönen Stiftes" einher gehen sollte. Eine Praxis, die in meinem Fall zumindest bewirkt hat, dass ich das Geschäft weiträumig meide.

Nun hat sich offensichtlich auch die Deutsche Post das "Nerving" zueigen gemacht. "Haben Sie sich schon mal Gedanken um ihre Zukunft gemacht?", wurde ich heute beim Abholen eines Päckchens gefragt. Nein, und will ich auch nicht, zumindest nicht, wenn ich Päckchen abhole. Aber um die Zukunft des Dienstleistungsstandortes Deutschland, wenn das "Nerving" jetzt Mode wird und weiter um sich greift – das schon eher.


04.08.2005 | 11:46 | Berlin | Zeichen und Wunder

Ganz entspannt abwinken


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Das grosse Weder-Noch, die Sommerhysterie, der Wahlkampf, ist für die nur noch zu Hitlisten oder Sportkommentaren fähigen Medien eine grandiose Gelegenheit, sich in der argumentativen Sackgasse von "Aber irgendeiner muss doch gewinnen!" zu verrennen. Muss gar nicht, denkt sich nämlich das Wahlvolk, vor allem dann nicht, wenn sich sämtliche Alternativen in ununterscheidbarer Unfähigkeit präsentieren. Fehlende Unterscheidbarkeit schlägt auch auf den politischen Guerilla-Wahlkampf durch: wo früher noch schwungvoll Hitlerbärtchen auf Wahlplakate gekritzelt wurden, hat jetzt eine neue Gelassenheit Einzug gehalten. Lässige Parolen auf Hauswänden in der Sommersonne, in Berlin, dem Zentrum der Nichtbewegung.

Markus Kempken | Dauerhafter Link


04.08.2005 | 11:30 | Fakten und Figuren | Listen

Google im Juli

Die interessantesten Google-Anfragen, die die Riesenmaschine im Juli erreichten:

satellitenaufnahmen selber machen
knüppelholzgarnitur
piktogramme metallbearbeitung
Models Bilder für kommerziellen Gebrauch
Handentspannung (7x)
39 Megapixel
untenrum freimachen
was kann man mit altem plastikflaschen machen
Klaviertasten erneuern
farben wohnung vanille weinrot

Gerne würden wir hoffen, allen Ratsuchenden kompetent weitergeholfen zu haben. Den bisher nur schwach abgedeckten Feldern "Klaviertasten erneuern", "untenrum freimachen" und "was kann man mit altem plastikflaschen machen" werden wir uns im August verstärkt widmen.


04.08.2005 | 10:52 | Was fehlt | Papierrascheln

Godot ist aus Papier


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Vorsicht, es folgt ein Wort, das Screen-Spezialisten wegen seiner hartnäckigen Nichtexistenz seit 1998 Tränen in die Augen treibt: e-Ink. Seit Jules Verne sich in "Robur, der Sieger" ein Fluggerät aus Papier ausgedacht hat, wird Papier regelmäßig zum Werkstoff der Zukunft erklärt. So auch im Bereich Displays und Flatscreens, denn e-Ink ist nichts anderes als das papierne Display. Das Prinzip ist genial und schnell erklärt: ins Papier sind reibungsarm gelagerte, winzige Kügelchen eingewoben, die auf einer Seite schwarz gefärbt und negativ geladen sind, auf der anderen Seite weiß und positiv (es gibt mehrere Varianten). Durch Ansteuern eines Punktes mit einem Strom dreht sich das Kügelchen entsprechend der Ladung und zeigt seine schwarze oder weiße Seite – fertig. Leider erlangte die genannte Firma zwar die Großmeisterschaft im Ankündigen, die Erfüllung hinkte jedoch eine Idee hinterher. Jetzt aber, nur sieben Jahre nach dem Einsammeln von bizarr viel Venture Capital (und erneut Anfang des Jahres von Intel), gibt es ein, zwei, funktionierende Prototypen! Es handelt sich um die nebenstehenden Uhren von Seiko und Citizen. Das elektronische Papier bringt ein so hohes Faszinationsmomentum mit sich, dass sich Unternehmen, zum Beispiel Sony mit dem Librié vor anderthalb Jahren, immer mal wieder dazu hinreißen lassen, es zwischendurch anzukündigen. Und jedesmal, jedes verdammte einzelne Mal kommt es wieder in die Presse. Wir lernen natürlich daraus und kündigen hiermit an: noch dieses Jahr wird die Riesenmaschine auf elektronischem Papier erscheinen! Wirklich! Glauben Sie uns!


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