Riesenmaschine

27.06.2006 | 11:02 | Supertiere | Sachen kaufen | Essen und Essenzielles

Ein Siegersekret zeichnet sich ab


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Sichtbare Erfolge (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
VHS vs. Betamax war gestern, mit Blue Ray gegen HD-DVD steht eine weitere erbitterte Formatschlacht um den Konsumenten in den Startlöchern. Jedoch tobt schon seit geraumer Zeit, scheinbar unbemerkt von allen Presseagenturen, ein stillerer, kälterer Produktkrieg an der Convenience-Front, und dieser wird mit halbverdauten Nahrungsresten sozialer Fluginsekten geführt.

Auf der einen Seite steht der Honig: In erster Linie süss und mit leidlich flexibler, klebriger Konsistenz, bietet er dem Benutzer recht eindimensionale Anwendungsmöglichkeiten in Verbindung mit brotartigen oder -äquivalenten Trägermassen. Auf der anderen Seite steht VAAM, der revitalisierende Kraftstoff aus den Sozialmägen eifriger Hornissenlarven, welche das mühsam von ihren Erziehungsberechtigten herbeigeschaffte Aas in einen Aminosäuren-Cocktail umwandeln, der sich optimal und somit in seiner Konsequenz fast makellos für Leistungssportler eignet. Vorhandene Fettreserven können leichter aufgeschlossen werden und bringen zum Beispiel dem geneigten Dauerläufer einen Teil der Kraft ein, die der Grosswespe das Fliegen weiter Strecken ermöglicht.

Obwohl hier zweifellos sehr zeitgenössisch produziert wird – VAAM kommt als gaumenkompatibler Energydrink daher – fristet der Firefox unter den Magensäften gegenüber seinem goldbraun nutzlosen Pendant ein Nischendasein. Doch die Wachablösung scheint absehbar. Dafür sorgt die parasitische Varroamilbe, die ohne dauerhafte medikamentöse Bekämpfung jedes europäische Bienenvolk dahinraffen würde. Und wer will schon gern am Speichel von Tablettenjunkies lutschen.


26.06.2006 | 22:46 | Alles wird schlechter

Armbandy


Speist seine Energieversorgung direkt aus dem Blutkreislauf des Trägers, durch katalytischen Blutkörperverzehr: das Armbandy. (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Während sich die Indizien verdichten, dass parasitär an den Ohren angeflanschte Elektronikbatzen nicht zufällig zu katatonischen und dementen Lautäusserungen führen, sondern tatsächlich in die Blutversorgung der Neuronen eingreifen, hat die feindliche Lebensform Handy in der rauhen chinesischen Umwelt den nächsten Evolutionssprung durchgeführt und sich mit dem Schockarmband verpaart. Durch formschöne Gestaltung und hohe Funktionalität lockt das Armbandy das Wirtstier an, dem nichts schwant, bis es zu spät ist. Und dann natürlich erst recht nicht mehr (via Technovelgy).

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Hässlichstes Gadget der Welt entdeckt (uPod)


26.06.2006 | 14:49 | Essen und Essenzielles | Vermutungen über die Welt

The Kölln Conspiracy


So, Achtung, dieses Bild gut einprägen und jetzt hier klicken. (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Mit Komplotten kennen wir uns aus, wir arbeiten hier praktisch ständig an irgendwelchen Klein- und Kleinstverschwörungen. Heute decken wir aber zur Abwechslung mal eins auf: Das Kölln-Komplott.

Bekanntermassen herrschen bei der Fussball-WM eisenharte Werberichtlinien, nur wer viele Millionen und die Seelen seiner Angestellten abliefert, darf sich offizieller FIFA WM 2006™-Sonstwas nennen. Für jede Produktgruppe gibt es ausserdem nur einen offiziellen Sponsor. Bei den Sportartikeln ist das adidas – Nike rächt sich deshalb auf eigene Weise, indem es eine vollkommen unerwartete Allianz mit Kölln eingeht: Edwin Van der Sar, Torwart der von Nike ausgestatteten niederländischen Nationalmannschaft, wurde in den Spielen gegen Serbien-Montenegro und Portugal kurzerhand in ein Trikot mit den Kölln-Hausfarben gesteckt – eine so noch nie da gewesene Form des Trikotsponsoring, die einfach über die vom Konsumenten erlernte Farbwelt des beworbenen Unternehmens funktioniert. Die FIFA muss machtlos zusehen.

Was wird nun Nestlé dazu sagen, der Hersteller des offiziellen FIFA WM 2006™ KNUSPER-FRÜHSTÜCKS? Warum musste Holland ausgerechnet gegen Nike-Konkurrenten Portugal ausscheiden, mit einem Torwart in neutralem Schwarz – wurde Nike die Sache zu heiss? Und vor allem: Welche Rolle spielte Walentin Iwanow, der Schiedsrichter, der vier gelb-rote Karten verteilte und aus einem Land stammt, in dem gerade grosse Haferförderprojekte angeschoben werden?


26.06.2006 | 11:45 | Alles wird besser | Essen und Essenzielles

Kork Wars


Neonneokorken von seit 1435 (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Das Gipfeltreffen der Unsympathen der WM (Portugal, Holland, Iwanow) endete damit, dass erstmals in der Fussballgeschichte beide Mannschaften verloren (21 Gelbe, 7 Rote Karten). Weil bei Portugal ein Tor weniger ungeschossen blieb, kommt der weltgrösste Weinkorkenproduzent weiter – und muss doch eine herbe Niederlage einstecken (Foto). Denn künstliche Korken setzen sich immer mehr durch, aus den üblichen langweiligen Gründen mit Geschmacksneutralität, Verschlussdichte und Ähnlichem. Viel spannender sind die Psycho-Grabenkämpfe der Echtkorkliga gegen Riege der Stahl-, Glas- und Kunststoffverschliessenden, die seltener im Vordergrund ausgefochten werden, dafür aber umso erbitterter zwischen den Zeilen und hinter den Kulissen. Die Weintraditionalisten des VDP etwa drängen Winzer dazu, sich zum Echtkorken zu bekennen. Die Kunstkorkenkämpfer gehen unbeschwerter in die Schlacht, sie haben ja wenig zu verlieren. Der abgebildete Korken der Firma Supreme Corq muss aber als lachender Frontalangriff verstanden werden. Mehr Hohn als ein neongelber Plastikkorken für ein seit 1435 bestehendes Weingut ist schwer vorstellbar.


26.06.2006 | 06:04 | Berlin | Sachen anziehen

Höfliche Fans


Mit blossem Auge kaum zu erkennen: getarnter Fussballfan (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Braun-grüne Tarnanzüge mögen im Einerlei der schmutzigen und einfallslosen Natur gut funktionieren. Im blinkenden und farbenfrohen Umfeld einer pulsierenden Metropole hingegen wirken sie eher auffällig und oft auch übertrieben martialisch. Eine Wirkung, die man gerade dann vermeiden möchte, weilt man zu Gast bei Freunden.
Wie es auch anders geht, zeigt dieser höfliche kroatische Fussballtourist, der sich dank guter Beobachtungsgabe und vorbildlicher Anpassungsbereitschaft geschmeidig in das gastgebende Strassenbild einfügt.


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