(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)Es ist ein weit verbreitetes Vorurteil, dass man Energiegetränke zu sich nimmt, damit man weniger schläft. Weniger schlafen ist eine idiotische Idee, weniger schlafen kann man später, wenn man nichts Besseres mehr zu tun hat. Es geht vielmehr darum, genau dann wach zu sein, wenn es gerade nötig ist, zum Beispiel nachts um vier, und dann auch nicht nur so mittel verschlafen, sondern richtig wach. Man reinigt sich schliesslich auch nicht mit Seife, um sich weniger waschen zu müssen, sondern damit man sauber wird.
Ok, die Parallele zum Waschen war womöglich etwas unsauber in der Anlage, sie leuchtet aber unmittelbar ein, nachdem man beim Betrachten der Verpackung von Angel Natural Energy herausgefunden hat, dass sie genau wie die ökologischen Nachfüllpacks von Duschgel aussieht. Abgesehen vom Seifentrinkbeutel ist einzig erwähnenswert, dass das Zeug überhaupt nicht schlecht schmeckt; eventuell ist Granatapfel mit seiner Bombenhagelsüsse genau das einzige Lebensmittel, das die bittere Koffeindosis in den Griff zu kriegen vermag, ohne gleich von der Bratpfanne ins Feuer zu springen.
Kingsbarns vor und nach Erfindung des Autos (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)Holistisch denken heisst, die Ursache des Grossen im Kleinen zu suchen, dabei Raum- und Zeitgrenzen zu negieren, oder ganz anders formuliert: Jeder Zipfel der Welt ist wichtig. Deshalb erscheint es vollkommen arbiträr, Berlin verbessern zu wollen, indem man ausgerechnet in Berlin damit anfängt. Warum bloss? Niemand wird die Lösung für Berlins Probleme so offensichtlich in Berlin verstecken. Und weil nach diesem Ansatz jeder Ort gleichwahrscheinlich der alles entscheidende ist, kann man mit der Berlinverbesserung genausogut in einem kleinen schottischen Fischerdorf anfangen, nennen wir es Kingsbarns.
Nun, in Kingsbarns jedoch läuft alles in Zeitlupe ab. Ja, 2007 brachte gewaltige Fortschritte, so wurden etwa die Buswartehäuschen von einfachen Ziegenställen in moderne Feldsteinkaten verwandelt. Zudem wurde ein neuer Supertrend entdeckt: Cross-Skateboarding auf Golfplätzen, ein vergnüglicher Spass für immerhin die halbe Familie. Auf der anderen Seite jedoch ist neulich die Kirchturmuhr stehengeblieben. In Kingsbarns ist der Fortschritt ein kleiner Knabe, der auf der Strasse spielt und Glasmurmeln in den Misthaufen wirft.
Weswegen wir uns für 2008 bescheiden geben wollen: Kingsbarns braucht eigentlich nur alles, was Berlin auch nicht hat – eine Abschussrampe für Langstreckenraketen, ein deutschsprachiges Literaturfestival mit wertvollen Preisen, eine Anlegestelle für Luftkissenboote, einen Exotenzoo mit südamerikanischen Nagetieren und einen grossen, gewaltigen Quader aus schimmerndem Stahl. Und wenn man schon mal dabei ist, kann man auch gleich ein Direktglasfaserbreitbandbackbone oder so nach Berlin einbauen.
Japan! Heute schon vorbereitet auf den unvermeidlichen Kampf mit den Ausserirdischen, die man natürlich nur mit unkonventionellen Mitteln bekämpfen kann. Weil sie komplett anders funktionieren als wir, ist das, was für uns Gammastrahlen sind, für sie, sagen wir, Luft. Weswegen die Japaner vor wenigen Tagen eine gigantische Luftkanone entwickelt haben. Das Video beweist, dass man mit einer solchen Wunderwaffe eine Kerze auf 21 Meter Entfernung ausblasen kann. Nun ist eine Kerze kein Ausserirdischer, so dumm sind auch Japaner nicht. Daher testen sie nur wenige Tage später die Luftkanone an einem Schimpansen, wie man seit der Dokumentarserie Planet der Affen weiss, die beste Approximation für Aliens. Und tatsächlich: Wenn man ihn mit Luft bombardiert, reisst der Ausserirdische verängstigt aus und gibt dabei das Affenäquivalent zu "what the fuck" von sich (auf japanisch).
Quelle (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)Der Dezember 1965 war ein seltsamer Monat. Erst veröffentlichten die Beatles We can work it out mit der B-Seite Day Tripper (warum?), dann kam plötzlich Weihnachten, und dazwischen, am 9. Dezember, heute vor exakt 42 Jahren, wurde auch noch ein UFO gesichtet. Es tarnte sich als Meteorit, flog irgendwie über die Wälder von Pennsylvania, um dann über den Erie-See hinweg nach Kanada zu verschwinden. So jedenfalls die wissenschaftliche Erklärung, die sich knapp vierzig Jahre lang einigermassen hielt.
Fairerweise muss man sagen, dass das nicht alle glaubten, speziell nicht die Menschen in Kecksburg/PA, das gern so wie Roswell sein würde, nämlich berühmt. Deshalb stürzte das UFO bei ihnen in ein paar Bäume und wurde von NASA bzw. Militär bzw. bösen Mächten so irre konspirativ weggeschafft, dass es dabei gründlich beobachtet werden konnte. Das UFO sieht natürlich aus, man ahnt es, wie eine sehr sehr grosse Eichel. Die Konsequenz: Die Journalistin Leslie Kean und ihre Coalition for Freedom of Information verklagen im Jahr 2003 die NASA: Sie soll endlich die Eichel herausrücken.
Fuck it, sagt sich die NASA, und wirft einfach noch eine dritte Theorie unters Volk: Das UFO könnte doch auch einwandfrei Teil eines Satelliten sein, und zwar der russischen Sonde Cosmos 96, die vorher tragisch explodiert war. Dies allerdings ist unmöglich, wie NASA-Verantwortliche bereits zwei Jahre früher bekanntgaben. Verwirrend? Vielleicht! Folgerichtig verkündete Kean unter Berufung auf dieses Statement: The Cosmos 96 question is settled once and for all. Wenn aber die Cosmos-96-Frage erledigt ist, und die UFO-Antwort Quatsch ist, wohingegen die Meteorit-Sache komplett plausibel ist, welche Frage ist genau noch offen? Genau das ist jetzt nicht mehr Keans Problem, sondern das der NASA, die nach vier Jahren Gerichtsverfahren jetzt verdonnert wurde, alle Akten herauszurücken. Aber, hey, die NASA hat Menschen zum Mond gebracht, sie wird es also wohl auch schaffen, ein schon lange gelöstes Geheimnis aufzuklären.
Darmdoppelklammer (Foto, Lizenz)Sehr kleine Tiere, die im Darm von Termiten leben, können Holz zerkleinern. Sie tun nichts anderes, als riesige Holzmoleküle in winzige Kohlenhydrate zu verwandeln. Das können Menschen schonmal nicht; schiebt man einen Baum in uns rein, kommt er hinten wieder raus, es sei denn, wir verschlucken zusätzlich eine Säge. Menschen können halt nur die Bakterien-DNA zersägen und entschlüsseln, einige fühlen sich danach besser. Die Ameisendarmwesen zerlegen Holz natürlich auch nur, wenn die Termiten vorher genug davon essen, aber selbst wenn die Tiere, in denen wir wohnen, vorher Holz essen würden, wir könnten es nicht zerkleinern. Es sei denn, sie ässen zusätzlich eine Säge, dann ginge es wohl. All das stand so oder so ähnlich letzte Woche in Nature, dem Fachblatt für sowas.
Wer ausprobieren möchte, wie man sich so fühlt, wenn man als extrem kleines Tier im Inneren eines viel grösseren Tieres lebt, der wird bald Gelegenheit dazu haben: Schweden baut den grössten Elch der Welt, 50 Meter hoch, innendrin mit allen Mod Cons. Wenn der Elch also zur Ameise wird und der Mensch zur Mikrobe, was entspricht dann dem Ameisenbär?