Riesenmaschine

23.11.2007 | 02:19 | Nachtleuchtendes

Wenn Jesus ein Planet gewesen wäre


Planemo mit Scheibe (Credit: Jon Lomberg)
Aleks Scholz: Frau Passig, der schottische Lokalsender Kingdom FM hat überall im County Fife berichtet, es gäbe jetzt auch so eine Art Mini-Planetensysteme im All. Sie befinden sich gerade vor Ort und haben sich erkundigt. Wie muss man sich das vorstellen, wie ein Mobile aus Planeten?
Kathrin Passig: Ja. So stelle ich mir das jedenfalls vor. Man hört, in der Mitte sei auch vielleicht gar keine Sonne angebracht (schwer am Mobile zu befestigen), sondern nur so eine Art Stein.

AS: Das sind sicher aufregende Zeiten, gerade jetzt in Schottland zu sein.
KP: Ach, es geht so. Die beiden Hälften von Schottland schieben sich entlang des Great Glen aneinander vorbei, die eine nach Südwesten, die andere nach Nordosten. Das geht aber so langsam, dass man es kaum mitbekommt. Gestern kam ausserdem der 95er Bus etwas zu spät. Davon abgesehen ist es hier eigentlich nicht aufregender als anderswo.

AS: Gerade kommt eine Meldung rein, der ich entnehme, dass es sich gar nicht wirklich um Miniaturplaneten handelt, sondern nur um den Anschein der Möglichkeit ihrer mutmasslichen Entstehung. Sind die Leute bei Ihnen immer so voll mit Zweifeln?
KP: Man muss das verstehen, es geht schliesslich um sehr weit entfernte Ereignisse. Wir wissen hier ja schon kaum, was z.B. in Berlin passiert. Da möchte man sich nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen, figuratively speaking, ha ha.

AS: Letzte Frage: Was hat das alles mit dem runden Hund zu tun, von dem man neulich hörte?
KP: Nichts eigentlich, neuerdings geht man ja wieder davon aus, dass gar nicht alles im Universum mit runden Hunden zu tun hat, jedenfalls stand das hier in der Zeitung.
AS: Vielen Dank für dieses Gespräch.

Kathrin Passig und Aleks Scholz | Dauerhafter Link


20.11.2007 | 06:00 | Alles wird besser

Nebelernte


Nebelernte (typähnlich) (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die Israelis Joseph Cory und Eyal Malka haben einen Preis gewonnen, für ein neues, portables Gerät zur Gewinnung von Wasser aus Luft: Man faltet eine invertierte Pyramide aus einer Art Stoff auf, hängt sie an Bäume und wartet, bis sie aus der Luft der Umgebung Wasser gemacht hat, das sich in der Spitze der Pyramide ansammeln wird – angetrieben von den einfachen physikalischen Mechanismen Schwerkraft und Geduld. Damit kann man nicht nur Nebel ernten, wie mit herkömmlichen Wunderplanen, sondern auch Morgentau, Abendtau, Klammfeuchte und Inkontinenz (die von Vögeln), vermutlich auch Regen, wenn man's drauf anlegt. Ökonomisch kaum verständlich, warum das Gerät ausgerechnet in Gegenden verkauft wird, wo es überhaupt kein Wasser gibt. Schottland dagegen scheint kein Interesse zu haben.

(via Technovelgy)


14.11.2007 | 20:53 | Nachtleuchtendes

Schwindsucht obenrum


Da geht es hin, das All (Foto,Lizenz)
Das Universum sei jetzt "etwas leichter" als bislang angenommen, so meldet wissenschaft.de. Genauer gesagt sogar bis zu 20% leichter, was Astronomen für a little bit halten. Ein Fünftel eines ganzen Universums auf einmal weg! Wie dem auch sei, erklärt wird es auf brutale Art und Weise in einem längeren Paper aus Alabama: Offenbar gibt es in einem Haufen aus Galaxien statt stattlicher, leuchtender Gaswolken nur einige armselige, aber auch leuchtende Elektronen, was die leuchtende Masse im Haufen um einiges reduziert. Dies wiederum bedeutet, dass er auch deutlich weniger dunkle Materie zum Überleben braucht, was dem Fachmann sofort sagt, dass dies überall so ist. Als würde man das Gewicht eines Menschen anhand der Dicke des Ringfingers messen – beim Universum zumindest klappt das so ungefähr.

Eines ist in diesem Zusammenhang jedoch besorgniserregend: Ein paar Tage ist es erst her, da wurde das Weltall auf einmal 15% grösser und dadurch automatisch zwei Milliarden Jahre älter. Jetzt also ist es womöglich auch noch 20% leichter. Ist das ein Trend? Wo mag er enden? Eine Welt, die rapide altert und dabei immer mehr abmagert? Dafür haben wir jedenfalls keinen Eintritt bezahlt.


12.11.2007 | 02:28 | Nachtleuchtendes

Intelligenter Massenselbstmord

Spätestens seit Blockbuster-Filmen wie Deep Impact und Armageddon weiss jedes Kind, dass die Menschheit irgendwann durch einen Felsbrocken aus dem All zu Tode kommen wird, so wie damals die Dinosaurier und noch früher eine besondere Art elfbeiniges Supereinhorn. Um zumindest rechtzeitig über unser nahendes Ende Bescheid zu wissen, scannen gewissenhafte Menschen jede Nacht mit Dutzenden von Teleskopen den Himmel ab, auf der Suche nach dem grossen Knallerzeuger. Letzte Woche war es wieder mal soweit: Ein neu entdeckter PHA ("potentially hazardous asteroid") sollte die Erde, den Berechnungen zufolge, nur um knapp 6000 km verfehlen – weniger als ein Erdradius, und damit wäre 2007 VN84 einer der gefährlichsten aller je entdeckten Asteroiden. Aufregung unter den Weltrettern, Alarm an alle Einheiten, nach draussen jedoch Ruhe bewahren: Niemand soll sich seine letzten Tage von Panik vermiesen lassen.

Erde, nach dem Einschlag (Foto, Lizenz)

Gestern dann die erfreuliche Entdeckung: Ein Experte aus Moskau mit dem enigmatischen Namen Denis Denisenko stellt fest, dass die Bahn von 2007 VN84 überraschend so ähnlich aussieht wie die der künstlichen Sonde Rosetta. Wie es der Zufall so will: Auf ihrem Weg zum Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko kommt Rosetta Mitte November tatsächlich knapp an der Erde vorbei, und zwar, weil es ganz genauso geplant war. Wenige Stunden später dann ist es offiziell: 2007 VN84 ist niemand anderes als Rosetta. Natürlich hätte man das schneller wissen können, wenn nur verschiedene Organisationen mehr miteinander kommuniziert hätten.

Alarm also abgeblasen, nochmal Glück gehabt. Wenn, dann wäre es ohnehin Selbstmord gewesen und nicht Totschlag aus dem All; dafür ist eine andere Behörde zuständig. Akte wird Montag überstellt.


11.11.2007 | 03:40 | Supertiere | Alles wird besser

Farben Farben Farben


Nur knapp 80 Jahre nach der Erfindung des Farbfernsehens sind jetzt auch Mäusehirne bunt. Laborwissenschaftler, in engen Käfigen gehalten von Harvard, haben es geschafft, vormals graue Proteine in den Farben des Regenbogens zum Leuchten zu bringen und so die graue Hirnmasse in ein buntes Wirrwarr zu verwandeln. Toll! Jetzt hat man abends also schon die Wahl zwischen Farbfernsehen, Waschmaschine (Buntwäsche) und Mausehirn aufschneiden.


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