Riesenmaschine

13.07.2005 | 13:13 | Alles wird besser | Fakten und Figuren | Vermutungen über die Welt

Wasser jetzt doch H2O


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Etwas überraschend: Wir wissen immer noch nicht richtig, wie dieses exotische "Wasser" funktioniert, von dem man immer wieder mal hört. Es gibt große Konferenzen nur über Wasser, und Heerscharen von intelligenten Menschen befassen sich ihr ganzes Leben lang ausschließlich mit diesem geheimnisvollen Zeug. Jetzt wurde immerhin herausgefunden, dass Wasser wirklich H2O ist, und nicht nur "H1,5O", wie die Konkurrenz vorher feststellte. Sieht man sich Wasser nämlich mit extrem kurzen Belichtungszeiten an (so eine Billiardstel Sekunde), dann, so behauptete man, "verschmieren" die zwei Wasserstoffatome ein wenig und "verschränken" sich ineinander, so dass effektiv nur anderthalb übrigbleiben. Dieses verwirrende Resultat also, so zeigt das neue Experiment, bei dem man Wasser mit Neutronen bombardierte, ist nämlich gar nicht wahr. Wasser sieht, so der neueste Stand, auch wenn man nur sehr sehr kurz hinschaut, immer noch (hoffentlich) genauso aus, wie wir uns Wasser immer vorgestellt hatten. Die ganze Aufregung also umsonst.

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


20.06.2005 | 22:57 | Supertiere | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt

Gehirn a la carte


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
In letzter Zeit ist mir sehr klar geworden, dass Dummheit das grosse Problem nicht nur dieses Jahrhunderts ist. Damit ist es bald vorbei, denn in absehbarer Zeit wird jeder selbst bestimmen können, wie klug er gern sein möchte. Immerhin wurden kürzlich die Gene identifiziert, die für Grösse und Komplexität des Hirns verantwortlich sind. Bei Mäusen funktioniert das Ganze bereits prima: links normales Maushirn, rechts manipuliertes Maushirn – deutlich grösser und viel mehr Struktur, fast wie ein Mensch, hätte ich fast gesagt. Deutlich ist zu erkennen, dass die Maus schon sehr bald danach verlangen wird, kubische Integrale zu lösen. Man möchte sich nicht vorstellen, was herauskommt, wenn man dasselbe Experiment mit mir durchführt.

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


17.06.2005 | 22:31 | Anderswo | Alles wird besser

Kichernde Mülltonnen


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Endlich ist es soweit – Gebrauchsgegenstände werden umgänglicher: In Cambridge installierte die Künstlergruppe Greyworld jetzt Parkbänke und Mülltonnen, die singen, wenn die Sonne scheint, sich bewegen, sprechen, kichern und glucksen. Dabei spulen sie nicht etwa ein vorher festgelegtes Repertoire ab, wie die einst in Berlin installierten sprechenden Mülleimer, deren kommunikative Fähigkeiten leider nicht wesentlich besser sind als die von Pantoffeltierchen. Nein, jede der interaktiven Bänke und Mülltonnen hat soziale Bedürfnisse, ihre eigene Persönlichkeit, und wird sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln. Andrew Shoben von Greyworld: "You'll find that one bench may be particularly attracted to a particular bin. They will chuckle and giggle sometimes or make rude noises." Es ist, man muss es zugeben, nur ein kleiner Schritt auf dem Weg zu einem wirklich gleichberechtigten Dialog zwischen Mensch und Ding, bei dem man auch mal mit der Biotonne einen trinken gehen könnte, aber immerhin ein Anfang. Schade, dass Douglas Adams das nicht mehr erleben kann.


17.06.2005 | 01:27 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser

Das Ende einer Ballonfahrt

Etwas früher als erwartet ist der Riesenballon BLAST gelandet. Nach einem offenbar hektischen Flug von Schweden nach Kanada, über dessen Einzelheiten in diesem Blog berichtet wird, entschied man sich heute nachmittag, das Unternehmen zu beenden, um zu vermeiden, dass der Ballon noch weiter ins nördliche Polarmeer abdriftet. Von Texas aus, per Fernsteuerung, wurde das am Ballon hängende, drei Tonnen schwere Teleskop aus 40 km Höhe abgeworfen – und brauchte 45 Minuten, um die Erde zu erreichen. (Man verwendete natürlich einen Fallschirm, und zwar einen sehr sehr großen.) Es landete sanft und friedlich auf Victoria Island, irgendwo im hohen Norden Kanadas. Die Verantwortlichen äussern sich begeistert: "It's in excellent condition. BLAST is the prettiest thing we ever flew." Morgen wird der (wiederverwendbare) Riesenballon, zusammen mit Riesenteleskop und vielen Festplatten mit komplizierten Daten per Riesenhubschrauber abgeholt. Ein schöner Ausflug, denn auf Victoria Island sind es jetzt angenehme sechs Grad und die Sonne geht nie unter.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: BLAST off

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


14.06.2005 | 01:51 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser

BLAST off


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
In Zeiten, in denen in allen Wissenschaftsbereichen Kugelschreiber eingespart werden, um irgendwann einen bemannten Flug zum Mars oder wenigstens einen kleinen Krieg finanzieren zu können, muss man sich etwas einfallen lassen, um doch noch Bilder aus dem All zu bekommen. Zum Beispiel nicht ganz bis ins All zu fliegen. Genau dies ist das Prinzip von BLAST, einem Luftballon, der etwa so aussieht wie eine Riesenqualle. BLAST ist höher als der Berliner Dom und transportiert ein drei Tonnen schweres Teleskop bis in eine Höhe von 40 Kilometer, also 30 km höher als alle Verkehrsflugzeuge, und damit schon ziemlich dicht am Weltall. Gestern ging der Ballon erfolgreich in die Luft, und zwar in Nordschweden. Zur Zeit befindet er sich irgendwo über Grönland, landen wird er voraussichtlich Ende der Woche irgendwo in Westkanada oder vielleicht auch Alaska. Natürlich wird BLAST wieder einmal alle Fragen über das Universum und den ganzen Rest beantworten.

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


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