Riesenmaschine

06.12.2007 | 16:37 | Alles wird besser | Papierrascheln | In eigener Sache

Riesenmaschine-Buch schöner als 995 andere


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Was wir schon längst wussten, hat jetzt auch die Stiftung Buchkunst erkannt: Das von Martin Baaske gestaltete Riesenmaschine-Buch ist eins der schönsten Bücher des Jahres 2007. Unter 1056 Mitbewerbern wurden 61 Bücher ausgezeichnet und dürfen sich jetzt mit einem Aufkleber aus massivem Gold schmücken.

Aus diesem Anlass möchten wir einmal unsere Leser ermahnen, die das Buch zwar bisher 7331 Mal bei uns und wer weiss wie oft auf den Seiten des Heyne Verlags gratis heruntergeladen, aber insgesamt nur ungefähr 2 Mal gekauft haben. Das ist undankbar, und wenn es sich herumspricht, wird es in Zukunft genauso viele kostenlose Buchdownloadangebote geben wie bisher, nämlich null. Wer kann das wollen? Wir möchten RIESENMASCHINEBUCH niemanden ungebührlich WEIHNACHTEN beeinflussen und KAUFEN haben diesen KAUFEN Text daher KAUFEN lediglich mit unaufdringlichen subliminalen Botschaften KAUFEN! ausgerüstet.


03.12.2007 | 18:38 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser

Lob der Aussichtslosigkeit


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wenn man wie die meisten Menschen seine Vorhänge nie öffnet, weil man wie die meisten Menschen den Fehler gemacht hat, den IKEA-Vorhang Bomull zu kaufen, der bei jedem Auf- oder Zuziehversuch die Gardinenstange in den Abgrund reisst, dann braucht man, so haben Forscher jetzt erkannt, eigentlich gar kein Fenster. Fenster haben so viele Nachteile: Nur zu wenigen und schlecht gewählten Tageszeiten fällt tatsächlich Licht durchs sie ins Zimmer, und auch das nur, wenn man sie alle paar Jahre mühsam reinigt. Andere Menschen können in die Wohnung hineinsehen, kleine Kinder fallen heraus. Fenster entlassen die teure Wärme hinaus in die Natur und inspirieren GUI-Designer zu ganzen Betriebssystemen, die viel Leid über die Menschheit bringen. Gut, dass endlich jemand das fensterlose Leuchtfenster erfunden hat, das man überall hinhängen kann, wo man es braucht. Jetzt noch eine türlose Tür zur Abwehr von Zeugen Jehovas und GEZ, dann steht der Entwicklung des Wohnens zum Grosstrend des 21. Jahrhunderts nichts mehr im Wege.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Es geht voran


23.11.2007 | 02:19 | Nachtleuchtendes

Wenn Jesus ein Planet gewesen wäre


Planemo mit Scheibe (Credit: Jon Lomberg)
Aleks Scholz: Frau Passig, der schottische Lokalsender Kingdom FM hat überall im County Fife berichtet, es gäbe jetzt auch so eine Art Mini-Planetensysteme im All. Sie befinden sich gerade vor Ort und haben sich erkundigt. Wie muss man sich das vorstellen, wie ein Mobile aus Planeten?
Kathrin Passig: Ja. So stelle ich mir das jedenfalls vor. Man hört, in der Mitte sei auch vielleicht gar keine Sonne angebracht (schwer am Mobile zu befestigen), sondern nur so eine Art Stein.

AS: Das sind sicher aufregende Zeiten, gerade jetzt in Schottland zu sein.
KP: Ach, es geht so. Die beiden Hälften von Schottland schieben sich entlang des Great Glen aneinander vorbei, die eine nach Südwesten, die andere nach Nordosten. Das geht aber so langsam, dass man es kaum mitbekommt. Gestern kam ausserdem der 95er Bus etwas zu spät. Davon abgesehen ist es hier eigentlich nicht aufregender als anderswo.

AS: Gerade kommt eine Meldung rein, der ich entnehme, dass es sich gar nicht wirklich um Miniaturplaneten handelt, sondern nur um den Anschein der Möglichkeit ihrer mutmasslichen Entstehung. Sind die Leute bei Ihnen immer so voll mit Zweifeln?
KP: Man muss das verstehen, es geht schliesslich um sehr weit entfernte Ereignisse. Wir wissen hier ja schon kaum, was z.B. in Berlin passiert. Da möchte man sich nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen, figuratively speaking, ha ha.

AS: Letzte Frage: Was hat das alles mit dem runden Hund zu tun, von dem man neulich hörte?
KP: Nichts eigentlich, neuerdings geht man ja wieder davon aus, dass gar nicht alles im Universum mit runden Hunden zu tun hat, jedenfalls stand das hier in der Zeitung.
AS: Vielen Dank für dieses Gespräch.

Kathrin Passig und Aleks Scholz | Dauerhafter Link


21.11.2007 | 19:35 | Alles wird besser

Gerechtigkeit für die Schneeeule


Auch Tiere kann man dazu erziehen, sich korrekt auszudrücken. (Foto: Veronique Bigeon)
Bekanntlich sind grosse Teile des Internets von unwegsamen, modrig riechenden Kommentarsümpfen bedeckt, in denen memetische Infektionskrankheiten gedeihen. Gabriel Ortiz und Paul Starr arbeiten daran, dieses Problem durch den StupidFilter zu beheben, der die Dummheit auf technischem Wege eindämmen wird, wie auch sonst. Schon ab Dezember 2007 soll eine Alphaversion vorliegen, ein Firefox- und ein Wordpress-Plugin sind geplant.

Wie immer ist die Riesenmaschine ihrer Zeit voraus, denn ihr Kommentar-Dummheitsfilter jätet schon seit zweieinhalb Jahren erfolgreich das Unkraut unter den Beiträgen weg (mal ganz abgesehen von der Riesenmaschiene für Doofe). Im Unterschied zum StupidFilter kommt er ohne "Naive Bayes Classifiers and CRM114" aus, sondern sucht ausschliesslich nach multiplen Satzzeichen, sich mehr als dreimal wiederholenden Vokalen und noch ein paar Kleinigkeiten. Zu unserer eigenen Überraschung ist die Trefferquote recht nahe an 100%, False Positives kommen nur etwa alle drei Monate vor, etwa wenn ein kluger Kommentator etwas Dummes in Anführungszeichen zitiert. Das alles kann man unbedenklich veröffentlichen, weil die, die es angeht, sowieso keine Beiträge lesen.

Einen Vorwurf, den sich auch die Riesenmaschine hin und wieder mal anhören muss, beantwortet das StupidFilter-Projekt in seinen FAQ: "Isn't filtering stupidity elitist?" Die Antwort: "Yes. Yes, it is. That's sort of the whole point."


01.11.2007 | 20:36 | Alles wird besser | Papierrascheln | In eigener Sache

Betreutes Lesen mit der Lesemaschine


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Über zwei Jahre haben die Autoren der Riesenmaschine schweigend unter einem drakonischen Regelwerk harte Fronarbeit verrichtet: Wer "Ich" sagt, muss im härenen Hemd auf den Knien um die Maschine rutschen, und die Lektüre von Quellen oder überhaupt fremden Texten ist allen Mitarbeitern strikt untersagt ("Lesen heisst zum Satan beten.") Aufgrund von Protesten aus dem Maschinenraum gibt es seit heute die Lesemaschine, ein von Jochen Schmidts "Schmidt liest Proust"-Blog inspiriertes Blog für betreutes Lesen. In der Lesemaschine lesen unterschiedliche Personen unterschiedliche Bücher und kommentieren sie; alle anderen lesen mit oder auch nicht, genau weiss man das ja nie in diesem Internet. Gelesen werden zunächst "Krieg und Frieden" (Jörn Morisse), "Meine wichtigsten Körperfunktionen" (Bettina Andrae), "Mecki im Schlaraffenland" (Jan Bölsche), Descartes' "Meditationen" (Ruben Schneider), "The Power Broker" (Kai Schreiber), "The Road to Reality" (Aleks Scholz) sowie alle anderen Bücher (Kathrin Passig). Zahlreiche weitere Leser haben sich bereits angekündigt und werden im Laufe der nächsten Wochen zugeschaltet. Wir danken Jochen Schmidt für die freundliche Überlassung der Idee und Stefan Englert von intradat.com für die Domain lesemaschine.de, die ursprünglich der Bewerbung vollautomatischer Weinerntegeräte dienen sollte.


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