Riesenmaschine

10.04.2007 | 02:33 | Berlin | Fakten und Figuren

Am selben Ort, etwas später


Mit begeisterten Ausrufen die erfolgreiche Eröffnung des Volksratgebers "Berlin zeitverschoben" begrüssen (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Lenin mag in seinem Leben nicht alles richtig gemacht haben, aber zumindest hat er erkannt, dass es nicht genügt, auf Weltverbesserung zu warten. Manchmal muss man die Dinge selbst in die Hand nehmen. Zwar kann man mittlerweile in sehr vielen Ländern rund um die Uhr alles Mögliche erledigen und muss in Dänemark überhaupt nicht mehr früh aufstehen, aber in Deutschland herrscht trotz so einer Art Freigabe der Ladenschlusszeiten immer noch bittere Not. Wer die ganze Nacht an der Revolution arbeitet, dem bleibt oft nichts anderes übrig, als sich von Döner und schuhsohlenartigem Börek zu ernähren.

Da die freundliche Firma Google seit einigen Tagen das Anlegen eigener Google Maps ermöglicht, gibt es unter Berlin zeitverschoben jetzt den Anfang einer Karte der vorbildlichen Betriebe Berlins: Frühstück nach vier, Einkaufen nach zehn, Essen nach Mitternacht, Bier nach vier. Ergänzungen werden in den Kommentaren dankbar entgegengenommen; vertrauenswürdigen Bürgern, die zu dem Thema mehr zu sagen haben, händigen wir auf Wunsch auch die Kartenzugangsdaten aus. Wenn das alles immer noch nicht hilft, die desolaten Zustände zu verändern, dann muss eben doch das Volk auf die Barrikaden gehen, so am späten Nachmittag vielleicht.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Reise ans Ende der Nacht


06.04.2007 | 07:24 | Sachen kaufen

Im Hellen tappen


Tod, wo ist dein Netzteil? (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Es heisst, der Mensch in seiner Sturheit sei nur dann zur Einsicht fähig, wenn man ihm eine Sache gründlich erklärt und ihn gleichzeitig das Stiegenhaus hinunterwirft, während man ihm vorsichtig zunächst warmes, dann aber kaltes Wasser in die Gehörgange träufelt. Gut, dass es die durch ihre schwanzbeissförmige Ausweglosigkeit aufrüttelnde und daher erkenntnisbefördernde Catch-22-Situation gibt. Kauft man ein Teppichmesser, bräuchte man zum Öffnen der Verpackung ein Teppichmesser; die Fussdusche am Strand ist so angebracht, dass man bis zur Strasse noch einmal durch den Sand laufen muss, und der Türschlossenteiser liegt im Handschuhfach. In der Reihe dieser geistigen Lockerungsübungen begrüssen wir den Solar-GPS-Empfänger i-Blue757 (via productdose). "Hm, wenn es nicht so dunkel wäre, könnten wir sehen, wo wir sind, oder wenigstens unser GPS-Gerät in Betrieb nehmen, dessen Batterien im Zelt liegen, das wir finden könnten, wenn es nicht so dunkel wäre oder wir ein GPS-Gerät hätten". So schöne letzte Gedanken könnten wir hegen.


03.04.2007 | 17:45 | Fakten und Figuren | Zeichen und Wunder

Kaskadenwerbung


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Dem Bahn-Kundenmagazin "mobil" entnehmen wir, dass die nimmermüde Welt der Werbung eine neue Ausdrucksform geboren hat: Der Schlüsselanhänger in Trikotform mit Hertha- und DB-Logo vereint zwei Marken, zwei Waren und cirka drei Metaebenen auf eine Weise, die sich mit dem Verstand nur noch so fassen lässt, wie man etwa ein Zen-Koan zu fassen versucht. Nach mehrminütiger Meditation über dieses perplexierende Produkt wurden wir erleuchtet und fassten den Plan, die Riesenmaschine-T-Shirt-Serie 2007 mit Hilfe von T-Shirts zu bewerben, auf denen Riesenmaschine-T-Shirts abgebildet sind. Ja, und vielleicht drucken wir das Ganze dann auf eine Tasse, die wir im Ausdruckstanz in Fussgängerzonen darstellen. Darüber wird man noch ein paar Minuten weitermeditieren müssen.


26.03.2007 | 02:34 | Sachen anziehen | In eigener Sache

Noch mehr T-Shirts für noch mehr Leser


Obst nicht im Lieferumfang enthalten (Foto: Sven Hagolani)
Zwar ist es unwürdig, sich auf einer einmal gehabten Idee bis zur Rente auszuruhen. Jedoch wurden wir kürzlich von Jörg Schröder streng ermahnt: "Wenn Sie eine erfolgreiche Idee haben, dann müssen Sie daran festhalten! Für immer!" Und da die Nachfrage nach Riesenmaschine-T-Shirts unvermindert gross zu sein scheint, wird es wie 2005 und 2006 eben auch 2007 wieder eine neue Serie geben. Wer bis zum 15. April zwei nicht zu dunkle T-Shirts mit beliebigen Motiven zusammen mit einem mit 1,45 frankierten Rückumschlag an die im Impressum angegebene Redaktionsadresse schickt (wie es einige kluge Leser bereits unaufgefordert getan haben), wird eins davon mit dem Riesenmaschinelogo bedruckt zurückbekommen. Das andere – und welches das ist, entscheiden nach wie vor wir – behalten wir ein und verkaufen es, um uns für die absurden Druck- und Versandmühen zu entschädigen. Unverkäufliche Restposten mit Diddlmausmotiven werden bei den für 2007 geplanten Riesenmaschine-Kaffeefahrten im Rahmen von Verkaufsveranstaltungen mit Teilnahmepflicht zum Einsatz kommen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Neue T-Shirts für alle


24.03.2007 | 03:42 | Alles wird besser | Was fehlt

Verlust der Mitte


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Ränder sind ganz klar das Wichtigste im Leben: Wir interessieren uns viel mehr für die Aussenhülle unserer Mitmenschen als für ihr oft albernes Innenleben, auf der Kruste der Erde spielen sich viel interessantere Vorgänge ab als innendrin, und am Stadtrand ist es ... ach, zwei Beispiele müssen reichen. Die Kuchenform Baker's Edge trägt endlich diesem Sachverhalt Rechnung und ermöglicht die Herstellung von Gebäck, das ausschliesslich aus Randstücken besteht. Das ist einerseits fortschrittlich, andererseits Teil eines bedenklichen Trends zur Haushaltsgerätproliferation. Als Nächstes sollen wir dann Spezialformen für runden, eckigen und ringförmigen Kuchen kaufen, und schon bald braucht man eine neue Wohnung ganz ohne Rand. Da ist es wohl doch weiser, überhaupt keine Kuchenbackform zu besitzen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Brot für die Brut


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