Riesenmaschine

19.06.2006 | 13:01 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen

Was darf Taxidermie?


Hier ist der Gesetzgeber gefordert. (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Es gibt Bereiche des Kunsthandwerks, in denen auch in unseren hart durchironisierten Zeiten Hirschgeweihe aus Plexiglas schon das Komischste der Gefühle sind. Einer der wenigen Lichtblicke auf dem mottenzerfressenen Feld der Taxidermie ist die Minnesota Association of Rogue Taxidermists, deren ziemlich irritierende Tiere hin und wieder in Ausstellungen zu sehen sind.

So gern wir tote Tiere der Lächerlichkeit preisgegeben sehen, muss man MART-Mitbegründerin Sarina Brewer allerdings vielleicht doch mal deutlich sagen, dass auch bei der Taxidermie irgendwo der Spass aufhört, und zwar da, wo Nagetiere verhöhnt werden. Wer Eichhörnchenkaraffen, Eichhörnchenkopf-Briefbeschwerer, Eichhörnchenmumien, Halsketten aus Eichhörnchenpfoten, Ohrringe aus Bisamrattenfüssen und Zak-McKracken-Doppeleichhörnchen wie das abgebildete herstellt, wird nach dem Tod in einer Spezialhölle von weissbekittelten Rodentien zusammenplastiniert. Vielleicht auch schon vorher!


18.06.2006 | 01:40 | Sachen kaufen | Sachen anziehen

Deutschland! Ghana! Nein, doch USA!


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

Nur ein ganz kurzes Update zu Instant Labeling Tape, Pixeltape und MeBox: Nach demselben Prinzip funktioniert das im MAKE:Blog gesehene konfigurierbare T-Shirt. Die nicht benötigten Pixel werden mit schwarzem Edding übermalt, fertig ist die Aussage. Mit abwaschbaren Stiften bemalt auch gut geeignet als WM-Shirt für unentschlossene Fans.


16.06.2006 | 11:35 | Alles wird besser | Fakten und Figuren

Lob der Wissenschaft


"Contrary to the impression given by the picture (...) this research is not entirely carried out in the nude." (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Was wären wir ohne die Wissenschaft! Schon heute ist sie aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Und jeden Tag kommen neue, aufsehenerregende Entdeckungen hinzu: Berge erscheinen uns steiler, wenn wir müde sind! Bzw. von oben betrachtet steiler, wenn wir Angst haben, von ihnen herunterzufallen und uns weh zu tun! Man kann auch aus Beton Boote bauen, die schwimmen! (Obwohl die Studenten in der Frage, warum das so ist, vielleicht noch ein bisschen forschen müssen, denn ihre Begründung ("verwendeter Beton leichter als Wasser"), wirkt im Angesicht ganz anderer, z.T. viel grösserer Schiffe aus Metall nicht wasserdicht.) Selbstmordattentaten wohnt "a certain irrationality" inne! Männer unterstellen schneller sexuelles Interesse als Frauen! Und wenn ein Mann und eine Frau zusammenziehen, ernährt sich der Mann ab jetzt gesünder, die Frau aber ungesünder als vorher! Fast Food macht gar dick! All das und noch viel mehr wurde gerade herausgefunden von fleissigen Wissenschaftlern, die dabei manchmal sogar vollständig bekleidet waren.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Kleine Lochkunde


14.06.2006 | 01:42 | Anderswo | Supertiere | Alles wird besser

Manchmal kommen sie wieder


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Neu entdeckte Tiere sind ja meist irgendwelche Spinnen, Käfer oder Bakterien. Nur selten tappt ein echtes, mit blossem Auge erkennbares Nagetier in die Fallen der Forschung, so wie 2005 die Laotische Felsenratte. Dieses wie alle Nager ziemlich gut aussehende Tier ist in Wirklichkeit gar keine Ratte, sondern eine Felsenbewohnende Rätselmaus, gehört zu einer eigentlich längst ausgestorbenen Familie und hat daher keine engeren Verwandten; das Auftauchen solcher Tiere aus dem Jenseits heisst auch Lazarus-Effekt. 1996 geriet es als Braten ins Blickfeld der Wissenschaft, zuckte vermutlich um 2000 herum erstmals mit den Schnurrhaaren und ist heute schon beinahe lebendig zu nennen. Wie man dem gerade frisch veröffentlichten, ersten Bild- und vor allem Videomaterial dieses Quastenflossers unter den Nagern entnehmen kann, weiss sich das wiedergeborene Tier in der Welt noch nicht so ganz zurechtzufinden: Ratlos taumelt es auf Menschen und anderen Unterlagen herum und wirkt dabei insgesamt ziemlich benommen – wie man eben in die Kamera blinzelt, wenn man vorgestern noch ausgestorben war. Es wird wohl noch ein paar Generationen dauern, bis wieder ein kompetentes Nagetier daraus wird.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Aussterbende bitte hinten anstellen


12.06.2006 | 16:49 | Was fehlt

Geld, Haare, Scherben


Hier war ursprünglich mal eine nicht rechtefreie Kleingeldabbildung zu sehen
Ach, die Abschaffung des Geldes – die einen fordern sie, die anderen glauben, dass sie eigentlich schon stattfindet, aber wir begnügen uns heute mal mit der Forderung, den Abschied vom Geld wenigstens leichter zu gestalten, nämlich durch die Aufstellung von Geldmülltonnen. Im fortschrittlichen Finnland wurde das unnütze Rotgeld gar nicht erst eingeführt, aber anderswo hat jeder Bürger wenige Jahre nach der Euroumstellung schon wieder geschätzte drei Schuhkartons mit Münzen zu Hause herumstehen. Die Bundesbank bezeichnet dieses Horten aus Mangel an Loswerdemöglichkeiten als Zwangssparen, und der dadurch aus dem Verkehr gezogene Kleingeldberg fehlt dem Staat so schmerzlich, dass 2004 bereits Kleingeld aus Österreich importiert werden musste. In Österreich türmt sich das Münzgeld nämlich wegen seines Südwandertriebes zu Bergen. Wenn man diese Geldströme wie Wasser aus Speicherkraftwerken zur Energiegewinnung nutzen könnte, liesse sich das Kleingeldkroppzeug damit immerhin auf ein handlicheres Format schrumpfen.

In einem ungooglebaren Dokumentarfilm über Eugen Egner war der Autor schon in den 90er Jahren in der Wuppertaler Gegend als Besitzer dreier Hausmülltonnen mit den Aufschriften "Geld", "Haare" und "Scherben" zu sehen, und wir möchten hiermit die deutschlandweite Aufstellung dieser vorbildlichen Entsorgungsbehälter anregen. Jedenfalls, so lange man uns Geräte, die aus Münzen Scheine machen und den selbstvernichtenden sorbischen Euro vorenthält.


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