Riesenmaschine

07.04.2006 | 18:09 | Supertiere

Generation Axolotl


Hier stand ein nicht rechtefreies Bild, das man mit einer Suche nach "axolotl pudding" leicht finden kann
Dieser Beitrag entsteht auf Anregung von Riesenmaschine-Leserin Maike, die sich dazu einen kleinen Film wünscht, "der einen Axolotl beim Atmen und Kriechen zeigt, wahlweise auch nur beim Atmen oder Kriechen." Filme, kein Problem, gibt es hier und hier, wobei im ersten Link ein Deppenapostroph in der URL zu bestaunen ist, eine noch grössere Rarität als der Axolotl.

Obwohl der Mexikaner ihn isst und er nur an wenigen Stellen wild vorkommt, ist der Axolotl keineswegs vom Aussterben bedroht, denn man kann ihn im Versandhandel bestellen. Das liegt daran, dass die Wissenschaft ihn schätzt und gern mit ihm herumexperimentiert, vermutlich, um herauszufinden, wie man auch beim Menschen so kleidsame Kiemenquasten wachsen lässt wie beim Axolotl.

Einziger Vorwurf, den man dem Axolotl machen kann: Sein dreifach redundantes Atemsystem (Kiemen, Lungen, Hautatmung) erinnert ein wenig an Leute, die stets ein Leatherman-Tool, ein Reisenähzeug und eine Taschenlampe am Schlüsselbund mit sich herumtragen, um jederzeit auf einen Flugzeugabsturz in der Arktis vorbereitet zu sein. Ansonsten ist der Axolotl das geborene Wappentier unserer Generation, denn er verbringt sein ganzes Leben zufrieden im Larvenstadium und lässt sich nur mit Gewalt zum Erwachsenwerden zwingen. Hat er sich einmal widerwillig in einen richtigen Salamander verwandelt und eine feste Stelle beim Finanzamt angenommen, verkürzt sich seine Lebenserwartung drastisch, und die bezaubernden Büschelkiemen fallen ab. Wir sind gewarnt!


06.04.2006 | 17:05 | Essen und Essenzielles

Kraftquelle Zimmerpflanzen


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Dass man zu Hause im Kleiderschrank Cannabispflanzen grossziehen kann, und dass dieser Prozess einschliesslich professioneller Ausrüstung, Zeitaufwand und Stromrechnung kaum mehr kostet als der Einkauf der Endprodukte im Stadtpark, ist mittlerweile Allgemeinwissen. Aber lassen sich eigentlich auch andere Drogen im Eigenbau herstellen? Es gibt schliesslich gepflegtere Tätigkeiten als das Schnupfen von Substanzen, die aus den Därmen fremder Menschen stammen. Und siehe da, man kann, und damit meinen wir nicht nur Pilze: Hier, aber auch anderswo werden die beerenartigen Samen von Erythroxylum coca bereitwillig mit der Post verschickt. Mit etwas Glück wächst daraus bald eine zierende Zimmerpflanze oder ein Coca-Bonsai. Die Blätter kann man wie der Andenanrainer kauen oder zu munter und gutgelaunt machendem Tee verarbeiten. Der Umbau zu handelsüblichem Kokainhydrochlorid dürfte für die meisten Nicht-Chemiker zu kompliziert sein; man hört auch, dass der Konsum den direkten Weg in die Werbeagentur darstellt, also lieber Finger weg. Noch komplexer als die chemische Reaktion ist die Reaktion des Rechtsstaats, aber das ist ja in anderen Lebensbereichen (MP3s tauschen, Bier trinken im Park) auch nicht anders.


05.04.2006 | 16:33 | Alles wird besser | Sachen kaufen

In einer besseren Welt

In einer besseren Welt erwachen abgestürzte Rechner wieder zum Leben, wenn man mit der Maus auf die Schreibtischplatte hämmert. Autos lassen sich reparieren, indem man energisch gegen die Reifen tritt. IKEA-Möbel werden zusammengesetzt, indem man schreiend auf den Einzelteilen herumtrampelt. Und Zelte baut man auf, indem man sie einfach in die Luft wirft. Ungefähr so:


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

(Zelt 2 Seconds, gesehen bei OhGizmo!. Gibt es sicher auch bald für Liegestühle.)


03.04.2006 | 15:53 | Sachen anziehen | In eigener Sache

Neue T-Shirts für alle


Vorher: Hier fehlt ein Riesenmaschine-Logo (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Nachdem die erste T-Shirt-Serie der Riesenmaschine längst vergriffen ist, wird es Anfang Mai eine Neuauflage geben. Neu und noch besser: Diesmal hat jeder Riesenmaschine-Leser das Recht, zwei T-Shirts seiner Wahl per Post an die im Impressum angegebene Adresse der Riesenmaschine zu schicken. Wir lassen dann das Riesenmaschine-Logo im luxuriösen Siebdruck wie hier zu besichtigen rücksichtslos über bereits vorhandene Aufdrucke stempeln. So wird Holm Friebe zufolge "jedes Shirt ... zum Unikat und erhält eine semiotische Vielschichtigkeit, anhand derer sich die Archäologie der Konsumgesellschaft betreiben lässt", no less! Eins der beiden T-Shirts schicken wir kostenlos zurück an den Einsender, sofern er einen adressierten und mit 1,45 Euro frankierten Rückumschlag beigelegt hat. Das zweite T-Shirt verkaufen wir zur Deckung der Druckkosten des ersten und zur persönlichen Bereicherung. Welches T-Shirt zurückgeschickt wird, entscheiden natürlich wir. Sonderwünsche sind zwecklos, Einsendeschluss ist Montag, der 17. April.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Reclaim the Shirts


02.04.2006 | 18:01 | Berlin | Supertiere | Alles wird schlechter | Fakten und Figuren

Die teuflischen Frösche


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

An der Neuköllner Rütli-Schule gibt es bekanntermassen Probleme: Aggressive und gewaltbereite Schüler, die täglich durch eine tägliche Hölle aus Gewalt, Verrohung, Respektlosigkeit und Erniedrigung gehen, bis am Ende selbst die Lehrer um Schliessung der Schule betteln. Aber es sind nicht die Drogen, nicht die Sprachprobleme und auch nicht der Ausländeranteil, die zur Eskalation führen. Es sind die Frösche (Eingang Weserstrasse/Rütlistrasse). "Aber es sind doch nur Frösche", wird der Leser einwenden, "wer kann denn das ahnen?" taz-Leser konnten: "Als es darum ging, wie das Eingangsportal für die Jugendstrasse gestaltet werden soll, erzählte Wolfgang Janzer" – der schuldige Künstler – "den Kids von einer Fernsehreportage über Ochsenfrösche. 'Das ist eine knallharte Tierart. Sie vermehren sich schnell, sind aggressiv und machen alles platt.'" Noch Fragen?


... 46 47 48 49 50 [51] 52 53 54 55 56 ...

*  IN DER RIESENMASCHINE


*  ORIENTIERUNG



Werbung
Werbung Ratgeber

*  SO GEHT'S:

- Goldenes Dreieck

- in Schubladen denken

- kurze Wege

- My funny valentine

*  SO NICHT:

- Vernichtungskopfschmerz

- Iron Triangle

- in Schubladen handeln

- unchained melody


*  AUTOMATISCHE KULTURKRITIK

"Chocolate", Prachya Pinkaew (2008)

Plus: 8, 9, 11, 12, 37, 49, 55, 69, 79, 80, 89, 108
Minus: 1, 26, 90, 113, 143, 158
Gesamt: 6 Punkte


*  KATEGORIEN


*  ARCHIV