Riesenmaschine

05.05.2006 | 01:37 | Anderswo | Zeichen und Wunder

ORGAN²/ASLSP – WIP


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Wer bereits hier oder dort oder ganz woanders erfahren hat, worum es sich bei ORGAN²/ASLSP handelt, kann gleich zum letzten Absatz springen. Allen anderen sei es kurz erklärt: Seit 2001 und noch bis 2640 wird in der St.Burchardi-Kirche in Halberstadt das längste Konzert der Musikgeschichte gespielt. Auf dem Programm steht dabei nur ein einziges Stück, ASLSP von John Cage, dessen Partitur auch bloss acht Seiten lang ist. Im Sinne des Namens As SLow aS Possible wird es allerdings recht langsam gespielt: Eine Viertelnote dauert drei Monate – was zugegebenermassen nicht die langsamste Möglichkeit überhaupt ist, aber ein guter Anfang.

Dabei wohnt der gesamten Aktion ein sympathischer Dilettantismus inne: Erst ging es ein Jahr zu spät los, dann hatte man sich nach kürzester Zeit bereits um 11 Monate vertan und die eigentlich vorgesehene Orgel gibt es überhaupt noch gar nicht, sondern nur ein Provisorium, bei dem die jeweils benötigten Pfeifen immer erst dann gekauft werden, wenn sie gerade gebraucht werden.

Heute um 15.45 Uhr ist wieder eine Viertelnote rum, das e und das e' werden feierlich verabschiedet. Der nächste Tonwechsel ist erst im Jahr 2008 und das e' ist überhaupt erst 2020 wieder zu hören, vorbeischauen lohnt also. Oder aber man fährt gleich zum Mond: Da läuft so ungefähr seit seiner Gründung in milliardenfacher Endlosschleife 4'33" (auch von John Cage) als Dauerklanginstallation.


02.05.2006 | 19:44 | Berlin | Zeichen und Wunder

Sit&Watch&Copy&Paste


So nicht. (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Auch Werbeagenturen müssen sparen. Deshalb gibt es für die Gestaltung von Sit&Watch-Plakaten schon längst Computer-Programme, die man nur mit einem Bild und ein paar Produktinfos füttern muss und die dann mit Hilfe von einer Handvoll Buzzwords fertige Plakate erstellen. Das führt dazu, dass wir seit Jahren immer wieder die gleichen schlechten Kalauer lesen müssen, auf einfachste assoziative Zusammenhänge hingegen nicht eingegangen wird: Wenn man schon ausgerechnet auf einer Toilette für Eddings wirbt, dann natürlich mit dem Spruch "Edding. Wer keinen hat, kann hier nichts hinschreiben". Das Plakat könnte man dann auch gleich noch in U-Bahnen hängen.


23.04.2006 | 15:15 | Anderswo | Was fehlt | Zeichen und Wunder

Markenentwicklung


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Briefmarken gibt es inzwischen in den verschiedensten Formen – aus Holz, mit Meteoritenstaub, gestickt oder mit bewegten Bildern – die Motivauswahl ist allerdings nach wie vor arg beschränkt. Zumeist sind es doch bloss tote Menschen im Porträt, wissenschaftliche Errungenschaften, Bauwerke, Naturabbildungen und Historisches. Für worth1000.com Grund genug, einen Wettbewerb auszurufen, bei dem die Teilnehmer, nach dem Vorbild von Bernd Winter, eigene Ideen für Briefmarkenserien entwickeln durften (via BoingBoing).

Unter den 91 Einsendungen findet sich viel Sehenswertes: Da gibt es die Ex-Männer von Liz Taylor, die meistgesuchten US-Straftäter, Fastfood-Ketten und diverse popkulturelle Motive, z.B. die Simpsons, Fight Club, Spongebob und High Fidelity. Der Gedanke, mit derartigen Fantasiemarken tatsächlich Briefe zu verschicken, ist dabei gar nicht mal so abwegig: In der Schweiz bietet die Post den praktischen Dienst WebStamp Private an, der den Druck eigener Briefmarken ermöglicht. Eine streng limitierte Riesenmaschinen-Edition ist selbstverständlich bereits in Vorbereitung, gestaltet als Hommage an die legendäre Lenin-Briefmarke des März-Verlages.


22.04.2006 | 12:45 | Anderswo | Alles wird besser

I am 8-Bit


Duck Hunter S. Thompson (Tim Tomkinson) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Die 8-Bit-Ära gilt zu Recht als das Goldene Zeitalter der Videospiele und verfügt bis heute über eine entsprechend grosse und produktive Fangemeinde: Im Spiele-Fachblog Kotaku werden jede Woche neue Filmchen und Gimmicks zu Super Mario, Pacman, Zelda und den anderen Ikonen der vergangenen Zeit vorgestellt, sei es nun ein NES-Wecker, ein Pacman-Spielautomat auf iPod-Basis oder ein Batzen Mario-Flash-Filmchen.

Zur Kunstausstellung ist es da nur noch ein kleiner Schritt und so findet seit Mittwoch in Los Angeles zum zweiten Mal I am 8-Bit statt. Eine Auswahl des Gezeigten findet sich in dieser Slideshow, alles Weitere ist noch bis zum 19. Mai in der Gallery 1988 zu sehen. Wer gerade keine Zeit hat, nach Los Angeles zu fliegen, kann alternativ auch Shirts, Buttons und das Buch zur Ausstellung im I Am 8-Bit Store kaufen


Pac-Man (Peter Gronquist), Mario Block (Gabe Swarr), Super Mushroom Boogie (Thomas Han) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

Dieser Beitrag ist ein Update zu: iPAD (kann man das i in der Überschrift evtl. klein machen? - Nein.)


16.04.2006 | 05:36 | Sachen kaufen

Luft statt Zahlen


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Es ist leider nicht alles so sinnvoll eingerichtet wie das Internet, wo man häufig mit nur einem Klick viele nützliche Zusatzinfos erhält, egal, ob man sich für Wombats oder Riograndenser Hunsrückisch oder etwas ganz anderes interessiert. Die analoge Welt da draussen muss hingegen noch immer ohne weiterführende Links auskommen, es gibt nicht mal eine verlässlich funktionierende Mouseoverdings-Funktion. Dieser Mangel an schnell verfügbaren Hintergundinformationen wird allenfalls durch den vereinzelten Einsatz von Digitalanzeigen ausgeglichen. Da gibt es beispielsweise Koffer mit automatischer Gewichtsanzeige und Ampeln, die einem verraten, wann sie wieder grün werden. Sehr praktisch ist auch die Entwicklung eines USB-Sticks, auf dessen Display die noch verfügbare Kapazität angezeigt wird.

Aber was machen Anumeriker? An die hat mal wieder keiner gedacht! Oder zumindest fast keiner bzw. keiner ausser Dima Komissarov, dem Erfinder des Flashbags. Je voller der USB-Speicher, desto weiter bläst sich der Flashbag auf. Ganz einfach zu verstehen und auch praktisch im Einsatz: Es dauert höchstens ein paar Jahre, dann können erfahrene Flashbag-Nutzer durch blosses Erfühlen den freien Speicherplatz ihres Sticks bis auf 50 KByte genau bestimmen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: USBolognese


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