Riesenmaschine

05.02.2007 | 19:37 | Alles wird besser

Schluckproblem: gelöst


Nächster Schritt: Online-Verbindung vom Zahn ins Hirn (Jason Rogers) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Nichtmal ein Jahr ist es her, da geisselte man an dieser Stelle, unter ausführlicher Darlegung des zugrundeliegenden Hypothesengerüsts, das menschenverachtende Angebot eines vorgeblichen Schluckhilfebechers. Und schon hat sich die Welt eines Besseren besonnen und lässt einen neuen künstlichen Zahn von der Leine, der per Fernbedienung einen frei einstellbaren Medikamentencocktail in die Schleimhaut pumpt. Entwickelt von Dr. Scholz (reiner Zufall!) und Kollegen aus St. Ingbert, wo auch immer das liegt, eröffnen sich damit glänzende Perspektiven, denn schon in wenigen, wenn auch kaum erträglichen Jahren werden wir alles mit Hilfe dieser Technik in den Körper befördern, es wird einen Zahn für Kaffee, einen für Honigbrot, einen für Wassermelonen und einen für last.fm geben. Alle Ausserirdischen werden uns um diese Erfindung beneiden. Sicher, die bei medgadget.com geäusserten Bedenken sollte man ernstnehmen, zum Beispiel nicht versehentlich den Fernseher mit den Zähnen verwechseln, aber dafür eben ungeahnte Möglichkeiten! Honigbrot per Fernbedienung!

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Arme Schlucker


04.02.2007 | 14:17 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser

Zum auf den Mond schiessen


Das Weltall (sinngemäss) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Das Jahr 2007 ist ganz klar das Jahr der sinnlosen Unternehmungen. Ein Beispiel ist der "Great Munro Reptile Survey" eines schottischen Astronomen, der alle 284 Berge Schottlands nach Reptilien abzusuchen vorhat. (Es gibt in Schottland nur vier Reptilienarten und keine von ihnen lebt auf Bergen.) In dieselbe Kerbe schlägt die Firma JP Aerospace, eine Art private Konkurrenz der NASA, mit ihrem Programm Space Ad. Hier das in seiner schlüssigen Nutzlosigkeit fast nicht zu übertreffende Grundprinzip: Eine zentimetergrosse Werbebotschaft wird an einen Mini-Satelliten geheftet, kurz in den Weltraum geflogen, dort fotografiert und kommt dann per Fallschirm wieder zur Erde. Die billigste Variante, 2x2 Zentimeter gross, kostet nur 100 Dollar, für 4x8 Zentimeter ("big, attention-getting") zahlt man 1400 Dollar. Angeblich kann sich JP Aerospace vor Anfragen nicht retten, und schon am 14. April wird der nächste Flug gestartet.

Wenn die Menschheit erst anfängt, Kreditkarten nur aus Spass ins All zu schiessen, dann kann die vierte Hölle nicht mehr weit sein. Diese jahrtausendealte Weisheit der Dakota wäre damit ein für allemal widerlegt.


04.02.2007 | 03:24 | Anderswo | Alles wird besser

Good Gadgets Go to Heaven


Nicht immer brandaktuell: Geekstuff fürs Jenseits
In der chinesischen Kultur ist es oft üblich, bei Beerdigungen, beim sogenannten Fest der hungrigen Geister oder auch mal ganz nebenbei Gegenstände aus Papier zu verbrennen und diese über das Medium Rauch einem Verstorbenen zu senden, um ihm einen angenehmeren Aufenthalt im Jenseits zu ermöglichen. Spezialgeschäfte bieten hierfür ein reiches Sortiment papierner Waren an, wie etwa die Hell-Banknotes, mit denen sich die Wächter einer vermutlich sehr korrupten Hölle schmieren lassen oder den Hell-Passport, der die Grenzabfertigungen zwischen Hölle und Himmel erleichtern soll. Diese lassen sich dann am besten mit einem Papier-Mercedes nebst Papierchauffeur passieren. Auch Radios, Fernseher oder Handys gibt es aus Papier, sie haben allerdings den Nachteil, dass sie oft Kopien schon älterer Modelle sind und möglicherweise drüben gar nicht funktionieren.

Dieser Missstand ändert sich nun erstmals mit der bereits hier erwähnten Bastelanleitung des iPhones. Während wir noch geduldig auf das Release des Originals warten, wird im Jenseits bereits eifrig telefoniert etc. Vielleicht könntet ihr uns wenigstens schon mal ein paar Aufnahmen von drüben rübermmsen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Gebärmuttersarg


03.02.2007 | 05:02 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Apple für Arme


Schkopau auf Ecstasy (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Das ist also dieser OLPC, von dem man so wenig hört in letzter Zeit. Er hat einen hässlichen Namen und ist selbst hässlich. Er sieht aus, als hätte Siemens 1997 versucht zu erahnen, wie Apple 2001 hätte aussehen mögen. Die Farbe löst Leckreflexe der Ekelfaszination aus, entsprechend dem Verlangen, das Apfelshampoo wegen des Geruchs wider besseres Wissen mal zu kosten. Und der Name ist schlecht. Aus Marketingsicht kann man nur Dinge gutheissen, die gut heissen. OLPC kann und möchte niemand aussprechen. Produziert wird überhaupt erst, wenn fünf Millionen verbindliche Bestellungen eingegangen und bezahlt wurden. Als wäre das nicht genug, kostet der 100-Dollar-Laptop überraschend 150 Dollar. Das alles spricht für schlechtes Marketing. Dabei soll der Durchschnittskunde ein paar Millionen Stück abnehmen. Weil das Projekt aber trotzdem ein zukunftsweisendes ist, möchten wir alle mitlesenden Staaten zum Kauf ermuntern.


30.01.2007 | 18:55 | Anderswo | Alles wird besser

Bang, Bang, Kiss, Kiss


Bang, Bang

Kiss, Kiss
Wie versprochen, kehrt die grosse Yunnan-Expedition der Riesenmaschine noch einmal in das ballsaalgrosse Badezimmer des YunDa-Hotels in Kunming zurück und fördert weitere revolutionäre Produkte der chinesischen Hygieneindustrie zu Tage, die tatsächlich nach dem Motto handelt "bravely create innovation road to be the first in the world".

Da ist zunächst einmal ein kleines blaues Tütchen, das ein Kondom und eine Flüssigkeit enthält. Hergestellt hat es die Firma Yirenbao aus Shenyang. Der Gebrauchsanweisung entnimmt man, dass es sich bei der Flüssigkeit um eine "pure Chinese medicinal preparation" handelt, die speziell zum Waschen der männlichen Genitalien entwickelt wurde. Neben dem blauen findet sich auch ein hellgrünes Tütchen, dieses für die entsprechenden Körperteile der Frau. Zu benutzen sind beide Emulsionen zu Hause, auf Reisen, beim Schwimmen, bei der Wahl zur Miss World – denn es sind "The 53rd of Miss World Final Appointed Products" –, insbesondere aber vor und nach dem Geschlechtsverkehr. Dann kann das Mittel jede noch so eklige Infektionskrankheit abwenden ("It can prevent any infectious diseases"), das heisst, die ganze Latte von Tripper über Staupe bis hin zum modernen AIDS.

Mit diesem hervorragenden Sexual health thing ist also untenrum die Gefahr gebannt. Für obenrum aber greift man zum Kiss B-Mundwasser. Auch das kommt im YunDa-Hotel in zwei geschlechtsspezifischen Varianten, logisch, denn Frauen und Männer machen ja auch verschiedene Sachen mit dem Mund. Das Mundwasser kippt man auf Reisen, zu Hause, beim Schwimmen und vor und nach dem Geschlechtsverkehr einfach in den Mund. Die reine chinesische medizinische Zubereitung aber benutzt man so: "Use this product on and around the pudenta by massaging for 2-3 minutes, then rinse with clear water and wipe with a pasteurized wet towel." Und wo bekommt man jetzt im YunDa Hotel ein sterilisiertes, nasses Handtuch her? Ganz einfach! Man holt sich zwei Literflaschen sterilisiertes Wasser aus dem Supermarkt und ... na, das wissen Sie jetzt selbst!

Dieser Beitrag ist ein Update zu: So nass und so nützlich

Christian Y. Schmidt | Dauerhafter Link | Kommentare (8)


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