Riesenmaschine

15.08.2005 | 17:22 | Alles wird schlechter | Vermutungen über die Welt

Von A nach B und von X nach U


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Man kann natürlich jederzeit wie die Firma drive2day.de ein neues Internetangebot zur Vermittlung von Mitfahrgelegenheiten starten, obwohl mit mitfahrgelegenheit.de und mitfahrzentrale.de schon zwei starke Konkurrenten am Start sind. Man darf das natürlich auch, wenn es sich dabei nur um eine weitere Werbeplattform der netpoint-media.de handelt – schließlich werden solche Vermittlungsplattformen ja nur selten unabhängig betrieben. Man kann natürlich auch jederzeit von den registrierten Teilnehmern alle möglichen Daten zu den Themen "Über dich (Beruf, Branche, dein Charakter)", und "Deine Interessen (Aktivitäten, Film, Musik, Sport)" erheben. Und man darf selbstverständlich als Erklärung dafür in die FAQ schreiben:

Drive2day möchte nicht nur günstige Mitfahrgelegenheiten vermitteln, sondern auch mit dazu beitragen, dass die gemeinsamen Fahrten harmonisch und unterhaltsam ablaufen. Durch die Angabe von Interessensgebieten machst Du es potentiellen Reispartnern einfacher abzuschätzen, ob ihr zueinander passt. Du kannst Dir bereits vor der Reise ein Bild von Deinem Gegenüber machen und hast vielleicht auch schon ein erstes Gesprächsthema.

Aber eigentlich kann man dann auch gleich – wie in dem alten MAD-Scherz – noch ein Feld vorsehen, auf dem die Nutzer die Umrisse ihres Haustürschlüssels nachmalen. Eine Zielgruppe, die offensichtlich aus den leichtgläubigsten Häslein der Welt besteht, macht das bestimmt mit. Attraktive Zusatzeinnahmen winken!


15.08.2005 | 12:46 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen

Das Ende ist nah


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
... und zwar das der weltweiten Ölvorräte. Die Peak Oil-Theorie besagte in den 50er Jahren, dass das Maximum der US-Ölförderung 1970 erreicht würde und es von da an bergab gehen werde, und siehe da, sie behielt Recht. Heute besagt sie, dass das Maximum der weltweiten Ölförderung entweder bereits 2000 überschritten wurde oder 2005 um Thanksgiving herum eintreten wird oder aber auf jeden Fall noch vor 2010 droht, also so ähnlich wie der Weltuntergang der Zeugen Jehovas. Danach wird ein großes Heulen und Zähneklappern sein, und natürlich kann man wie immer nicht viel dagegen tun. Aber wer die solchermaßen eingebrockte Suppe wenigstens nicht kalt auslöffeln will, der kann sich rechtzeitig den formschönen Parabolspiegel-Solarkocher SK 10 zulegen. Auf der etwas unbeholfenen Website ist zwar kein Preis genannt, informierte Kreise (dieser freundliche Herr) teilten uns jedoch mit, dass ein solches Wunderwerk für gerade mal 100 Euro zu haben sei. Also etwa für den Preis, den schon irgendwann demnächst ein einziges Tröpfchen Rohöl kosten wird, das sich noch dazu gar nicht gut zum Suppekochen eignet. Batteries not included!


11.08.2005 | 05:29 | Supertiere | Alles wird schlechter | Sachen kaufen

Weiterent(en)wicklung


(Foto: chris_starscream, Lizenz)
Ok, Entenhersteller, ihr hattet euren Spaß, aber jetzt ist es genug. Eine Quietscheente, mit der man die Wanne teilen möchte, muss nur drei Kriterien erfüllen: Sie muss a) aussehen wie eine Ente, b) schwimmen können und c) quietschen. Quietscheenten brauchen keine Sonnenbrillen, keine Krawatten, keine Schnorchel (weil Enten auch ohne tauchen können). Sie sollen nicht aussehen wie Teufel, Könige oder Beamte, sondern wie Enten, sie sollen nicht lachen (weil Enten nie lachen), nicht an die Wand genagelt werden, nicht die Farbe wechseln und nicht im Dunkeln leuchten. Und garantiert sollen sie auch nie als USB-Stick eingesetzt werden. Und vor allem, das ist das Wichtigste: Quietscheenten dürfen nie nie nie so aussehen wie ein i-Pod.

Nach Jahren der Quietscheenten-Degeneration wird klar, wohin die Produktentwicklung im 21. Jahrhundert geht: Am Ende wird man mit jedem Gerät alles tun können, nur nicht das, wofür es eigentlich gedacht war. Handys, Outdoorjacken, Schweizer Taschenmesser, Haushunde – alle sind auf dem besten Wege dorthin, wo die Quietscheente bereits angekommen ist. Die Abbildung zeigt aus melancholischen Gründen ein Foto der letzten gut erhaltenen Ur-Ente.

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


09.08.2005 | 12:54 | Alles wird schlechter | Sachen anziehen | Vermutungen über die Welt

Nee-Maschine


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Ein weiterer Teilnehmer am Wire- & Senseless-Contest drängt sich aus unerwarteter Richtung auf. Es handelt sich um einen, bitte festhalten, Drahtlosen USB-Nähmaschinen-Server. Das kleine, mit dem Begriff "Server" vom Hersteller eine Spur großsprecherisch benamte Gerät empfängt vom Computer Nähmuster und leitet sie an die Nähmaschine weiter. Die potenziellen Kunden dürften alle diejenigen sein, die bereits eine USB-Nähmaschine besitzen, aber weder ein USB-Kabel noch einen USB-Stick, um die Nähmusterdaten auf die Nähmaschine zu übertragen. Eine Zielgruppe, über deren Größe man zwar streiten kann. Nicht aber über ihren Willen zum Kauf wirrtechnologischer Produkte. Insofern handelt es sich dabei um exakt die Zielgruppe, von der wir alle seit Jahren träumen: Menschen, denen man den letzten Vollquark überteuert verkaufen kann und die einem dafür auch noch dankbar sind. Leser, die im Besitz eines solchen Geräts sind, melden sich bitte umgehend – die Riesenmaschine hält einige einmalige Angebote speziell für Sie parat.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Au Weialess


06.08.2005 | 00:51 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen

Verzweiflungsfeatures I


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Was dem Baum die Angsttriebe, das sind dem rundherum von der Konkurrenz bedrängten, aber nicht mit guten USP-Ideen gesegneten Unternehmer die Verzweiflungsfeatures. Schon jetzt ein Klassiker ist etwa das im März vorgestellte Senso: ein Auto mit sensorischen Fähigkeiten, das die biometrischen Daten des Fahrers misst und dann "mittels Mustern, Farben, Musik und Düften positiv auf den Lenker" wirkt. Aktuellstes Beispiel: das "erste Coffein-Shampoo der Welt" von Alpecin. Thinkgeek hat das zwar schon mit der Shower Shock Caffeinated Soap vorgemacht, aber herrje, Alpecin! Das war doch nur ein Witz!


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