Riesenmaschine

22.07.2005 | 14:38 | Alles wird schlechter | Zeichen und Wunder

Ende der Drip-Ära


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Ein von HipHop-Magazin- und Flyergrafikern in den letzten Jahren gern benutztes Stilmittel: an eine Schrift zweidrei nach unten weisende Stäbchen basteln mit abgerundeten Enden, fertig ist der triefende Graffitilook, so einfach und doch so effektvoll...
Jetzt allerdings ist Schluss mit den lustigen Läufern: spätestens seitdem Saturn seine "Fetten Angebote" der Juli-Aktion ("Geile Zeit mit geilen Preisen!") relativ sinnlos mit Drips ausgestattet und mit 40 Milliarden Prospekten durch die ganze Galaxis gerealspammt hat, sind die in einschlägigen Foren bereits als "trendy" gedissten Dinger OUT OUT OUT!!!

Achtung: nur noch im absoluten Notfall einsetzen oder als ironisches Zitat!


22.07.2005 | 02:41 | Alles wird schlechter | Sachen anziehen

Klops am Bein


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Nebenbei bemerkt: Die Modekünstlerin Marloes ten Bhömer sollte sich eventuell zuerst einen neuen Namen machen, bevor sie sich als Designerin einen Namen macht. Doch auch das wäre noch keine Garantie, den Geschmack der Kunden zu treffen – ihre 05er Kollektion hängt der Konkurrenz stark hinterher. Längst werden Betonschuhe hergestellt, die farblich wesentlich frischer daherkommen und (form follows function!) dabei auch noch aquadynamisch sind – wichtig für die optimale Sinkgeschwindigkeit. Die einzige Innovation von ten Bhömer, statt des Monoklotzes (one size fits all) für jeden Fuss ein eigenes Gewicht zu benutzen, bietet im täglichen, bzw. nächtlichen Handling keinerlei Vorteile. Ein echter Schlag ins Wasser.


21.07.2005 | 03:44 | Alles wird schlechter | Was fehlt | Selbstversuche

Hersteller von Kleinteilen!

Muss es eigentlich sein, dass moderne Schrauben und Muttern nach höchstens dreimaligen Rein- und Rausdrehen sofort aussehen wie ein unverständliches Ergebnis vom Silvesterbleigießen? Indem nämlich entweder der Schlitz (es gibt wirklich kein Fremdwort dafür) oder alle Kanten ruiniert sind? Habt ihr denn gar nichts aus dem Flaschenöffnerdilemma gelernt? Wieso ist es so schwer zu verstehen, dass Dinge, die mit Hartem zu tun haben, selber auch entsprechend hart sein müssen? Wann werdet ihr Schrauben aus Schaumgummi anbieten? Ich habe es soeben ausprobiert, und tatsächlich alle Schrauben in der Wohnung (Toaster, Fahrrad, Telefon) waren nach wenigen Versuchen unbrauchbar, einzige Ausnahme: Schrauben in sehr alten Möbeln. Gibt euch das zu denken? Ich sehe ein, dass es verlockend ist, vergängliche Produkte herzustellen, um mehr zu verkaufen. Andererseits, Schrauben, das ist ähnlich krisensicher wie Brot oder sagen wir Gullideckel, könnte man dann nicht auf so durchsichtigen kapitalistischen Quatsch verzichten? Und, Klebstoffhersteller, bitte endlich eine brauchbare Alternative zur Schraubverbindung, schnell.


20.07.2005 | 17:30 | Alles wird besser | Alles wird schlechter

Vom Einfluss des Ausfluss


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Ausflüsse oder Ausgüsse scheinen ein unterschätztes Inspirationsobjekt für Accessoires in Haus und Hof zu sein. Zwei Antipoden sind hier zu sehen, die gleichzeitig die empfindsame, schwankende Seele des Designers und seiner Weltsicht zeigen. Zunächst geht Emmanuel Gallina vom an sich schlechten Menschen aus, der bei jeder Party in den Ausguss ascht. Er hat mit seinem Aschenbecher "Demain Jarrete" jeden Erziehungsversuch aufgegeben und ergibt sich in die Hoffnung, die Falschascher zu täuschen. Ganz anders hingegen im zweiten Entwurf. Gallina schöpft hier nur Monate später die Hoffnung, man könne den an sich guten Menschen doch noch erziehen, wenn nur die richtige Botschaft am richtigen Ort auftaucht. "Do not waste" heisst sein Abfluss mit Message. Beide Produkte sind auf der ärgerlicherweise nicht deeplink-fähigen Website www.opos.it zu finden (>exhibitions, > acqua/water und >rrr).


19.07.2005 | 15:35 | Berlin | Alles wird schlechter

Drugs Gegenwart 2005

Um "Sondernutzung öffentlicher Flächen" in der Variante "Niederlassen zum Alkoholverzehr außerhalb zugelassener Schankflächen" handelt es sich offenbar bei einer unserer Hauptaufgaben um diese Jahreszeit, dem Biertrinken in Parks. Und das offenbar ohne unser Wissen schon immer existierende Verbot dieser schönen und zivilisierten Tätigkeit wird, wie man der heutigen Berliner Zeitung oder vielleicht auch dem Tagesspiegel entnehmen kann, in letzter Zeit durch die "Kiezstreifen der Ordnungsämter" vermittelst Platzverweis oder Ordnungsgeld auch durchgesetzt.

Hallo, Staatswesen? Müssen wir unseren jüngst gefundenen (Irakkrieg, Homoehe) Stolz auf Deutschland schon wieder vom Jackenärmel abmontieren? Oder einfach auf andere Freizeitvergnügungen ausweichen? Obwohl auf Cannabis nach wie vor keine Steuern drauf sind? Na gut, Staatswesen, aber komm dann nicht an und heul rum, weil kein Geld für Autobahnen und Kindergärten da ist.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Against the envy of less happier lands


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