Riesenmaschine

03.09.2006 | 12:22 | Berlin | Supertiere | Alles wird schlechter | Vermutungen über die Welt

Bat News


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

Fledermäuse sind keine Nagetiere, aber das nur nebenbei (Bildquelle: oben/unten) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Diese Berliner! Als wenn es nicht gereicht hätte, dem sympathischen und so wunderbar harmlos klingenden Bonn den Regierungssitz und diverse Ministerien in einem Kuhhandel gegen den Operettentitel "Bundesstadt" und Glasperlen im Wert von ca. 1,4 Milliarden Euro abzuluchsen. Nein, sie versuchen es immer weiter und wollen Bonn auch noch die letzten verbliebenen Alleinstellungsmerkmale streitig machen: Wie wir ja alle wissen, ist Bonn der Amtssitz des UN-Fledermaussekretariats EUROBATS; den Fledertieren zu Ehren wurde hier deshalb vergangene Woche, im Rahmen der 10. Europäischen Fledermausnacht, ein Fledermauswochenende abgehalten, eröffnet von Astrid Klug, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium.

Und was macht Berlin? Schert aus dem Dachkonzept der Fledermauswoche aus und veranstaltet eine Woche danach, also genau gestern und heute, das Fledermausfest in der Zitadelle Spandau, angeblich bereits das grösste Europas – nur um Bonns Anspruch als Fledermaushauptstadt aller Deutschen zu unterwandern. Mit "Fledermausgarten", "Lichtfaszinationen", "Fledermausolympiade", "Mystik" und eröffnet durch Michael Müller, dem, was für ein Zufall, anderen Parlamentarischen Staatssekretär aus dem Bundesumweltministerium.

Noch hat Bonn Reserven. Nur hier gibt es das UN-Sekretariat des Abkommens zur Erhaltung der afrikanisch-eurasischen wandernden Wasservögel und das UN-Sekretariat des Abkommens zur Erhaltung der Kleinwale in Nord- und Ostsee. Doch sicherlich wird Berlin den Bonnern bald auch diese Kompetenzen hinterrücks stehlen. Dann bleibt den Bonnern nur noch ihr Bönnsch.


03.09.2006 | 02:16 | Berlin | Supertiere | Was fehlt

Ausgestorbene Arten an ausgestorbenen Orten


Topfpflanzen und Kopffüsser der Urzeit (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Früher war alles besser, die meisten Tiere waren noch aus Stein, und die meisten Züge hielten am Berliner Ostbahnhof. Beides ist jetzt anders, weshalb man offensichtlich darauf spekuliert, dass wir hier jedesmal einen ganzen Thementag abhalten, wenn das jetzt nutzlose, aber so praktisch überdachte Areal zum Ausstellen von Riesentieren genutzt wird. Weil das natürlich nicht geht, sei über die Ausstellung Giganten der Meere nur gesagt, dass sie derzeit im Riesenfossil Ostbahnhof stattfindet. Nebenbei möchten wir aus diesem Anlass das Diktat der Sichtbarkeit und des Präfixes "Riesen-" geisseln: Wo bleibt die Ausstellung "Miniaturtiere" (Geisseltierchen, Tuberkelbazillus, Pudu), wo die "Unsichtbaren Grabbeigaben der Kelten" und die "Papierhüte aus der Qin-Dynastie"? Dann berichten wir auch wieder ausführlich und reich bebildert.


01.09.2006 | 12:01 | Berlin | In eigener Sache

Politik und digitale Bohème


So sieht die Welt der digitalen Bohème aus (eventuell) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Digitale Bohème, das sind im Prinzip alle diejenigen, die weitgehend machen, was sie wollen, und mit ihrem Laptop dabei ein bisschen Geld verdienen. Sei es, weil sie Blogger sind und pro getestetem Opel bis zu 1.200 Euro bekommen, weil sie Parties veranstalten und ihr Kapital die Mailadressen sind oder weil sie irgendwas für irgendwen irgendwie zusammenklicken. Das hört sich alles noch klein und privat an, ist aber in Wirklichkeit hochpolitisch. In den USA gibt es vor allem wegen Richard Florida gerade eine Diskussion um die "kreative Klasse", und Berlin gibt es auch eine Diskussion, und zwar heute Abend um 19.00 Uhr. Der Name der Veranstaltung ist "Kulturpolitik und digitale Bohème – neue Formen der Kulturarbeit". Es wird vor allem darum gehen, was die Politik alles tun müsste, um die digitale Bohème zu fördern oder wichtiger noch, was sie nicht tun dürfte, um sie zu nerven.

Die Teilnehmer sind der Berliner Kultursenator Thomas Flierl, Ex-Universal-Chef und MotorFM-Gründer Tim Renner, WMF-Clubbetreiber Gerrit Schulz, Spreeblick-Multimedienmogul Johnny Haeusler und Holm Friebe von der ZIA sowie Sascha Lobo von der Riesenmaschine. Als Special Guest wird eventuell Kathrin Passig (ZIA) auftreten. Der Veranstaltungsort ist das Zentralbüro, Karl-Liebknecht-Str. 7, 10178 Berlin, Abteilung Kino, Eingang über die ausgeschilderte Aussentreppe in der Rosenstrasse. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Dies ist keine Schlusspointe.


29.08.2006 | 15:33 | Berlin | Was fehlt

Milgram, morgen

Wir weisen noch einmal darauf hin, dass morgen, Mittwoch, um 20:00 im nbi das Onkel-Milgram-Leseexperiment stattfinden wird, und Anmeldungen tapferer Autoren (ja, sogar Blogger) nach wie vor gern gesehen wären. 50 Euro winken für die blosse Teilnahme, ausserdem ist das nbi-Publikum voraussichtlich sowieso viel zu wohlwollend, um dem Reizstromgerät mehr als ein freundliches Kribbeln zu entlocken. Dieser Beitrag soll nicht etwa den Eindruck erwecken, wir wären verzweifelt, weil sich bisher exakt null der geschätzten 10.000 Berliner Lesebühnenautoren freiwillig gemeldet haben. Die ZIA ist zum Glück eine vielköpfige Firma, deren Mitarbeiter morgen sämtlich an die Front geschickt werden, um dort ihre Jugendwerke vorzutragen, wir sind daher gänzlich unbesorgt.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Onkel Milgrams Open Mike


25.08.2006 | 04:46 | Berlin | Alles wird besser

Her mit dem Radialsystem


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Radialsystem, so einen schönen Namen für ein Kulturzentrum müsste man sich erst mal ausdenken. Bzw. musste man gar nicht: Radialsysteme hiessen die Ende des 19. Jahrhunderts errichteten Relaisstationen im Berliner Abwassersystem, die das Abwasser sternförmig ins Umland pumpten. Im fünften und letzten noch existierenden Radialsystem eröffnet am 9. September ein Kulturzentrum der neuen Art. Es soll ohne Subventionen auskommen und einem kruden Crossover von Tanztheater, mittelalterlicher und moderner Musik, Kinderertüchtigung und Erwachsenenbelustigung Heimstatt bieten. Mit dieser Mischung aus Kunst und Kommerz soll das vom Architekten Gerhard Spangenberg umgebaute und mit einem luftigen Tetriselement aus Glas- und Stahl ergänzte Gebäude mehr oder weniger rund um die Uhr bespielt werden. Der von Riesenmaschine überaus geschätzte Allein-Entertainer Friedrich Liechtenstein wird dabei ebenso dabeisein, wie die Riesenmaschine selbst, bzw. der Bühnenformat-Zweig der ZIA. Näheres steht noch nicht fest, nur dass zur Eröffnung wohl der Riesenmaschine-Altar zu besichtigen sein wird, der gerade noch auf einer Teststrecke im fränkischen Erlangen unter Extrembedingungen probegefahren wird.


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