21.02.2006 | 06:32 | Berlin | In eigener Sache
 Riesenmaschine TV (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Wer den Auftakt der Après-Bunny-Formate mit Powerpoint-Karaoke im vergangenen Monat verpasst hat, beisst sich bis auf weiteres in den Arsch. Zum Glück geht es schon am Mittwoch weiter mit dem Experiment "Riesenmaschine TV", präsentiert von Kathrin Passig und Sascha Lobo. Das neue Format soll, so Lobo, "zwischen Literarischem Quartett und Homeshopping" liegen. Wer mehr über die Versäumnisse der Schöpfung, 24-buchstabige Anagramme, dramatische Live-Berichterstattung und natürlich neue, bessere Nagetiere erfahren möchte, sollte sich am Mittwoch spätestens um 20 Uhr (Einlass ab 19:30) im NBI einfinden.
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20.02.2006 | 20:40 | Berlin | Alles wird besser
 Pilz löst Verkehrsproblem (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Nach jahrzehntelangem Planungsvorlauf und jahrelanger enervierender Bautätigkeit steht das sog. Pilzkonzept der Bahn für die Hauptstadt kurz vor der Vollendung. Bis zur Fussball-WM, genauer: bis zum 28. März 2006, soll alles unter Hut und Krempe sein. Der neue Nordbogen und die S-Bahnhauptstrecke bilden die Mütze, die Südtangente den Stiel, das ganze zusammengehalten in der Mitte durch den neuen Hauptbahnhof. "Wir hatten keine Ahnung, wie wir dem wachsenden Verkehrsaufkommen durch die neue Mittellage Berlins im vereinten Europa Herr werden sollten", so ein Sprecher des Konzerns, der lieber anonym bleiben möchte, zur Vorgeschichte: "Dann hat einer der Vorstände in einer Krisensitzung gedankenverloren einen Pilz auf seinen Notizblock gekrakelt, und das war's dann." Die Riesenmaschine gratuliert zum gelungenen Geniestreich. Wenn nur alle Probleme der Menschheit sich so einfach mittels Pilzen aus der Welt schaffen liessen.
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19.02.2006 | 05:24 | Berlin | Anderswo | Fakten und Figuren
 Nash-Gleichgewicht im Cournot-Duopol (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Spiegel und BZ berichten in dieser Woche einhellig über einen Preiskrieg unter Dönerbuden, der dadurch zustande komme, dass immer mehr arbeitslose Türken auf den Markt drängten. In Düsseldorf sei der Preis für einen Döner laut Spiegel zwischenzeitlich auf 1,79 Euro gefallen, in Berlin-Neukölln laut BZ gar auf 79 Cent, was nicht nur etwas über die mutmasslichen Grenzkosten verrät, sondern auch über die ökonomische Realität beider Städte. Berliner werden sich vielleicht an den grossen Pizza-Krieg Anfang der 90er Jahre erinnert fühlen, der zum Shake out mit galoppierendem Qualitätsverlust unter den italienischen Restaurants dieser Stadt führte. Wettbewerbstheoretisch dürfte es sich hierbei, da es den Anbietern nicht gelingt, sich über die Produkteignschaften signifikant zu differenzieren, um einen lupenreinen Fall des Cournot-Spiels handeln, bei der sich alle Wettbewerber so lange über den Preis herunterkonkurrieren, bis die Preise Grenzkostenniveau erreichen und niemand mehr einen Gewinn erzielt. Bei asymmetrischen Kosten scheiden diejenigen Marktteilnehmer mit der schlechtesten Kostenstruktur aus dem Markt aus, was von den anderen nicht nur billigend in Kauf genommen, sondern über temporäres Dumping sogar noch forciert wird, daher auch die Bezeichnung Cutthroat Competition.
 Hotellings Theorem in kompliziert (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)In diesem speziellen Fall scheint auch noch das Allmende-Dilemma, im Englischen Tragedy of the commons hinzuzukommen, wonach der Markt der Dönerkäufer mangels Zutrittsbarrieren ähnlich überfischt wird wie die Weltmeere, während allen längst das Zeug zum Hals raushängt. Auch Harold Hotellings Theorem, wonach zwei Eisverkäufer, die sich an einem langen Strand positionieren müssen, Rücken an Rücken in der Mitte landen werden (das sich im Übrigen auch auf die Politik übertragen lässt) mag mit hereinspielen und erklären, warum sich alle Dönerbuden in Neukölln massieren und nicht etwa auch mal eine in Charlottenburg aufmacht. Genau haben wir das aber noch nicht ausgearbeitet, verweisen an die zuständigen Lehrstühle und verzichten einstweilen in toto auf den Dönerkonsum, um die Marktbereinigung möglichst zu beschleunigen.
15.02.2006 | 16:17 | Berlin | Alles wird schlechter
 Der Peuble geht auf die Strasse (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Als Schweinebauch-Werbung bezeichnet man in der Branche jene Form der Brachialreklame, die mittels marktschreierischer Aufmerksamkeitseffekte und einer starken Betonung des Preisarguments für vermeintliche oder tatsächliche Sonderangebote bei Discountern werben soll. Zumeist begegnet sie einem in Form der Wimmelanzeigen oder als Beileger in Tageszeitungen, zunehmend auch als Postwurfsendung im Briefkasten, wie der Werbeblogger in einer verdienstvollen Collage dokumentiert hat. Neu ist, dass sie wie bei diesem ästhetisch herausgeforderte Angebot des Trash-Textil-Discounters Zeeman in den Aussenbereich migriert und als 18/1-Plakat das Stadtbild verunziert, dienten Billboards doch bislang eher der Lancierung von Neuprodukten sowie der Marken- und Imagebildung. Was solls? Gleichviel. Wird die Stadt eben zu einer bewohnbaren Wimmelanzeige. Wenn eh alles immer trashiger wird, können wir auch auf den schönen Schein der Webung getrost verzichten. Und auf einigen anderen überflüssigen Luxus der Zivilgesellschaft ohnehin. Wie Harald Schmidt einmal richtig bemerkte, gibt es sowieso nur noch zwei sinnvolle Bundesländer: Aldi Nord und Aldi Süd.
13.02.2006 | 04:47 | Berlin | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Einerseits gibt es den Plattenladen in der Oranienstrasse 183 schon seit mindestens 2003, andererseits ist er – dank der in suchmaschinenunfreundlichem Flash gehaltenen Website – so schwer zu googeln und selbst in Berlin so unbekannt, dass hier doch noch einmal auf das nützliche Angebot hingewiesen werden soll: Im Plattenladen kann man sich Möbelplatten von beschichtetem Sperrholz und MDF bis hin zu grotesk teuren Bambusplatten zuschneiden lassen. (Die Links auf der Website sind teilweise holzwurmzerfressen, aber die Preisliste als PDF findet sich hier.) Im Unterschied zum Baumarkt wird die Arbeit nicht betrunken und mit geschlossenen Augen erledigt, und selbst exotische Leistungen wie Gehrungsschnitte und Kantenbrechen sind einzeln zubuchbar. Dann trägt man die Einzelteile nach Hause, leimt sich daraus z.B. das hier bereits erwähnte Tetris-Regal zusammen und hat ca. 6.500 Dollar gespart. Ein Update folgt, sobald wir herausfinden, wie sich dieser Stuhl fälschen lässt.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Sad Hour (1 zum Preis von 2)
- Kerbholz vor der Hütte
- Tic-Tac-Taktik
- Quetschkommode mit Schraubzwinge verwechseln
SO NICHT:
- der Dhalsim des Weltfussballs sein
- Pilze ohne Haltung
- Käse auswringen, wenn die Milch alle ist
- Gardinen mit Goldkante
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Yoga Hosers", Kevin Smith (2016)
Plus: 8, 9, 10, 48, 49, 67, 78, 80, 142 Minus: 14, 59, 119, 146, 176, 189 Gesamt: 3 Punkte
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