Riesenmaschine

24.05.2009 | 17:35 | Berlin | Alles wird besser | Zeichen und Wunder

Hubschraubereinsatz


Foto: Fritz Zimmermann


Auf dem Riesenmaschine-Wunschzettel 2008 stand eine flächendeckende Versorgung mit Helikoptertaxis nach dem Vorbild von São Paulo ganz oben. Das sollte natürlich nur die Vorstufe zu einer Gesellschaft sein, in der jeder Mensch seinen eigenen Hubschrauber, Gyrocopter oder Jetpack besitzt und damit bequem am frühen Nachmittag ins Café zum Arbeiten hoovert. Wirklich voran ging es in der Frage dann aber nicht, bis vor kurzem ein temporäres Pilotprojekt der Berliner Senatsverwaltung für Verkehrsplanung in seine Alphaphase ging: öffentliche Helipads auf Berlins Strassen. Die eigentümliche ovale Form der Landeplätze weist übrigens auf eine bevorstehende supergeheime Helikopterinnovation hin. Spätestens 2011 wissen wir mehr!

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Wunschzettel 2008: rotierende Freunde


23.05.2009 | 09:54 | Berlin | Alles wird besser | Sachen kaufen | Zeichen und Wunder

Beitrag in einem Blog


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Die Riesenmaschine sendet eine Solidaritätsadresse an den hier bereits erwähnten Spätkauf "Bier und mehr Bier" in der Rigaer Strasse. Denn hier wird Zivilicourage gelebt und ein mutiger Kontrapunkt gegen den alles vereinnahmenden Dauertrend der kreativen Gewerbebenamung gesetzt. Ein Trend, der bereits die gesamte Friseurinnung in seiner Gewalt hat und auch in anderen Branchen sein dunkles Unwesen treibt (Uhranus, Teeater, Bar jeder Vernunft). In einer besseren Welt tragen Läden hingegen ehrliche Namen wie "Wurst", "Brot und Brötchen", "Lebensmittel (diverse)", "Hosen, vor allem Jeans", "Benzin, alle Sorten" oder auch mal "Billiger Tand", und die Riesenmaschine wird "Lustig gemeintes Weblog mit vorübergehend verminderter Intensität" heissen.


04.05.2009 | 13:46 | Berlin | Alles wird besser | Zeichen und Wunder

Strëët Ärt


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Die schönste Street Art sind nicht komplettverzierte Brandwände oder massenhaft aufgebrachte, vorher zuhause vorbereitete Stencils und Cut-Outs. Nein, es sind Dinge, die nur ganz beiläufig in das bereits vorhandene Setting von Strassenmobiliar, Werbung, Architektur, Stadtnatur, Plakaten und anderer Street Art eingreifen und gleichsam damit korrespondieren. Die mittlerweile sattsam bekannten Ampelschablonen, aufgemalte Augen und Münder zur Vermenschlichung von Stromkästen oder die fabelhaften Human Beins von Dave the Chimp fallen in diese Kategorie. Und natürlich kann man auch mit weissen und schwarzen kreisrunden Aufkleber tolle Effekte erzielen – so geschehen in der Wiener Strasse in Kreuzberg, wo mit einfachsten Mittel die Röck Döts endlich mal wieder ins Lïcht der Offentlichkëit gebracht wurden. Dem unbekannten Künstler gebührt ein Bïer im Mobël Ölfe!

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Backwaren ohne Umlaute


24.04.2009 | 22:26 | Berlin | Sachen anziehen

Genderwäsche


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In der Ohlauer Strasse hat ein neuer Waschsalon aufgemacht, das Waschhaus 38 (Claim: "Hier geht es rund – von weiss bis bunt"). Es ist trotz seines Namens speziell geeignet für Zahlenanalphabeten, denn die Maschinen sind nicht durchnummeriert, sondern mit Namen versehen. Was an sich okay ist, aber es gehört dann doch eine gewisse Schmerzbefreitheit dazu, sämtlichen Waschmaschinen Frauennamen zu geben: Clara, Ida und Dora dürfen den Kreuzberger Junggesellen also die Socken säubern. Männliche Namen (Heiko, Bernd) sind hingegen nur für die Trockner vorgesehen, die entsprechend grösser und wuchtiger daherkommen, aber bei weitem nicht so viel zu tun haben.

Das erinnert doch sehr an das Geschlechterrollenbild von Ikea, wo Stühle, Schreibtische und Regalsysteme männliche Vornamen tragen, während Stoffe, Gardinen und Decken nach Frauen benannt sind. Wie sich das Waschhaus 38 in seiner ausgewählt genderbewussten Nachbarschaft etablieren will, könnte interessant werden. Aber vielleicht wird ja verfahren wie beim Institut für Meteorologie der FU, wo Hoch- und Tiefdruckgebiete jahresweise das Geschlecht wechseln dürfen. Bis dahin muss man sich damit begnügen, dass die Frauen (3,50 Euro) immerhin deutlich besser bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen (0,50 Euro).


05.04.2009 | 13:52 | Berlin | Nachtleuchtendes | Zeichen und Wunder

¡Ya Raucher!


"Ya" ist ausserdem das
aserbaidschanische Wort für "oder". (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Der Streit um das Rauchverbot in Berliner Gaststätten nimmt zunehmend erratische Züge an. Als neues Agitationsgimmick der aktuell laufenden Unterschriftensammlung für ein Volksbegehren hängen seit kurzem in den Fenstern diverser Eckkneipen LED-Schilder mit der Aufschrift "Ya Raucher". Was mag das nun bedeuten? "Ya" ist spanisch für "schon/sofort/jetzt" – ist "Ya Raucher" also ein Appell, sich spontan eine anzustecken und so den Protest auf die Strasse zu bringen? Referiert das Schild gar auf die Redewendung "¡Ya Basta!" ("Es reicht!"/"Enough is enough!")? die seit Jahren das zentrale Motto im Befreiungskampf der Rebellenbewegung EZLN im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas ist? Hat sich hier heimlich eine Allianz zwischen Zapatisten und Freirauchern gebildet? Und kann es Zufall sein, dass in Chiapas Tabak angebaut wird? Oder ist es doch bloss die nächste Vereinnahmung linken Symboltums, nachdem bereits das Palituch zum Modeaccessoire verkommen ist und die Junge Union Reinickendorf Werbung mit Che Guevara gemacht hat?


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