Riesenmaschine

25.09.2007 | 21:46 | Anderswo | Fakten und Figuren | Listen

Wissenswertes Tatsachen über die USA


Interessant: Der Roxbury Puddingstone ist der offizielle Staatsstein von Massachusetts (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Soso, dann findet RiShawn Biddle es also doof, dass Wasser im März diesen Jahres zum offiziellen Staatsgetränk von Indiana ernannt wurde. Wir aber sagen: Das ist überhaupt nicht doof, das ist mal was anderes. Doof ist vielmehr Kentucky, weil es noch 2005 Milch zum offiziellen Staatsgetränk erhob, also zu einem Zeitpunkt, da der weisse Zitzentrunk schon seit langen Jahren offizielles Staatsgetränk von Arkansas, Delaware, Louisiana, Maryland, Minnesota, Mississippi, Nebraska, New York, North Carolina, North Dakota, Oklahoma, Oregon, Pennsylvania, South Carolina, South Dakota, Vermont, Virginia und Wisconsin war, ohne dass es diesen Staaten auch nur das Geringste gebracht hätte.

Weitere Hard Facts: Kuchen ist seit 2000 der offizielle Staatsnachtisch von South Dakota und Strudel seit 2003 das offizielle Staatsgebäck von Texas. Dass der Louisiana-Flusskrebs das offizielle Staatskrustentier von Louisiana und die Kalifornische Schopfwachtel der offizielle Staatsvogel von Kalifornien ist, na gut, das hätte man sich zur Not auch selber denken können; aber wer weiss, dass das offizielle Staatsfossil von Oklahoma der Saurophaganax, die offiziellen Staatsfarben von Delaware hingegen Kolonialblau und Buff sind, darf sich bereits eines überdurchschnittlichen Allgemeinwissens rühmen.

Deshalb fordert die Riesenmaschine, dass im Erdkundeunterricht wieder mehr solides Faktenwissen gepaukt wird. Denn Fakten, ach ja, Fakten, herrlich.

Klaus Cäsar Zehrer | Dauerhafter Link | Kommentare (7)


06.09.2007 | 16:52 | Fakten und Figuren | Listen

Blutspendeprobleme


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Was wohl haben Huren, Häftlinge, Heroinabhängige, Homosexuelle, Herzkranke und HIV-Infizierte gemeinsam mit Stillenden und Personen, die in den 80er und 90er Jahren länger in Grossbritannien waren? Sie alle dürfen kein Blut spenden. So steht es im Transfusionsgesetz, bzw. in der dazugehörigen Richtlinie der Bundesärztekammer. Wo aber bleibt in dieser Risikogruppenauflistung etwa der Deutsche schwarzafrikanischer Herkunft, so fragt sich der moderne statistisch inspirierte Teilzeit-Rassist. Schliesslich gibt es dort Gegenden, wo ein Gutteil der Erwachsenen und Kinder HIV-infiziert sind. Warum ist hier der Weg, der mit Schwulenausgrenzung so vorbildhaft rückwärtsgewandt begonnen wurde, nicht bis zu Ende gegangen worden?

In demjenigen Bereich hingegen, wo Werbung und Marktwirtschaft die Spendenblutqualität gefährden, hat der Gesetzgeber ausreichend vorgesorgt: Blutspende-Einrichtungen dürfen nicht öffentlich kommunizieren, dass eine Aufwandsentschädigung für die Spende gezahlt werden kann und wie hoch sie ist – man möchte damit geldgierige Blutsaugerspender fernhalten. Die Berliner Charité hat augenzwinkernd fuchsartig darauf reagiert, indem auf dem öffentlichen Aufsteller explizit die Rede davon ist, wovon nicht die Rede sein darf, der Entschädigung nämlich. Wer jetzt nicht checkt, dass es hier Geld gegen Blut gibt und schnell spenden geht, muss ziemlich doof sein. Oder schwul.


06.09.2007 | 01:40 | Listen

Aktuelle neueste Trends


Alte neueste Trends: Vom Dezember-1991-
Trendsieger Dr. Seuss hat man lange nichts mehr gehört, "Nostalgia for the 80s" und "Lobo" sind hier hingegen deutlich unterbewertet. (Quelle: Defenders of Dynatron City, 1st Issue, Marvel Comics) (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Es ist mal wieder September, der Trendmonat September, wie viele ihn nennen, und wie immer hat die Riesenmaschine, das "Trendmagazin für den Bewohner des 24. Jahrhunderts, schon heute" (Klappentext), ihre trendaffinen Trendscouts losgeschickt, um die neuesten neuesten Trends zu sammeln. Mal schauen, was das trendige Trend-Trendometer heute an verrückten Trends ausspucken wird.

"Der neueste Trend für die gesunde Küche: Gourmet Garnelen Burger" (radioboerse.de) ... "Der neueste Trend: Casual Games, auf Deutsch: Gelegenheitsspiele." (Süddeutsche Zeitung) ... "'Pimp my photo' heisst der neueste Trend im Netz." (Rheinische Post) ... "Der neueste Trend sind Pelze im zweiten Leben" (second-life-info.de) ... "Der neueste Trend: Korsagen mit extem tiefem Ausschnitt und nach oben gezogenen Seitenpartien, die den Ausschnitt noch mehr ins rechte Licht rücken." (Vanity Fair) ... "Neuester Trend bei Banking und Brokerage: Abwicklung via Handy" (Euro am Sonntag) ... "Piratenmode ist der neueste Trend aus den USA." (handy-and-more.com) ... "Pilates Training ist der neueste Trend" (Münchner Wochenanzeiger) ... "Der neueste Trend: Karten mit den neuen Mainzelmännchen des ZDF" (main-rheiner.de)

Mehr Trend-Trends finden sich im September-Briefing von trendwatching.com – wo sich ausserdem nachlesen lässt, was jeder trendbewusste Trendexperte schon in der Trendschule lernt: Trendbeobachtung darf niemals Selbstzweck sein, sondern muss zu profitablen Innovationen führen (Hypertrend neue Vernünftigkeit). Unser Trend-Tipp für den schnellen Septemberreichtum daher: Irgendwas mit Pelz an den via Handy abgewickelten Seitenpartien.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Neue neueste Trends


18.06.2007 | 12:02 | Anderswo | Listen

Klagenfurt-Totalisator


Wie jedes Jahr findet in Klagenfurt auch heuer wieder das Ingeborg-Bachmann-Wettlesen statt, wie jedes Jahr sind 18 Teilnehmer, 9 Juroren, ungezählte Journalisten und Verlagsmitarbeiter am Start, und wie jedes Jahr weiss die Riesenmaschine auch in diesem Jahr den Gewinner im voraus.

Das Wettlesen – für alle, die es nicht kennen – orientiert sich in groben Zügen an den Erfolgsformaten 'natürliche Auslese' und 'Deutschland sucht den Superstar', wird live auf 3sat übertragen und hat mit Literatur zu tun, jedenfalls teilweise. Drei Tage lang tragen die Kandidaten Selbstverfasstes vor, dann sagen die Juroren Wohlüberlegtes, und am Ende spielen alle zusammen Fussball gegen die Fernsehtechniker und verlieren.

Die Riesenmaschine bietet überforderten Zuschauern, Lesemuffeln und Verlagsagenten, die kieloben im Wörthersee treiben, als Serviceleistung und zum Zweck frühzeitiger Favoritenerkennung deshalb eine Aktienbörse an. An dieser Börse kann jeder teilnehmen, der eine E-Mail-Adresse hat und sich zuvor bei Inklingmarkets registriert. Dort findet sich auch eine Anleitung, Auskünfte zu den Autoren usw.

Als Startkapital erhält jeder Teilnehmer 5.000 Dollar Spielgeld, die in Aktien der 18 Kandidaten investiert werden können. Die Aktien haben einen Startwert von $5,55, und nur die Aktie des späteren Ingeborg-Bachmann-Preisträgers wird zum Börsenschluss am Sonntag mit $100 ausgezahlt. Wer dann das meiste Geld hat, gewinnt. Und zwar folgende Preise:

1. Platz: Grosses Riesenmaschine-Buchpaket der qualitativ hochwertigen, von Fachleuten zertifizierten Literatur
2.-4. Platz: Passig / Scholz: Lexikon des Unwissens (gleich nach Erscheinen, also im Juli irgendwann) oder Rubinowitz: Das staubige Tier oder Herrndorf: Diesseits des Van-Allen-Gürtels (Buch oder Hörbuch) oder Friebe / Lobo: Wir nennen es Arbeit nach Wahl
5.-10. Platz: ein Riesenmaschine-T-Shirt nach Wahl

Teilnehmende Frauen können zusätzlich eine Nacht mit Jochen Schmidt gewinnen. (Bildeinsendung erforderlich, ein Rechtsanspruch besteht nicht.)

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Bilder von Menschen, die vor Kameras Sachen machen


04.06.2007 | 01:01 | Was fehlt | Listen

Wohldefinierte Tage


12. Oktober: Tag der gefallenen Soldaten, die eigentlich nur den Bruder besuchen waren und dann ging der Alarm los und alle rannten in die Flugzeuge. (Foto: takomabibelot) (Lizenz)
Das Weltdingsbumstag-Business gehört zu den härtesten der Welt, ständig ist irgendwas, und nur mit einer klaren Positionierung findet man überhaupt noch Beachtung. Larifari-Tage wie der Internationale Tag der Umwelt (morgen) haben auf lange Sicht nur geringe Marktchancen – viel besser, und da sehen wir auch über das wenig einprägsame Naming gnädig hinweg, ist der heutige Tag der Kinder, die unschuldig zu Aggressionsopfern geworden sind. Die ganzen Petzen, Loser und Nervensägen, die sich auf die Fresse redlich verdient haben, können sich nämlich mal gehackt legen bzw. ihren eigenen Tag veranstalten.

Unverbindliche Vorschläge für weitere Gedenktage: Der "Tag der Schlaganfallopfer, die nicht fettleibig oder Raucher sind", der "Tag der Minenopfer, ausser denen, denen ihre Eltern HUNDERTMAL gesagt haben, dass sie kein Spielzeug vom Boden aufheben sollen", der "Tag der Kurzsichtigen, die nie das Buch zu nah vor die Augen gehalten haben" und der "Tag der Lawinenopfer, die aus Sicherheitsgründen im Tal geblieben sind und dann voll viel Pech hatten".


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