Riesenmaschine

09.06.2007 | 22:11 | Alles wird besser | Sachen kaufen | Essen und Essenzielles

Legen und legen lassen


Handlich, formschön und voll nützlicher Funktionen: Huhn (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Woher die Hühner und die Eier kommen, war bisher nicht so ganz geklärt: die einen aus den anderen? Oder die anderen aus den einen? In Wirklichkeit, so wissen wir jetzt, kommt beides mit der Post aus Oxfordshire. England, das Land mit den abwegigsten Wasserhähnen und seltsamsten Zugtüren der Welt hat zur Abwechslung einmal eine praktische Lösung hervorgebracht, nämlich das Eglu. Man stellt das vage an einen iMac erinnernde Gehäuse in den Garten, tut ein mitgeliefertes Huhn (zwei Rassen zur Auswahl, geimpft gegen alle Hühnerkrankheiten) hinein und wartet ab. Schon bald fängt das Huhn an, essbare Frühstückseier hervorzubringen. An den Details der Eierproduktion könnte man ästhetisch und hygienisch noch manches verbessern, aber das Ergebnis ähnelt einem gekauften Ei wie, nun ja, ein Dings dem anderen. Jetzt kann es nicht mehr lange dauern, und der seit Jahren herbeigeredete Trend zum Fabbing steht tatsächlich vor der Tür und man wird alles selber machen können, Butter, Honig, sogar Brot. Wenn die Hühner jetzt neben Eiern auch noch neue Hühner hervorbringen könnten, wäre das zwar schon fast so schön wie eine eigene Von-Neumann-Maschine, aber wovon sollten dann die Huhnhersteller leben?


08.06.2007 | 12:10 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Pfeife im Sack

Seit einigen Jahren verfolgen alle fühlenden Wesen gespannt die Entwicklungen um die Entwicklung des sacklosen Dudelsacks. Erster Tiefschlag: Das seit längerem verfügbare Teil von Marktführer Deger Pipes kommt sagenhaft hässlich daher. Weiterhin haben es die vpipes (wir berichteten) zwar in die Blogosphäre, aber bislang nicht in den Vertrieb geschafft. Der Durchbruch in diesem Gewerbe kommt jedoch aus Skandinavien: Die relativ neuen Technopipes des schwedischen Instrumentengottes Andreas Fagerstrom sehen nicht nur einmalig pietätvoll aus, jedenfalls für die elektronische Version eines mit Rohren versehenen, ausgehöhlten Schafes, sie klingen auch exakt so wie ein zivilisiertes Schaf sich anhören sollte. Auf Knopfdruck erzeugen sie die Klangfarben "Grosses Highland-Schaf", "Kleines Schaf" und "Kleines Schaf mit Schnupfen", und ein weiterer Knopfdruck schaltet sogar Chromatik dazu. Dudeln mit Chromatik! Seit einigen Monaten kann man das Gerät wirklich kaufen, zum Beispiel beim National Piping Centre in Glasgow oder einfach wie immer bei Hotpipes (für ein paar hundert Geldeinheiten, je nach Währung).

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Dudel ohne Sack


08.06.2007 | 01:40 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Cephalopoder Regenschutz


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Im Garten eines Oktopusses scheint bekanntlich immer die Sonne. Ohne gelbe U-Boote oder Lungenautomaten (mein Freund) hilft einem diese Erkenntnis allerdings nicht weiter. Man lebt dann stattdessen an Land im Regen, und läuft weg und versteckt seinen Kopf unter Schirm oder Mütze, sogar drinnen, weil man das Loch, durch das der Regen reinkommt, immer noch nicht repariert hat. Grad als wäre man aus Zucker. Die einfachste Art, ein derartig unwürdiges Schauspiel voller nutzloser Popzitate zu vermeiden, ist ein Umzug nach Kalifornien, die zweiteinfachste ist, im leichten Regen extra langsam und kopffrei zu gehen, es ist ja nur Wasser mit ein bisschen Säure. Wenn man nun aber irgendwo wohnen muss, wo es besonders heftig regnet, auf der Regenseite von Hawaii zum Beispiel, und also unbedingt mit einem Schirm durch die Gegend laufen muss, dann kann man jetzt immerhin das gleichfalls lästige Problem, den nassen Regenschirm irgendwo deponieren zu müssen, elegant lösen. Der kopffüssige Schirm des japanischen Designers Hironao Tsuboi nämlich kann nach Gebrauch einfach irgendwo abgestellt werden. Und dann nicht wieder abgeholt, wie es das Los aller Regenschirme ist. Einen neuen Stehschirm kann man dann bei 100% bestellen, wo es auch ein Glas gibt, das einen kirschblütenförmigen Wasserrand auf dem Tisch hinterlässt. Endlich.

(via SmartStuff)


05.06.2007 | 18:55 | Was fehlt | Sachen kaufen

Format: 1,0 KK


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Wenn die Natur eine neue ökologische Nische, also etwa ein Geldbörsenfach hervorbringt, weil zum Beispiel gerade die Kreditkarte erfunden wurde, entsteht gleichzeitig ein gewisser Evolutionsdruck in Richtung Kreditkartenformat. Schon bald kann man 40 Meter gewachste Zahnseide, Schweizer Taschenmesser, Waidmannswerkzeug, Lupen mit Licht, Lockpicking-Werkzeug, USB-Speicher, Alarmgeräte, Kondome, Zahnstocher, Digitalkameras, Taxianlockzubehör, Asthma-Inhalatoren, Flaschenöffner, Eiskratzer, Würfel, Schraubenschlüssel, Bilderrahmen, Kämme und Manschettenknöpfe sowie seit gerade eben auch Messer und Gabel (via MAKE Blog) im Kreditkartenformat erwerben. Vorausgesetzt, man verfügt über eine kreditkartenförmige Kreditkarte. So wie es Masseinheiten für Volumina oder Flächen gibt, ist die Kreditkarte die Masseinheit des Gadgets. Weil es ja sonst wieder keiner macht, müssen wir an dieser Stelle kreditkartenförmige Tiere fordern, die man stets bei sich tragen kann, Häuser oder wenigstens Campingzubehör (Zelt, Isomatte, Kocher), Fortbewegungsmittel und Urlaubsländer im Format 85 x 54 mm. Wenn das nicht geht, sollen eben die Kreditkarten grösser werden.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Little Boxes Made Of Ticky-Tacky


31.05.2007 | 01:44 | Anderswo | Sachen kaufen

Kleingeld und Pizzen jetzt noch grösser


Abbildung stark verkleinert (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Kanada, das stets praktisch denkende Land, stellte der Öffentlichkeit Anfang des Monats die sehr limitierte Auflage einer pizzagrossen, 100 Kilo schweren Goldmünze im Wert von 1.000.000 kanadischen Dollar vor. Das Zahlungsmittel ist damit deutlich handlicher als der dreieckige Ningi aus Gummi mit seiner Kantenlänge von 6.800 Meilen (fast genau 58.3 Billionen Pizzen gross) sowie schöner als der 1.000.000.000.000-Dollar-Schein, den Mr. Burns den USA gestohlen hat. Als Geschenk für Freunde, die schon alles haben, eignet sie sich ebensogut wie als Anrichteplatte für kleine Snacks oder, mit einem Holzstöckchen abgestützt, als einfache Mausefalle. Wer allerdings glaubt, sich durch diese Anschaffung vor Einbruchdiebstahl schon durch das Gewicht der Wertsache feien zu können, der sei darauf hingewiesen, dass man die Münze mit ein wenig Geschick problemlos z.B. ins Ausland rollen kann. Dort wird sie eingeschmolzen, denn ihr Materialwert ist doppelt so hoch wie ihr Nennwert. Leb wohl, grösstes Kleingeld der Welt.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Kleingeld jetzt noch kleiner


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