18.04.2006 | 02:10 | Alles wird besser | Sachen kaufen
Erst kürzlich fragte Kollege Lobo verzweifelt, ob auch nur ein einziger verdammter Hersteller das Mülleimerproblem im Auto gelöst habe. Man kann ihm nun entgegnen: Autohersteller nicht, aber Nicole Veress und Christine Frank schon. Der 'Car-Boy', der auf dieser sympathisch schlecht gestalteten Seite bestellt werden kann, löst das Problem so einfach und elegant, dass sich jeder weitere Text eigentlich erübrigt. Dafür bleibt dann leider noch etwas Platz für dumme Fragen: Warum wurden die Car-Boys eigentlich auf einem Kiesbett photographiert? Ist die Schweiz nun plötzlich Pop oder warum heisst das unvermeidliche Schweizer Kreuz plötzlich 'Pop Art'? Und welcher Pilz ist schuld am Design von 'Pop Art Schluck' und 'Pop Art Schmunzel'?
 Pop Art Schmunzel, Pop Art Drache, Klassik Rot & Rot, Klassik Schwarz & Schwarz (v.l.n.r) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
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17.04.2006 | 12:12 | Anderswo | Sachen kaufen | Sachen anziehen | Vermutungen über die Welt
 Seitdem die chinesische Textilbranche immer häufiger auch von der eigenen Regierung unter Druck gesetzt wird, keine internationale Marken mehr zu kopieren, versucht sich die chinesische Textbranche zusehends am eigenen Branding. Was dabei herauskommt, stellt zwar den chinesischen Kunden zufrieden, weil dem der lateinische Buchstabensalat sowieso nichts sagt. Der irgendwie fremd aussehende Name gibt ihm trotzdem das Gefühl, ein Produkt von internationalem Flair erworben zu haben. Der Laowai (Ausländer) aber steht im Pekinger Klamottenladen und rätselt: Wie soll ich fragen, wenn ich eine Hose der abgebildeten Marke will ("Kann ich mal die da von Oersnenvor/ Oersnanvur/Oersnunvir probieren?"), ist das eine Abkürzung, und wenn ja, wofür steht sie? Oer – (ergänze Erkenschwicker) supernatürliche voll Rustikale? Original English rough shorts ... Optimized extreme rude subtile ...(ab hier die verkrampften Erklärungsversuche bitte selbst fortsetzen). Diese Fragen kann einem weder ein Verkäufer noch das Internet (wahrscheinlich ist OERSNVR die erste ungoogelbare Marke der Welt) beantworten. Nur wie der Name entstanden ist, ist dem Preisschild am Hosenbund zu entnehmen: "Recycled brand through special washing." Und das ist nun wirklich eine Innovation.
*Beitragstitel-Copyright eventuell by Ich und mein Staubsauger 1987
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16.04.2006 | 05:36 | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Es ist leider nicht alles so sinnvoll eingerichtet wie das Internet, wo man häufig mit nur einem Klick viele nützliche Zusatzinfos erhält, egal, ob man sich für Wombats oder Riograndenser Hunsrückisch oder etwas ganz anderes interessiert. Die analoge Welt da draussen muss hingegen noch immer ohne weiterführende Links auskommen, es gibt nicht mal eine verlässlich funktionierende Mouseoverdings-Funktion. Dieser Mangel an schnell verfügbaren Hintergundinformationen wird allenfalls durch den vereinzelten Einsatz von Digitalanzeigen ausgeglichen. Da gibt es beispielsweise Koffer mit automatischer Gewichtsanzeige und Ampeln, die einem verraten, wann sie wieder grün werden. Sehr praktisch ist auch die Entwicklung eines USB-Sticks, auf dessen Display die noch verfügbare Kapazität angezeigt wird.
Aber was machen Anumeriker? An die hat mal wieder keiner gedacht! Oder zumindest fast keiner bzw. keiner ausser Dima Komissarov, dem Erfinder des Flashbags. Je voller der USB-Speicher, desto weiter bläst sich der Flashbag auf. Ganz einfach zu verstehen und auch praktisch im Einsatz: Es dauert höchstens ein paar Jahre, dann können erfahrene Flashbag-Nutzer durch blosses Erfühlen den freien Speicherplatz ihres Sticks bis auf 50 KByte genau bestimmen.
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05.04.2006 | 16:33 | Alles wird besser | Sachen kaufen
In einer besseren Welt erwachen abgestürzte Rechner wieder zum Leben, wenn man mit der Maus auf die Schreibtischplatte hämmert. Autos lassen sich reparieren, indem man energisch gegen die Reifen tritt. IKEA-Möbel werden zusammengesetzt, indem man schreiend auf den Einzelteilen herumtrampelt. Und Zelte baut man auf, indem man sie einfach in die Luft wirft. Ungefähr so:
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Zelt 2 Seconds, gesehen bei OhGizmo!. Gibt es sicher auch bald für Liegestühle.)
05.04.2006 | 07:40 | Berlin | Sachen kaufen | Vermutungen über die Welt
Wenn man in Berlin aufgewachsen ist, konnte man beobachten, wie hier nach dem Fall der Mauer ein stadtökonomischer Mechanismus langsam, aber sicher Fuss fasste, den man nur aus anderen europäischen und amerikanischen Städten kannte: Die Häufung von Fachgeschäften einer Richtung in einem Viertel. Früher war Berlin sehr stark nach Kiezen organisiert, jedes grössere Viertel hatte seine 37 verschiedenen Läden, in denen man sich versorgen konnte. Inzwischen gibt es rund um den Hackeschen Markt so viele Schuhläden, dass die hippen Schuhe, die man im ersten Laden gekauft hat, schon wieder out sind, wenn man bemerkt, dass sie im letzten Laden die Hälfte billiger gewesen wären.
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Aber Berlin wäre nicht Berlin, wenn das gnadenlose Hinterhinken im Ballungstrend nicht durch übertriebenes Rechtsüberholen des Trends und Vermischung mit einem völlig anderen Zweittrend ausglichen würde. Während in New York und London nämlich seit Jahren die immer gleichen PopUp-Stores und -Clubs gehypt werden, sind in Berlin schon PopUp-Müllhalden in. Und zwar nicht irgendwelche, sondern eben geballte Themenmüllhalden. Oder wie ist es sonst zu erklären, dass an der oben fotografierten Stelle am Mauerpark in Berlin Prenzlauer Berg fünf zerfetzte Kinderwägen stehen? Und sonst kein Gramm Andermüll?
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- mit der U-Bahn auf Berge fahren
- Kilber Grübelnuss
- Infrarotwein (kein Kater)
- Wischmopp als Haustier
SO NICHT:
- ungeplant versterben
- Magentahaut
- billo-Reissverschlüsse
- Lebkuchencrème
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Kiss Kiss Bang Bang", Shane Black (2005)
Plus: 10, 41, 48, 76, 77, 78, 79, 80 Minus: 1, 4, 8, 34, 115 Gesamt: 3 Punkte
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