Riesenmaschine

22.04.2006 | 01:44 | Supertiere | Sachen kaufen

Woher wusstest du!


Schon ein einziges Kaninchen kann zum Überleben einer armen Familie beitragen (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

Schon bald ist ja wieder Muttertag oder sonst irgendwas, und was böte sich da mehr an, als z.B. einen Wasserbüffel zu verschenken? Bei heifer.org kann man Geschenke ordern, die in aller Welt gern gesehen werden; auch Kühe oder, für Sparsame, "Share of Lama" sind im Angebot, und für 30 US$ gibt es eine nicht näher bestimmte Anzahl Bienen. Leider darf man den Empfänger nicht selbst vorschlagen, und beim Lesen des Kleingedruckten stellt sich heraus, dass alle Spenden "symbolisch" sind und einfach für irgendwas verwendet werden. Aber allein das Vergnügen, einmal im Leben auf "Full Water Buffalo" und dann "Add to Cart" zu klicken, ist die Teilnahme vermutlich wert.


15.04.2006 | 19:36 | Anderswo | Supertiere

Bitte lasst den Puli leben!


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
In Kanada müssen hunderttausende Robben sterben, in Recklinghausen hat man unter dem Motto "Keine Zeit für Zimperlichkeiten" 25.000 Schweine "brachial" getötet, weil sie ja im Gegensatz dazu während der herkömmlichen Verwurstung geradezu zärtlich aus dem Leben zu scheiden gewohnt sind. Und selbst wir Menschen, so verrückt es klingt, sterben einmal, brachial oder sanft, das wird man dann ja sehen, wenn es soweit ist. Nun rufen die Kollegen von der ungarischen Riesenmaschine dazu auf, dass der Puli sterben muss. Man erfährt dann aber, wenn man sich vom ersten Schock erholt und rasch einen Ungarischkurs absolviert hat, dass es sich nur um das Logo der Fussball-EM 2012 in Ungarn und Kroatien handelt (die Riesenmaschine berichtete). Vielleicht aber sollte der blöde Hund einfach nur wieder mal zum Frisör gehen.

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (6)


08.04.2006 | 17:11 | Anderswo | Supertiere | Alles wird besser

Tiere und Testikel im Wahlkampf


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Der seit einem Jahr in Rom lebende Steven Patrick Morrissey meinte kürzlich in einem Interview, lieber würde er seine Hoden essen, als bei einer Smiths Reunion mitzutun, und das will was heissen, ist doch der ehemalige Smithssänger, wie man weiss, Vegetarier. Überhaupt sind Hoden in Italien gerade in aller Munde, überall sieht man Leute herumlaufen, Männer wie Frauen, mit Schildern auf denen IO SONO UN COGLIONE (Ich bin ein Hoden) steht, nachdem ihr Präsident im Wahlkampf gemeint hat, er schätze die Intelligenz der Italiener zu sehr, um zu glauben, dass es so viele Hoden gäbe, die ihn nicht wählen. Und weil der Wahlkampf so schrill und schmutzig wie noch nie ist, hat der kleine Mann mit dem transversalen Grinsen und der monomanischen Aggressionslaune jetzt einen Gang zurückgeschaltet und zaubert dressierte Elstern aus dem Hut, als letztes Aufgebot für die Schlacht um den Endsieg. Das ist schade, sind doch seine NLP-geschulten Attacken immer ein Quell des Kopfschüttelns und des Frohsinns gewesen, dass z.B. Finnland das Land mit der schlechtesten Küche der Welt sei (womit er ja nicht ganz unrecht hat, und was dazu führte, dass dort plötzlich massenhaft Pizzerias "Berlusconi" aus dem Boden schossen) und in China Kinder gar gekocht und auf Äckern als Dünger ausgebracht werden. Auf die Frage, ob er sich den neuen berlusconikritischen Nanni Moretti Film "Der Kaiman" anzusehen gedenke, antwortete Don Coglione nur irr keckernd: "Ich bin der Kaiman, ich werde euch alle fressen".

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (6)


07.04.2006 | 18:09 | Supertiere

Generation Axolotl


Hier stand ein nicht rechtefreies Bild, das man mit einer Suche nach "axolotl pudding" leicht finden kann
Dieser Beitrag entsteht auf Anregung von Riesenmaschine-Leserin Maike, die sich dazu einen kleinen Film wünscht, "der einen Axolotl beim Atmen und Kriechen zeigt, wahlweise auch nur beim Atmen oder Kriechen." Filme, kein Problem, gibt es hier und hier, wobei im ersten Link ein Deppenapostroph in der URL zu bestaunen ist, eine noch grössere Rarität als der Axolotl.

Obwohl der Mexikaner ihn isst und er nur an wenigen Stellen wild vorkommt, ist der Axolotl keineswegs vom Aussterben bedroht, denn man kann ihn im Versandhandel bestellen. Das liegt daran, dass die Wissenschaft ihn schätzt und gern mit ihm herumexperimentiert, vermutlich, um herauszufinden, wie man auch beim Menschen so kleidsame Kiemenquasten wachsen lässt wie beim Axolotl.

Einziger Vorwurf, den man dem Axolotl machen kann: Sein dreifach redundantes Atemsystem (Kiemen, Lungen, Hautatmung) erinnert ein wenig an Leute, die stets ein Leatherman-Tool, ein Reisenähzeug und eine Taschenlampe am Schlüsselbund mit sich herumtragen, um jederzeit auf einen Flugzeugabsturz in der Arktis vorbereitet zu sein. Ansonsten ist der Axolotl das geborene Wappentier unserer Generation, denn er verbringt sein ganzes Leben zufrieden im Larvenstadium und lässt sich nur mit Gewalt zum Erwachsenwerden zwingen. Hat er sich einmal widerwillig in einen richtigen Salamander verwandelt und eine feste Stelle beim Finanzamt angenommen, verkürzt sich seine Lebenserwartung drastisch, und die bezaubernden Büschelkiemen fallen ab. Wir sind gewarnt!


07.04.2006 | 15:48 | Anderswo | Supertiere | Essen und Essenzielles

Made in Mexiko


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Tequila. Ein Wort wie ein Donnerhall des Kopfschmerzes. Mezcal. Ein Wort wie das pubertärste Geschenk der Welt, nämlich ein Schnaps mit Wurm (eigentlich Raupe) drin, also Yps mit Gimmick für 18jährige. Dass in manchen Mezcals eine Raupe ist, hat einen historischen Hintergrund, und zwar einen Marketinggag von 1950. Dabei stellte Herr Jacobo Lozano Páez in Mexiko fest, dass raupenbefallene Agavenblätter einen anderen Mezcalgeschmack ergeben als unbefallene. Eins kam zum anderen und schliesslich suhlten sich kichernde, angetrunkene Abiturienten im wohligen Madenekel.

Doch die Nuller Jahre forderten auch vom Ekel an sich ihren Tribut, die Raupe war irgendwann durch, been there, done that, hundertmal gesehen. Ausserdem war sie irgendwie nicht krass genug, man stellt sich dann einen Jugendlichen vor, der sonst in seiner Freizeit per Handy Videos von Hinrichtungen tauscht, da kann eine Raupe nicht viel.

Insofern ist es nur konsequent, sowohl einen Mezcal als auch einen Wodka mit einem Skorpion statt einer lächerlichen ebenso harm- wie beinlosen Kreatur auf den Markt zu bringen. Wohin das alles schlussendlich führen könnte, möchten wir an dieser Stelle nicht konkretisieren, werfen aber mal das Stichwort "Wodka Meiwes" in den Raum.


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