Riesenmaschine

23.10.2005 | 20:33 | Supertiere | Alles wird besser

Würg die Vogelgrippe ab


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
In – natürlich – Taiwan hat man ein neues, sinn- und lehrreiches Spielzeug gebaut, das Choke-A-Chicken, ein Hühnchen, das, packt man es am Hals und würgt es, wild kreischt und mit den Flügeln zappelt. Australische Tierschützer finden das nicht lustig, denn, so meinen sie, das Spielgerät könne kleine Kinder dazu verführen, auch Hansi, dem Wellensittich, eben mal den Hals umzudrehen.

Wobei, auch solch ein Missverständnis kann eine lehrreiche Erfahrung sein. Das Choke-A-Chicken watschelt nämlich einher, spielt eine Melodie und führt dazu den Entchentanz auf. Erwürgt man es, ist es aber gar nicht kaputt, sondern, lässt man von ihm ab, watschelt und tanzt es unverdrossen weiter und lehrt so das Kind, dass Dinge mit Batterie anders ticken als solche, die bloss Körner fressen. – Gut zu wissen!

Viel wichtiger aber ist der volksgesundheitliche Effekt. Bei der Massentötung von Geflügel im Kampf gegen die Vogelgrippe kommen zur Zeit entweder die Behörden nicht nach, oder aber die betroffenen Bauern wehren sich. Was wäre also sinnvoller als ein Spielzeug, das schon die Kleinen zu Experten im Hühnerwürgen macht. Würde nur die WHO überall Würgehühnchen verteilen, Geflügel-Pandemien müssten sich bald schon sehr warm anziehen.

Martin Bartholmy | Dauerhafter Link | Kommentare (2)


22.10.2005 | 17:56 | Supertiere | Sachen kaufen

Nächtliche Ausflüge


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Nachdem die Riesenmaschine in ihrer Ausgabe vom 29.7. über den Hörgeräteautomaten in Wien berichtet hat, und nachdem jeder Tokiobesucher in dieser quirligen Stadt (Tokio, nicht Wien), meist vergeblich, nach den Automaten für gebrauchte Unterhosen gesucht hat, vergeblich deswegen, weil sie natürlich meist in schummrigen Hinterhöfen versteckt sind, wo die Strassen keine Namen haben, fragt man sich, ob der gute alte Kaugummiautomat überhaupt noch für irgendwen irgendeine irgendwiegeartete Relevanz hat.
Aus Film und Literatur kennt man den Satz von Ehemüden: "Liebling, ich geh nur mal kurz zum Geldautomaten", das "kurz" ist aber in vielen Fällen ein sehr dehnbarer Begriff, vor allem dann, wenn man gewohnt ist, auf seine EC-Karte hinten die Geheimnummer zu schreiben. Da ist das Geld unter der Matratze oder in der Keksdose weit besser aufgehoben für eine dauerhafte Beziehung.
Noch nicht so verbreitet ist, dass die "bessere Hälfte" sich zum Hummerautomaten aufmacht. Denn wohin mit Zwicki? Die Töpfe mit dem brodelnden Wasser hatte man natürlich in der Eile vergessen.
Oder, siehe Bild, sich nur mal schnell eine Made am Automaten zu ziehen vorgeben? Dann aber bitte schon mal eine Antwort zurechtlegen auf die Frage: "Wozu brauchst Du denn jetzt mitten in der Nacht eine Made?" – "Vielleicht will ich mir ja auch nur all die schönen Pokale und Ehrenpreise, die ich nie bekommen habe und vermutlich auch nie bekommen werde in unserer Ehe, im Schaufenster ansehen?"

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Business-Fusionen

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (1)


21.10.2005 | 16:29 | Supertiere | Fakten und Figuren

Da Bürgamasta


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Nicht unbedingt ein neues Produkt, aber ab Sonntag noch neuer, denn da wird der derzeitige Wiener Bürgermeister Michael Häupl, Sozialist bis zur Halskrause, wiedergewählt worden sein, und zwar mit absoluter Mehrheit ("Wahlkampf ist eine Zeit fokussierter Unintelligenz" M.H.). Und er wird der einzige Bürgermeister sein, der einen Gecko sezieren kann, seine Doktorarbeit schrieb er über die Schädelkinetik der Gekkoniden. Das ist insofern erstaunlich, als er Wurstfinger hat, und aussieht wie eine Mischung aus Mafiapate und Metzger. Sein Chauffeur ist nebenberuflich auch noch Feuerwehrmann. "Mein Berliner Kollege Wowereit läuft mit acht Leibwächtern durch die Gegend, ich hab nur einen Feuerwehrmann".
Häupl war Hausbesetzer, aber auch als 16-Jähriger in einer schlagenden Schülerverbindung, Verbindungsname Roland, ersteres ist ihm nicht, zweiteres schon ein bisschen peinlich, vor allem, weil ihm partout nicht mehr einfällt, warum er sich damals Roland nannte. Das für ihn furchtbarste Wienerlied: "Ich darf an Wien nicht denken, sunst fang i an zum Rerrn" (Flennen), er ist, wie er sagt, ein Snob, weil "ich mag keine Trüffel, ich mag keine Austern, ich mag keinen Spargel", insofern passt er ganz gut in diese Gesellschaft, allesamt Sympathieträger, wahre Europameister. Alun Fuller z.B., Bürgermeister von Chepstow in Wales, läuft ständig mit seiner goldenen Bürgermeisterkette herum, nur wenn er abends im Golfclub als DJ abrockt, tauscht er die gegen eine gelbe Fliege aus.
Warum der Bart, Bürgermeister? "Als ich studierte, hiess es, Zoologen müssen einen Bart tragen."

Tex Rubinowitz | Dauerhafter Link | Kommentare (1)


17.10.2005 | 08:22 | Supertiere

Riesenkleintiere


(Foto: spacejaq) (Lizenz)
Das Wichtigste zuerst: Riesenkleintiere machen natürlich Riesenmist. Wenn Sie also drüber nachdenken, sich einen Goliathkäfer als Haustier anzuschaffen, schaffen Sie sich besser auch eine solide Riesenmistharke an. Das zweitwichtigste hinterdrein: Machen Sie sich auf gewichtigen Familienzuwachs gefasst, wenn Sie Freund Käfer zu sich in die Wohnung bitten. Auf sechs Beinen allein kann schliesslich niemand stehen.

Gehören Sie aber zu der weichgesottenen Minderheit (Beleg hier, runterscrollen), die Rieseninsekten für ein geeignetes Horrorfilmthema hält, und möchten Sie also selbst keinen dieser freundlichen Gesellen aufziehen, dann gibt es hier immerhin eine Unmenge wunderbarer Nahaufnahmen zur Abschreckung (via MetaFilter).


13.10.2005 | 04:35 | Supertiere | Sachen kaufen

Sie tanzen Mechanik


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Die Überschrift ist, um der billigen Anspielung auf Kraftwerk willen, gelogen: die Roboter, die Gordon Bennett aus Sachen zusammenbastelt, die er auf Müllhaufen, in Kellern und auf Flohmärkten gefunden hat, können weder tanzen noch töten oder Kaffee kochen. Ausser rumstehen und fabelhaft aussehen können sie gar nichts, das aber können sie ausserordentlich gut. Jedenfalls um Klassen besser als zum Beispiel Sonys Hündchen AIBO, das die Nachteile eines richtigen Hundes mit den Nachteilen moderner Unterhaltungselektronik harmonisch vereint. Gerüchte besagen, das nächste AIBO-Modell könne sogar kleine Plastikhundehäufchen in der Wohnung hinterlassen und Besucherbeine begatten. Wir freuen uns drauf.


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