24.08.2005 | 03:22 | Anderswo | Supertiere
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Erschreckende Erkenntnis: Wildtiere sind keinesfalls scheu und ängstlich. Sie verkriechen sich auch nicht in ihren Höhlen, sobald man den Wald betritt, sondern beobachten alles ganz genau, um uns dann gerade so knapp nicht zu begegnen. Wenn man sich also erschrocken umdreht, weil da hinten doch ein Schatten und hat da nicht gerade ein Ast – dann völlig zu Recht, denn es handelt sich nicht um Paranoia, sondern um einen Grizzly oder so. Wir wissen das allerdings nur, weil Michael Quinn und sein Team den Spieß jetzt umgedreht haben, und zwar indem sie in irgendeinem Wald in den Rocky Mountains vierzig winzige Kameras an Bäume bauten, die mit Hilfe von Wärmedetektoren immer genau dann losfotografieren, wenn ein Elch, ein Hase, ein Angler, ein Puma, ein Liebespaar, ein Brillenbär, ein Nudist, ein Reh oder Koyote oder sonst was vorbeikommt. Nehmt das, Tiere! Privatsphäre und Geheimnistuerei, das könnt ihr jetzt vergessen! Wir lassen uns doch nicht von behaartem Zeug an der, ähm, Nase herumführen! (Ein weiteres überraschendes Resultat: Elche und Rehe mögen offenbar Kameras, die eitlen Dinger.)
22.08.2005 | 16:32 | Supertiere | Alles wird besser
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Haustiere zeichnen sich im Allgemeinen durch viele nachteilige Eigenschaften und geringen Nutzwert aus. Zwar hat man einige Probleme durch ihren Nachbau aus unverrottbaren Materialien (Aibo und Verwandte) in den Griff zu bekommen versucht; mittlerweile müssen wir uns aber fragen, ob nicht auch dieser Ansatz an den eigentlichen Verbraucherwünschen vorbeigeht. Wollen wir nicht vielleicht statt Haustieren aus Blech lieber nützliche Haushaltsgeräte, die sich wie Haustiere verhalten? Nur ohne das lästige Kacken, Lärmen, Haaren und Sterben? Erste zaghafte Entwicklungen in dieser Richtung sind etwa Clocky, der Wecker, der vom Nachttisch springt und sich versteckt, das Touch&Glide-Bügeleisen, das sich intelligent auf seine Beinchen stellt, sobald wir es aus der Hand legen, und die "Design by Gravity"-Lampe von Front, die sich unbeobachtet schlaff auf dem Boden räkelt und erst wieder Lampenform annimmt, wenn Herrchen nach Hause kommt. Das ist mehr wie es! Wir wollen Handys, die von allein wieder in die Tasche zurückkriechen, Aschenbecher, die uns auf Schritt und Tritt folgen und Wohnungen, die sich mit einer niedlichen rosa Zunge selbst putzen. Heute noch, wenn's geht!
15.08.2005 | 00:50 | Supertiere | Vermutungen über die Welt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Wer in der ewigen Diskussion um das hässlichste Tier der Welt noch immer die langweiligen Evergreens Nacktmull (der übrigens die höchste Inzestquote unter allen Tieren hat) und Matamata-Kröte bringt, zeigt nurmehr, dass er sich nie um das Meer gekümmert hat. Vor allem die Tiefsee birgt eine Unzahl von unfassbar unschönen Tieren, was eigentlich nur durch eine sympathisch laxe Handhabung der Natur bei der Schöpfung zu erklären ist. "Da ist eh kein Licht, was soll ich da jetzt ästhetisch aufwändig herumschöpfen", wird sich die durchaus phantasiebegabte Tiefseefauna gedacht haben. Und Recht hat sie, denn die scheußlichen Abgrundfaszinosen erfüllen dazu noch einen wichtigen Zweck für alle anderen Lebewesen. Wer sich etwa den nebenstehenden Anoplogaster ansieht, dessen knackhässlicher Name bereits das verspricht, was das Bild dann übererfüllt, der findet für die nächsten Stunden alles und jeden unglaublich schön. Tiefseefische sind visueller Alkohol und tragen so zur Arterhaltung anderer minderhübscher Arten und Menschen bei. Danke dafür, Anoplogaster und Angrenzende.
14.08.2005 | 01:17 | Anderswo | Supertiere
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Städtemarketing ist immer eine schwierige Sache, denn letztlich, machen wir uns mal nichts vor, sind sich Städte alle ziemlich ähnlich. Die meisten Städte haben sich irgendwann in den letzten zehn Jahren städtemarketingtechnisch beraten lassen, mit recht einheitlichen Ergebnissen: meist wurden einfach ein paar bunt bemalte Löwen aufgestellt, Frösche, Bären, Haie, Orcas, Büffel, Elche, Fische, Schweine, Schweine, Hans-Hummel-Figuren, Lipizzaner oder Dinosaurier, je nachdem halt, und alle Städte, denen gar nichts einfiel, nahmen Kühe. Im niederösterreichischen Waidhofen an der Thaya hat man sich zum Glück gegen solchen Unfug und für die Errichtung einer Waldrapp-Voliere entschieden.  (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Eine so grossartige Waldrapp-Voliere gibt es sonst nirgends, genaugenommen gibt es andernorts noch nicht einmal weniger grossartige Waldrapp-Volieren und man kann also ohne weiteres sagen, dass Waidhofen an der Thaya sich mit diesem Coup an die internationale Spitze der Waldrappvolierenstädte katapultiert hat. Da ist die dazugehörige Waldrappstatue (überlebensgross) aus massivem Silber nicht übertrieben, und weit grössere Städte können waldrapptechnisch einfach mal einpacken. So geht es nämlich auch!
11.08.2005 | 05:29 | Supertiere | Alles wird schlechter | Sachen kaufen
 (Foto: chris_starscream, Lizenz)Ok, Entenhersteller, ihr hattet euren Spaß, aber jetzt ist es genug. Eine Quietscheente, mit der man die Wanne teilen möchte, muss nur drei Kriterien erfüllen: Sie muss a) aussehen wie eine Ente, b) schwimmen können und c) quietschen. Quietscheenten brauchen keine Sonnenbrillen, keine Krawatten, keine Schnorchel (weil Enten auch ohne tauchen können). Sie sollen nicht aussehen wie Teufel, Könige oder Beamte, sondern wie Enten, sie sollen nicht lachen (weil Enten nie lachen), nicht an die Wand genagelt werden, nicht die Farbe wechseln und nicht im Dunkeln leuchten. Und garantiert sollen sie auch nie als USB-Stick eingesetzt werden. Und vor allem, das ist das Wichtigste: Quietscheenten dürfen nie nie nie so aussehen wie ein i-Pod.
Nach Jahren der Quietscheenten-Degeneration wird klar, wohin die Produktentwicklung im 21. Jahrhundert geht: Am Ende wird man mit jedem Gerät alles tun können, nur nicht das, wofür es eigentlich gedacht war. Handys, Outdoorjacken, Schweizer Taschenmesser, Haushunde – alle sind auf dem besten Wege dorthin, wo die Quietscheente bereits angekommen ist. Die Abbildung zeigt aus melancholischen Gründen ein Foto der letzten gut erhaltenen Ur-Ente.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- erfolgreich sein (rult)
- Zylinder vor sich auf den Boden stellen
- jeden Herbst baden
- Monate mit A
SO NICHT:
- Bearbeitungsgebühr
- Sessel-Dschihadismus
- Trikottausch mit sich selbst
- opernbedingte Schreibblockade
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Scoop", Woody Allen (2006)
Plus: 11, 21, 41, 48 Minus: 2, 33, 60, 74, 125 Gesamt: -1 Punkt
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