10.12.2005 | 13:01 | Supertiere | Was fehlt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Dieser Beitrag wurde von 1000 Lesern genutzt und ist jetzt leider ausverkauft. Morgen wieder. Vielleicht.
09.12.2005 | 15:37 | Berlin | Was fehlt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Mit der Umbenennung von Strassennamen hat man in Berlin grosse Erfahrung. Im Wesentlichen kann man vier grössere Umbenennungswellen ausmachen, alle selbstredend im chaotischen 20. Jahrhundert angesiedelt, von dem sich allgemein viel zu selten distanziert wird. Die erste Umbenennungswelle kam kurz nach der grossen Eingemeindung von Berlin 1920, als hunderte Strassen in Berlin gleich hiessen, weil 40 Kilometer entfernte Dörfer jetzt eine Stadt waren und sich zuvor kaum um Namensoriginalität geschert hatten. Die zweite Welle wurde von den Nazis angeschoben, die alle Namen änderten, die jüdisch, kommunistisch oder irgendwie zweifelhaft erschienen. Nach dem Krieg wurde in einer dritten Welle vieles wieder zurückbenannt oder im Ostteil mit den Namen kommunistischer Ikonen und Ikönchen versehen. Was nach der Wende 1989 wiederum als unzeitgemäss und damit änderungswürdig empfunden wurde (Vierte Welle). Ein ausgesprochen schmuckes Beispiel (wenn auch die DDR-Rückumbenennung fehlt) ist die heutige Singerstrasse, die von 1748-1926 Grüner Weg hiess, ab 1926 Paul-Singer-Strasse genannt wurde, 1933 treffend in Brauner Weg umgenannt wurde, was verständlicherweise 1947 in der Sowjetischen Besatzungszone unpassend geworden war und man die Strasse teilrückbenamte in Singerstrasse. Zu finden sind diese und noch viel, viel mehr interessante Informationen im guten und richtigen Berlin Lexikon, besonders schön das historisch aufbereitete Strassennamenverzeichnis. Soviel zum geschichtlichen Teil, es folgt nun der farbig bebilderte heutige Teil, denn offenbar steht eine 5. Umbenennungswelle unmittelbar bevor, die den Regeln der Neuen Deutschen Rechtschreibung folgt. Das jüngst in Kreuzberg aufgenommene Foto beweist, dass die Falckensteinstrasse inzwischen ohne das altertümliche c nur noch mit k geschrieben wird. Wir wissen nicht, ob General Eduard Vogel von Falckenstein diese Umbenennung gutgeheissen hätte. Wir warten von nun an aber entzückt auf das erste Strassenschild mit dem Namen Qdamm.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Reclaiming the Streetnames
05.12.2005 | 15:07 | Berlin | Anderswo | Was fehlt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Mit dem Winter bricht auch die unpraktische Jahreszeit an, in der man in Berlin, Köln, Frankfurt und München bis zum März kein Callabike-Fahrrad mehr ausleihen kann, obwohl das so praktisch ist, wenn man Gäste oder kein Fahrrad dabei hat. Callabike gehört zwar zur Deutschen Bahn, aber trotzdem wünscht man dem Unternehmen vorzeigbarere Umsatzsteigerungen als bloss gleichbleibende Kundenzahlen, man wünscht ihm eine bessere Website, aktuellere "News" (Stand derzeit: 20. Juli 2005) und vor allem wünscht man sich ein einfacheres Buchungsverfahren. "Die Räder können bequem über Handy unter der auf dem Bikeschloss befindlichen Rufnummer rund um die Uhr gebucht werden", heisst es auf der Website, aber in Wirklichkeit erfordert das Verfahren Nüchternheit und Konzentration und wirkt daher in der klassischen Neukundengewinnungssituation "Heimweg aus der Bar ohne Geld fürs Taxi" eher abschreckend. Im November 2003 versprach der Chaos Computer Club zwar ein vereinfachtes und kostenloses Ausleihverfahren, aber die angeblichen 10% solcherart optimierter Callabikes in Berlin halten sich gut versteckt. In Lyon, so erfahren wir bei SmartMobs, genügt es, zur Fahrradausleihe eine RFID-Karte durch ein Lesegerät zu ziehen; leider aber funktioniert das wiederum nur an festgelegten Ausleihpunkten, die noch dazu eben in Lyon liegen. Auch, dass in Kopenhagen das Fahrradleihen überhaupt kein Geld kostet, ist in der geschilderten Ausleihsituation keine grosse Hilfe. Und die Entlehnung bei Citybike Wien dürfte sich schon bei Promillewerten um die Nachweisgrenze gänzlich unmöglich gestalten. Aber in den langen, dunklen Monaten des Zu-Fuss-nach-Hause-Laufens wird uns schon irgendeine komfortable Lösung einfallen, vielleicht in Form eines Bolzenschneiders.
29.11.2005 | 11:20 | Was fehlt | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)13 lange Jahre mussten wir warten! Aber endlich können wir unserer Sammlung von "Superstar-Ausreden im Bereich Drogen" ein wunderschönes Exemplar hinzufügen. Nachdem Clinton 1992 mit "Ich habe nicht inhaliert" kaum zu schlagen schien, hat Madonna eine ebenso einfache wie geniale Erklärung gefunden, weshalb sie so viele Pillen zu Hause hat: "Ich sammle gern Pillen. Aber ich habe Angst davor, sie zu nehmen." Drogen sammeln – wird das der neue Megatrend, jetzt wo Briefmarken aussterben?
28.11.2005 | 14:48 | Was fehlt | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Das Christfest naht, und kein grösseres Zeichen der Toleranz könnte man setzen und keine feinere Freude könnte man seinen in den Zeiten der Postmoderne auch hierzulande haufenweise vertretenen buddhistischen Freundinnen und Freunden bereiten als ihnen "augenzwinkernd" (an dieser Stelle habe ich hässliche Anführungszeichen gesetzt, wofür ich mich dereinst schämen werde) die Dalai-Lama-Puppe von Schildkröt unter den Weihnachtsbaum zu legen, die trotz einer limitierten Auflage von 999 Stück und der laut Herstellerangaben "verblüffenden Ähnlichkeit mit dem Aussehen des grossen Vorbilds" im Gegensatz zu ihrer Vorgängerpuppe "Papst Benedikt" offensichtlich wie Blei in den Regalen liegt und daher in den letzten Tagen bei Homeshopping Europe verstärkt aggressiv beworben wurde. Die grösste Herausforderung für die Schöpfer dieser Puppe war nach eigenen Angaben "natürlich die Hautfarbe", denn "solch eine Puppenfarbe hat es bisher noch nie bei Schildkröt gegeben". Die Farbdesigner waren letztlich erfolgreich, für schlappe 165 Euro lässt sich die "erste Puppe von Schildkröt, die eine asiatische Hautfarbe hat" erwerben.
Auf in asiatischer Hautfarbe gehaltene Tischtennisbälle der Marke Schildkröt sind wir künftig genauso gespannt wie auf mögliche Folgemodelle aus der Serie "Geistige Oberhäupter". Insbesondere freuen würden wir uns über den legendären Begründer des europäischen Diamantwegbuddhismus, Dalai-Lama-Konkurrent Lama Ole Nydahl und über den hochverehrten Gründer-Acarya der Internationalen Gesellschaft für Krischnabewusstsein und Autor des Megasellers "Der Nektar der Unterweisung", His Divine Grace AC Bhaktivedanta Swami Braphupada. Müsste dann billiger sein, weil die Mixtur für die Hautfarbe ja jetzt bekannt ist.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Vanilla Frosted
- Exorbitant (sein und überhaupt)
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"13 Assassins", Takashi Miike (2010)
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