29.07.2005 | 16:43 | Anderswo | Nachtleuchtendes | Was fehlt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Warum, ach, Welt, ist es immer noch nicht möglich, in Deutschland das herrlichste aller herrlichen Geräte, den Ambient Orb zu betreiben? Und das, wo der Dollar gerade so günstig stünde! Immerhin gibt es das Gerät schon seit 2001, was die Behauptung des Herstellers, man wolle demnächst auch in Übersee aktiv werden, allmählich schamlos gelogen nicht mehr so richtig glaubhaft erscheinen lässt.
Mit einem solchen Ambient Orb könnte man sich auf wichtige Informationen wie "hurra, neue Beiträge in der Riesenmaschine", "hurra, neuer Spam" oder "hoppla, die Schweinebauchkurse sinken ins Bodenlose" durch dezentes Glimmen in einer von Fantastilliarden Farben aufmerksam machen lassen. Wenn man, ach, in den USA wohnte, wo der Ambient Orb kabellos an einem speziellen Ambient-Orb-Funknetz hängt. Zwar gibt es gegen Aufpreis ein Hardware Development Kit zu kaufen, mit dem das Ganze eventuell auch in Deutschland ... aber das sind doch unzumutbare Zumutungen.
Überall in der Dritten Welt werden teure amerikanische Medikamente gefälscht, amerikanische Filme raubkopiert, warum kann da nicht endlich jemand eine europataugliche Ambient-Orb-Fälschung auf den Markt werfen, wenn der Hersteller selbst schon nicht dazu in der Lage ist? Oder gar dasselbe in noch großartiger, also z.B. mit Bluetooth drin? Hm, Hersteller? Jemand zu Hause?
27.07.2005 | 18:09 | Was fehlt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Für Anblicke wie den nebenstehenden sollte es eigentlich die Riesenmaschine-Kategorie "Große Lügen" geben, denn natürlich hat Schlecker ebensowenig durchgehend geöffnet wie – danke, Ladenschlussgesetz – alle anderen Einzelhandelsketten in Deutschland. Gemeint ist vielmehr, dass man bei Schlecker keine Mittagspause macht. Mittagspause, wir erinnern uns: dieses Ding aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Obwohl man bei Schlecker frühkapitalistischen Praktiken an sich aufgeschlossen gegenübersteht, gibt es so etwas dort also nicht. Das Schild dient nämlich nur einem einzigen Zweck: unserer Verhöhnung. "Haha", sagt es, "in allen anderen zivilisierten und sogar in einigen unzivilisierten Ländern darf der Einzelhandel tatsächlich rund um die Uhr geöffnet haben und euch auch nachts mit allem Notwendigen versorgen. Nur hier nicht! Und wenn ihr schon seit fünfzehn Jahren glaubt, dass sich das aber demnächst ändern wird, weil wir ja schließlich in einem vernünftigen Land leben, dann habt ihr euch geschnitten! Haha!" Danke für die aufmunternden Worte. Wir melden uns nach der Mittagspause zurück.
26.07.2005 | 18:09 | Alles wird besser | Was fehlt | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Einerseits, Designer der Erotikbranche, ist der postulierte Trend zu teurem, schnafte aussehendem Sexspielzeug natürlich uneingeschränkt zu befürworten. Weg von ferkelrosa Gummiunterwäsche! Hin zu Accessoires, die so gut aussehen wie iPods und so viel Spaß machen wie, äh, iPods! Andererseits müssen Produktdesigner ganz grundsätzlich endlich mal einsehen, dass es für eine Innovation nicht genügt, ein Ding, das es seit 2000 Jahren gibt, aus einem absurden oder jetzt-noch-teureren Material herzustellen oder mit ein paar Swarovski-Steinchen zu versehen. Wir wollen neue Ideen, wir wollen die weit offenen Marktlücken der Branche gestopft sehen, und zwar gründlich und mit Geräten. Und wenn schon altes Zeug nachgebaut wird, dann möge bitte endlich mal jemand die Produkte von Paradise Electro Stimulations in erschwinglichen Raubkopien auf den Markt werfen. Die abgebildete Richtung stimmt zwar, aber das reicht eben nicht zur nachhaltigen Weltverbesserung. Und davon, dass Gegenstände aus scharfkantig zersplitterndem Vulkanglas (oben) im Regal besser aufgehoben sind als in Körperöffnungen, davon wollen wir gar nicht anfangen, denn die Zielgruppe besteht ja hier recht klar aus Regalaufbewahrern bzw. Um-ein-teures-Geschenk-verlegen-Seiern.
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Dass sich der Trend zur Diversifizierung aber schon bis nach Österreich herumgesprochen hat – nebenstehend ein Buttplug im rustikalen Stil aus der Auslage eines Klagenfurter Möbelhauses – das lässt hoffen.
25.07.2005 | 01:14 | Anderswo | Was fehlt
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Es gibt Dinge, bei denen auch der solide gebildete Durchschnitts-Mitteleuropäer (Abitur, zwei Fremdsprachen, GEO-Abonnement, Flatrate) nicht die Bohne einer Ahnung hat, wieviel sie wohl kosten mögen. Ein Geigerzähler – 800 oder eher 8.000 Euro? Ein Nilpferd – 10.000 oder 100.000? Dazu gehört auch ein Nebelwerfer, also ein Gerät, das man einigermaßen oft sieht, wenn man in Discotheken oder auf Konzerte geht. Inzwischen aber weiss ich, was eine Nebelmaschine kostet. Nämlich $19,99, und zwar als Sonderposten. Das ist so billig, dass man eigentlich sofort eine kaufen sollte, zumal der Name des Produkts "Eliminator Lighting 400W Fog Machine" alles enthält, was man von einem Nebelmaschinennamen erwartet. Die amerikanische Firma Musicians Friend jedoch verschickt aufgrund stranger Versandbedingungen nur ausgewählte Marken in alle Welt – Eliminator Lighting gehört nicht dazu. Schade, denn wer wollte sich nicht zu Hause für nur $19,99 Nebel um die Ohren blasen lassen. Mit 400 Watt.
21.07.2005 | 03:44 | Alles wird schlechter | Was fehlt | Selbstversuche
Muss es eigentlich sein, dass moderne Schrauben und Muttern nach höchstens dreimaligen Rein- und Rausdrehen sofort aussehen wie ein unverständliches Ergebnis vom Silvesterbleigießen? Indem nämlich entweder der Schlitz (es gibt wirklich kein Fremdwort dafür) oder alle Kanten ruiniert sind? Habt ihr denn gar nichts aus dem Flaschenöffnerdilemma gelernt? Wieso ist es so schwer zu verstehen, dass Dinge, die mit Hartem zu tun haben, selber auch entsprechend hart sein müssen? Wann werdet ihr Schrauben aus Schaumgummi anbieten? Ich habe es soeben ausprobiert, und tatsächlich alle Schrauben in der Wohnung (Toaster, Fahrrad, Telefon) waren nach wenigen Versuchen unbrauchbar, einzige Ausnahme: Schrauben in sehr alten Möbeln. Gibt euch das zu denken? Ich sehe ein, dass es verlockend ist, vergängliche Produkte herzustellen, um mehr zu verkaufen. Andererseits, Schrauben, das ist ähnlich krisensicher wie Brot oder sagen wir Gullideckel, könnte man dann nicht auf so durchsichtigen kapitalistischen Quatsch verzichten? Und, Klebstoffhersteller, bitte endlich eine brauchbare Alternative zur Schraubverbindung, schnell.
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IN DER RIESENMASCHINE
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SO GEHT'S:
- Herzen, Sterne, Brezeln
- Bier nach vier
- Parallelogramm-Prinzip
- Harvey Weinstein
SO NICHT:
- Dumbstock-Archive
- Ton, Steine, Scherben
- Sekt vor sechs
- Albert Einstein
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Rigor Mortis", Juno Mak (2013)
Plus: 3, 5, 8, 22, 35, 37, 41, 56, 65, 74, 135, 138, 157 Minus: 9, 43, 118, 137 Gesamt: 9 Punkte
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