Riesenmaschine

02.08.2005 | 22:57 | Anderswo | Supertiere | Vermutungen über die Welt

Endlich: Bigfoot hat einen Namen


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
In den letzten Jahrhunderten häufen sich die Berichte, nach denen es in Nordamerika große, haarige, aufrecht gehende Biester gibt. Nebenstehend zwei Schnappschüsse aus Manitoba vom April 2005. Seit mindestens ebenso langer Zeit tobt aber ein erbitterter Nomenklaturstreit darüber, wie man diese Viecher eigentlich nennen soll, ob Bigfoot oder Bär oder gar Betrug. (Über den ersten Buchstaben B hatte man sich bereits 1842 im berühmten "B-Verdikt zu Banff" geeinigt.) Vergleichbar in seiner Bedeutsamkeit ist das Ganze eigentlich nur mit der legendären Debatte, ob das "Zentrum der Welt" jetzt Sonne oder Erde heißt (Ausgang: Unentschieden nach zweitausend Jahren blutiger Auseinandersetzung). Erfreulicherweise konnte das B-Problem in der letzten Woche friedlich geklärt werden. Und zwar so: Vor wenigen Wochen, nach einem zufälligen Zusammentreffen in der kanadischen Provinz Yukon, hinterließ das Untier in unklarer Absicht ein Büschel Haare. Ärgerlich: Bei der anschließenden Genanalyse stellte sich recht schnell heraus, dass das gesuchte Tier bereits 1610 im Rahmen der "Großen Nordamerikanischen Tierbenamung" (bei der auch die heute so alltäglichen Wörter "Stinktier" und "Waschbär" erfunden wurden) einen Namen erhielt. Man bezeichnete es damals bereits als "Bison", lateinisch "Bison Bison". Endergebnis also abermals: ein peinliches Unentschieden.

Aleks Scholz | Dauerhafter Link


02.08.2005 | 21:59 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen

Message in a bottle


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Das Getränke-Triplett heute auf der Riesenmaschine wird vervollkommnet durch eine Erfindung, die gleichzeitig auch am wire- & senseless-Contest teilnimmt. Es handelt sich um das für HighTech-Poser fantastisch geeignete sprechende Weinetikett der italienischen Firma Modulgraf. Behelfs eines RFID-Chips erzählt der Wein, bizarrerweise in der ersten Person Singular, wo er so herkommt, wie er schmeckt und wozu er passt. Die Kunden hören dann über ein nicht näher benanntes handheld device: "Ich bin nussig-pflaumig im Bouquet, fruchtig-frisch auf halber Gaumenhöhe und habe eine blumig-pfeffrige Note im Abgang". Toll! Diese Entwicklung eignet sich natürlich vortrefflich für Menschen, die gewohnt sind, auf Flaschen zu hören.


02.08.2005 | 20:29 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Mobile drinking


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Die meisten heutigen Hobbies haben sich über die Jahre deutlich technisiert oder überhaupt erst gebildet: flickrn, musikhören, Cybersex. Kaum Weiterentwicklungen gab es dagegen beim Premiumhobby Saufen: hier ist abgesehen von der Alcopop-Steuer die letzte einschneidende Neuerung von 1516. Kein Wunder, dass es da zu bisweilen lächerlichen Übersprungshandlungen kommt. So wie dieser Flachmann in Form eines Handys. Wer also ohne langwierige Umschulung vom Plakativsäufer zum Latenzalkoholiker werden möchte, kann das für schmale 23,95$ tun. Wir sind sehr gespannt auf die Entwicklung des ersten Bluetooth-Tools (remote drinking).


02.08.2005 | 16:27 | Fakten und Figuren | Zeichen und Wunder

Balance of Coke


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Nein, dieses Bild ist kein Fake, weder mit Photoshop noch mit Knete oder Draht. Im Gegenteil: try this at home. Man nehme eine handelsübliche Coke-Dose, einen glatten Untergrund und trinke etwa zwei Drittel der Dose aus (ein wenig im Mund behalten, falls zuviel abgetrunken wurde). Dann stelle man die Dose vorsichtig auf die Kante und behalte ihr schwankendes Taumeln im Auge. Dann steht sie. Geld zurück bei Nichtgelingen! Der Trick eignet sich besonders zum Beeindrucken angetrunkener Personen (Serviervorschlag: um einen Kuss wetten) und sollte dann mit etwas scheinhypnotischem Armwedeln verbunden werden. Gänzlich ungeeignet hingegen sind Bierdosen, weil sie anders geformt sind und Red Bull Dosen, weil von der widerlichen Plörre ja wohl niemand zwei Drittel trinken möchte.


02.08.2005 | 00:23 | Zeichen und Wunder

Ceci n'est pas une Ferrari


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
"Ein Auto muss man zuerst träumen" hat Enzo Ferrari einmal gesagt und damit wohl das schlimme Wort vom Traumauto in Umlauf gebracht. Man kann ein Auto aber auch einfach malen. Das hat die Künstlerin Tatjana Doll mit ihrer Bildserie von zehn in Öl gemalten Ferraris in Originalgröße getan. Richtig interessant wird der Autotraum aber erst, wenn man diese Bilder dann wieder in Bewegung setzt. Der Berliner Videokünstler Philipp Geist hat also gefilmt, wie Dolls Bilderautos vom Lager in einen Laster verladen, wieder entladen und in den Ausstellungsraum getragen werden. Das daraus entstandene Video hat er mit dem satten Originalmotorensound der roten Boliden unterlegt. AUTOSPOT (Lautstärkeregler aufdrehen und anschnallen!) heißt das bestechende Werk, von dem, so Geist bei der Premiere am vergangenen Wochenende, Ferrari-Chef Jean Todt so begeistert war, dass er sich umgehend eine Kopie besorgte. Zu recht, denn so gut wurde der Mythos Ferrari selten in Szene gesetzt.


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