Riesenmaschine

25.08.2005 | 17:21 | Alles wird schlechter | Zeichen und Wunder

Po und Contra Wortspielwerbung


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Gut, Werbung für Hämorrhoidencremes ist ein undankbares Geschäft, das man gern mal dem Praktikanten aufbürdet oder dem, der letzte Woche versehentlich die Firmendatenbank gelöscht hat. Es ist ein Minenfeld, auf dem man wenig richtig, aber alles falsch machen kann. Aber das ist noch lange keine Entschuldigung für das nebenstehend abgebildete Werbekatastrophengebiet (was mag sich noch Grausiges hinter dem vom Apotheker gestifteten Blumengesteck verbergen?). Vielleicht ist die Zeit doch allmählich reif für ein generelles Wortspielwerbeverbot oder doch zumindest eine empfindliche Wortspielwerbesteuer.


25.08.2005 | 17:18 | Anderswo | Sachen anziehen

Survival-Rucksack


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Gerade als südländisch wirkender Mensch sollte man derzeit in einigen Städten besser nicht nach der U-Bahn sprinten – und schon gar nicht mit einem Rucksack. Eine gesellschaftliche Lösung für dieses Problem ist nicht in Sicht. Ein individueller, modezentrierter Workaround ist aber klar, im wahrsten Sinn des Wortes. Wie TTR2 hier korrekt vorschlug, verhindert ein durchsichtiger, mit unverfänglichen Dingen gepackter Rucksack ungewollte Kopfschüsse. Ein ähnliches Modell ist hier zu erwerben. Da sich die Verdächtigungsmaschinerie offenkundig auf Rassenmerkmale einschießt, eignet sich der Transparenztrend auch für hellhäutige Blonde, um sich mit den pauschal Verdächtigten zu solidarisieren. Transparency International!


25.08.2005 | 16:48 | Anderswo | Alles wird besser

Dosenhygiene


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Es gibt Probleme, derer man sich erst bewusst wird, wenn man die Lösung dafür sieht. Getränkedosen etwa führt man mit dem Trinkbereich zum Mund – und der wird vorher alles andere als hygienisch transportiert und gelagert. Im besten Fall ist das Fritieröl an den Händen der Imbissfachkraft noch so heiß, dass alle Keime beim Anfassen abgetötet werden. Dieses Problem wurde durch zigarettenspitzenartig alberne Aufsätze zwar schon mal gelöst, aber so etwas möchte ja niemand ständig mit sich herumtragen. In Italien, genauer gesagt in Mailand, wurde die nebenstehende Lösung gesehen. Es handelt sich um eine Art Dosenkondom, eine Schutzfolie, die über den Trinkbereich gestülpt ist. Die so geschützte, saubere Dose hätte schon aufgrund des Placebo-Geschmackseffektes bestimmt viel besser geschmeckt. Wenn es sich um vernünftige Coke gehandelt hätte und nicht nur um Pepsi.


25.08.2005 | 14:47 | Alles wird schlechter

Ödes altes Gold


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Zugegeben, selbst in der Riesenmaschine wurden bereits vergoldete Heftklammern gelobt, aber man entwickelt sich ja auch weiter, und zwar von Minute zu Minute. Mittlerweile sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es (vgl. auch die Dildo-Debatte) nicht gut ist, wenn Designer glauben, es wäre ein Ausweg aus der Kreativitätskrise, einfach mal irgendwas zu vergolden, was noch keiner vergoldet hat. Nebenstehend ein bei Mocoloco entdecktes Beispiel*. Alle künftigen Nachahmungstäter brauchen nicht mehr auf unser Wohlwollen zu hoffen.

* Es lohnt sich nicht, dem Link zur Designerwebsite citizen-citizen.com zu folgen, es sei denn, man interessiert sich für verkorkste Navigationskonzepte.


25.08.2005 | 13:51 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt

Superrelativ


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Seit Jahren, ach was, Jahrzehnten werden uns ein ums andere Mal von Medien und Werbung die Superlative um die Ohren geschlagen, selbst wenn das Begründungsfundament dafür fragwürdig ist: die größte Online-Partneragentur für langfristige Beziehungen (Parship), das schönste Dankeschön (Walmart), das beste Waschmittel aller Zeiten (Persil). Ebenso wie uns scheint es einem Optiker aus Linz mit dem ewigen Wettkampf um den ersten Platz gereicht zu haben. Er preist sein Produkt als "zweitkleinste Lesebrille der Welt" an. Ist das die Speerspitze der Neuen Bescheidenheit in der Werbung? Vielleicht bekommen wir demnächst solche Werbetexte zu sehen: "Ein relativ okayes Produkt für einen mittelguten Preis!" Die Riesenmaschine wird Sie auch weiterhin am zweitbesten über die Entwicklung auf dem Laufenden halten.


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