Riesenmaschine

14.04.2007 | 04:56 | Alles wird besser | Essen und Essenzielles

Nanocooking


Mehl, Zucker, Wasser, Öl (Foto: baraskit.se)
Minimalismus ist der Gang der Welt. Und zwar, weil Minimalismus die vorwärtsgerichtete Kleinmachung der Welt, also eine Art post-antizipierte kopernikanische Wende darstellt, wobei man sich sicher auch andere hirnrissige Erklärungen ausdenken könnte, wenn man auf sowas steht. Jedenfalls: Minimalismus ist der Gang der Welt. Da stimmt es froh, dass uns die Russen in Schweden zeigen, wie man Minimalismus gekonnt mit dem schon oft beschworenen Untergang der Küche verbindet: Pancakes lassen sich nämlich vollkommen ohne Herd und Pfanne herstellen, alles, was man braucht – Spritzbesteck, Feuerzeug, russische Kreditkarte, Löffel, Wachtelei – hat der durchschnittlich originelle Stadtbewohner ohnehin ständig dabei. Die übersichtliche Bilderserie, die man sich wohl wird ansehen müssen, räumt nicht nur mit dem oft propagierten Vorurteil auf, Mehlspeisen "gingen nur in Lines", sondern demonstriert zudem, dass im Kleinen keinesfalls Unordnung und Chaos liegt, wie es uns manche neumodische Atomphysik beibringen möchte. Bleibt die Frage, warum man bei konsequenter Ausweitung dieser Methoden verhungern würde. Weil der menschliche Leib im Gegensatz zum Geist von Grössenwahn beherrscht wird?


13.04.2007 | 17:38 | Was fehlt | Sachen kaufen | Sachen anziehen

T-Shirts, noch jemand?


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Man kann Blogs ja bekanntermassen mit allen erdenklichen Themen füllen, Kryptozoologie zum Beispiel, oder Tintenfischen und es ist fast ein Wunder, dass es noch kein Blog für Super-Mario-T-Shirts gibt, wo doch praktisch täglich neue auf den Markt kommen. Neulich oder so eins mit Magritte-Motiv, in wenigen Stunden ein neues Mario-Kart-Shirt und demnächst ein besonders grazil gezeichnetes, dazu kommen die Klassiker, vom Che-Mash-Up über das reichhaltige Angebot von 80sTees bis zur 175-Dollar-Variante von Dolce & Gabbana.

Doch was ist noch besser als ein T-Shirt mit Mario-Motiv? Richtig, ein T-Shirt mit Mario-Motiv, das von einem Riesenmaschine-Logo überdruckt wurde. Wie man ebenfalls so ein Logo auf sein T-Shirt bekommt, und dafür muss vorher nicht mal ein Mario drauf sein, konnte man bereits vor rund zwei Wochen erfahren. Und wer noch dabei sein möchte, möge sich bitte beeilen, denn Sonntag endet die Einsendefrist.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Noch mehr T-Shirts für noch mehr Leser


13.04.2007 | 12:00 | Nachtleuchtendes | Vermutungen über die Welt

Kennst du das Land, aus dem das Erbarmen kommt?


Wie hiesse dieses Auto, hiesse es anders? (Foto: Namco)
In dem japanischen Autorennspiel Ridge Racer darf der Spieler mit der Zeit bessere, schnellere Autos fahren. Die PSP-Version startet mit einem ziemlich lahmen Wagen namens "Âge Prophetie", der von einer Frauenstimme vorgestellt wird: "Âge – hergestellt in Frankreich". Fährt man schnell genug, dringt man zum "Kamata Skykid Fiera" vor ("hergestellt in Japan"). Die USA sind mit dem "Danver Bayonet" vertreten, Italien mit dem "Bisonte" von "Assoluto".

Diese Marken klingen auf eine eigentümliche Art vertraut, aber eigentlich auch gar nicht. Der Âge könnte ein Renault sein, der Kamata ein Toyota, der Danver vielleicht ein Dodge. Wenngleich diese japanischen Markengenerika frei erfunden sind, so verweisen sie doch qua Assosziationskontext auf ihre realen Vorbilder – aber ohne dass teure Lizenzgebühren fällig würden.

So grübelten also japanische Spieldesigner über der Frage: Wie hiesse ein BMW, wenn er nicht BMW hiesse? Und sie fanden eine Antwort. Hat man das Spiel nämlich zur Hälfte durch, verkündet die Frauenstimme die neueste Errungenschaft: "Gnade – hergestellt in Deutschland".


13.04.2007 | 01:51 | Alles wird besser | Was fehlt

Toll: Alles jetzt noch besser

Wo nimmt man bloss die Energie her? Eine gute Frage, nicht nur, wenn man gerade einen Staat zusammenlötet, keine Ahnung von Kernspaltung hat und auch keine Kohle im Vorgarten findet. Sondern zum Beispiel auch, wenn man eine Lampe im Dunkeln betreiben will, ein Internet in Guatemala, ein künstliches Mini-Gehirn im Zeh oder eben ein simples EEG-Fernglas, wie es bald mit jedem Soldaten mitgeliefert wird. Und Prof. Wang, im Bild nicht gut zu sehen, mit 2348 Zitaten aber einer der am meisten zitierten Autoren der Welt, weiss die Antwort: Solange man keine Lust auf Staatengründung hat, liefert er die Energie einfach (naja, nicht ganz so einfach) aus einem Gewirr aus winzigen Spezialkabeln, die, wenn man sie biegt, Energie produzieren. Wackelt man nun ein wenig an diesem Piezo-Kabelsalat, so stossen ab und zu ein paar dieser verbogenen Kabel an elektrische Kontakte, und laden dabei ihre Energielast hocherfreut ab. Die Folge: Ein Strom fliesst, das Ziel allen Strebens. Prof. Wang sagt, man muss nur laufen oder Blut zirkulieren lassen oder etwas ähnlich Unerhebliches tun, und schon funktioniert es. Ein EEG-Fernglas über Nanokabelwirrwarr aus dem Strom des Blutes mit Strom zu versorgen – wie alle genialen Ideen ist auch diese total naheliegend. Und wie alle Wissenschaftler ist Prof. Wang zunächst skeptisch: "Wir müssen das Kabelwachstum besser kontrollieren." Gut gesagt, unkontrolliertes Kabelwachstum wäre in der Tat noch schlimmer als Mangel an Energie.


12.04.2007 | 14:50 | Supertiere | Alles wird besser

Einen Fisch mögen


Nicht Patrick Duffy, nicht unter der Dusche, trotzdem unmöglich, ihn nicht zu mögen: ein Fisch (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Als Bobby Ewing 1985 starb, sorgte ein Aufschrei der Empörung unter seinen Freunden für seine atemberaubende Wiederauferstehung unter einer Dusche. Dieser legendäre Erfolg, der bis heute Fernsehfans den Mut gibt, gegen alle Vernunft den geldgebenden Irren, die über Fernsehprogramme entscheiden, ins Handwerk meistern zu wollen, war schon der zweite Meilenstein für Bobby-Darsteller Duffy, dessen kurzlebige Fernsehserie "Der Mann aus Atlantis" zwar nach 18 Folgen eingestellt, aber immerhin auch als erste amerikanische Serie überhaupt in der Volksrepublik China gezeigt wurde. Vermutlich leuchtete der Führung damals die revolutionäre Tatsache ein, dass Duffy sich in der Serie bewegte wie ein Fisch im Wasser. Wie Patrick Duffy zu sein, ist natürlich nicht nur für Chinesen erstrebenswert, weswegen die Entwicklung des neuartigen LikeAFish-Tauchsystems, das den von Tauchern benötigten Sauerstoff direkt aus dem Wasser herauszentrifugieren soll, doch bitte zügig voranschreiten soll, damit wir alle unserer Wiedererweckung unter einer Dusche ein kleines Stück näher rücken.


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