(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.) Zwei Punkte für Singapur (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.) Singapore Beäuty (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)Gleich nachdem im Jänner dieses Jahres in China das Ü eingeführt wurde, konnte sich auch die chinesische Kolonie Singapur, die der lateinischen Schrift schon seit vielen Jahren mächtig ist, diesem Trend nicht mehr entziehen. Singapurer Trendscouts erkannten das Eye-Catch-Potenzial, das Umlauten innewohnt. Kurzerhand wurde das Billardcafé Pool Fusion umbenannt, welches sich nach einer Umsatzflaute nun wieder zu einem beliebten Szenetreff entwickelt hat, und ein bislang aussageschwacher Slogan einer Druckerei wurde durch zwei Punkte in poetische Sphären gehoben.
Damit nicht genug, dachte man sich, und entdeckte jetzt endlich auch das Ä: Im oberen Stockwerk des geschichtsträchtigen Kolonial-Hotels Raffles (gesprochen: Räffels) eröffnete vor kurzem my BEÄUTY hub, dessen Schreibweise jedoch den anstehenden Webauftritt noch etwas hinauszögert. Auch streitet man bisher über die korrekte Aussprache.
Dennoch wird der Trend weitere Teile Asiens erreichen. In Korea wurde bereits ein möglicher Ableger von my BEÄUTY hub gesichtet, der stilistisch noch einmal ganz neue Wege in Sachen Umlaut geht.
Der Künstler betrachtet sein Werk. (Foto: jules_t) (Lizenz) Kleine Künstler sind nicht immer besser als grosse, es sei denn, sie haben sich mit grünen Flüssigkeiten klein getrunken, dann sind sie natürlich toll. Kleinkünstler sind schlechter als Grosskünstler, andererseits aber wort(ver)spiel(t)er/innen, was natürlich auch toll ist. Kurz, beziehungsweise klein: es ist kompliziert mit der Kunst, der Grösse und ihrer Bewertung. Lässt man aber Qualitätsfragen beiseite, ist die Lage klarer: es wirkt ein Evolutionsdruck auf Künstlerkörper, der sie kleiner und kleiner werden lässt. Es begann mit Elefanten, Menschen, Pferden (die nicht nur Malen, sondern auch Beissen) und Affen. Dann fanden vor einigen Jahren Künstlerkatzen eine Nische und füllten sie flugs durch Reinstolzieren und Drinrumliegen aus, als nächstes krabbelten pinselnde Insekten auf den Plan, und jetzt wachsen Bakterienkulturen auf den Leinwänden der Welt. Das könnte die Grippe meines vierjährigen Neffen zwar vermutlich besser, aber wir wollten Qualitätsfragen ja beiseite lassen.
(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)"It appeared to him that a great and daring book – a green book – was the crying need of the hour ..." (Flann O'Brien: At Swim-Two-Birds)
Es hat ausnahmsweise gar nichts mit Prokrastination zu tun, dass das "Strübel & Passig"-Buch schon vier Jahre nach Einstellung der gleichnamigen taz-Kolumne erscheint. Vielmehr ergab es sich so, dass 2006 in der Presse hin und wieder behauptet wurde: "Kaum hatte Passig in diesem Sommer das Klagenfurter Wettlesen mit ihrem strategisch auf das Bachmann-Ritual am Wörthersee zugeschnittenen Text Sie befinden sich hier 'unterwandert', wechselte sie vom subversiven Verbrecher- zum lukrativen Rowohlt-Verlag." (Ingo Arend im Freitag, aber auch andere Leute anderswo). Und das war nun mal erstens nicht richtig und zweitens falsch, wie man durch einfaches Nachfragen ("Recherche") ganz leicht hätte herausfinden können. Deshalb sprachen wir zum freundlichen Jörg Sundermeier vom Verbrecher Verlag: "So gib doch einfach unsere taz-Kolumnen als Buch heraus, es wird schon keiner merken, dass man sie auch kostenlos im Internet nachlesen kann. Wir schreiben dann auch ein neues Nachwort, entfernen unsere eigenen und die von der taz hineinkorrigierten Fehler und ersetzen überall 'AOL' durch 'Google'. Die Leute kaufen doch alles, wenn es nur einen grünen Umschlag hat!" Diesem Argument konnte sich der kluge Verleger nicht verschliessen. Und so gibt es jetzt gerade noch rechtzeitig vor Weihnachten ein ganzes Buch mit 44 Texten, einem Update "Die ungeschriebenen Kolumnen" und 25 hervorragenden neuen Fussnoten zu kaufen. Lernen wir daraus, dass es durchaus positive Folgen haben kann, wenn Journalisten auf Recherche verzichten. Wer subversive Verlage unterstützen will, der tue es jetzt, denn 2008 geht es wieder bei Rowohlt weiter.
Nicht alle Tierschützer haben sich auf plumpe Aufmerksamkeitsstrategien wie alberne Kostüme, Holocaust-Vergleiche und Leicheneinsatz an öffentlichen Plätzen festgelegt. Nehmen wir Dr. Baillie, der sich mit seinem Team vom EDGE-Hauptquartier in London in die Wüste Gobi aufmachte, um dort nach wilden Riesenohr-Springmäusen zu jagen – natürlich nur mit Kamera und Lebendfallen. So gelangten die ersten Bilder des niedlichen Nagers aus der weiten Wüste in die wüste Weite des Internets. Dabei dient Dr. Baillie, wie er auch in seinem Blog erläutert, die allgemeine Zurschaustellung des Knuffigen und Postkarten-geeigneten nur als Vorwand – um nämlich den Schutz der ganzen Region mit vielen weiteren Arten sicherzustellen. Die Ausbeutung des Niedlichen für eine bessere Welt, warum eigentlich nicht? Fordern wir also Tierpatenschaften: Jedes Streifenhörnchen, jeder Igel, jeder Panda, jeder Seeotter sollte sich selbst neun weitere Arten aussuchen, die es nicht auf Cute Overload geschafft haben, und Nachhilfe im Schläfrig- oder Überrascht-Gucken geben.
Schlecht gecastete Doppelgänger bei den Proben für die ZIA-Weihnachtsfeier, von links: Jörn Morisse, Holm Friebe, Moritz Metz, Nordmanntanne (Foto: pixie_bebe) (Lizenz)Das Geschäftsjahr 2006/2007 war das erfolgreichste in der jahrzehntelangen ruhmreichen Geschichte der Zentralen Intelligenz Agentur. Neben vielen anderen Dingen wurden ein Kongress veranstaltet, ein Kind geboren, diverse Bücher geschrieben und veröffentlicht, neue Visitenkarten gedruckt und ein rheinland-pfälzischer Literaturpreis gewonnen. Ausserdem feierten die Bunnys ihr Bühnencomeback. Auf all das soll bei der ZIA-Weihnachtsfeier, die am 18. Dezember im nbi stattfindet, zurückgeblickt werden. Das öffentliche Programm beginnt um 21 Uhr mit einer Lesung von Kurzgeschichten aus dem Buch The Gold Collection, das von Agent Morisse herausgegeben wurde. Danach folgt allgemeines Biertrinken und Rumstehen zu Indie-Musik von DJ Mittanzzentrale. Und dann ist das Jahr auch schon wieder zu Ende.