Riesenmaschine

14.03.2008 | 08:29 | Was fehlt | Sachen kaufen

Gib Dir die Kugel


Der UltraLiftPro-X von Garnier (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Da kommt was ins Rollen: Mit dem UltraLiftPro-X, der innovativen Antifaltenpflege mit den geheimnisvollen Wirkstoffen aus der jahrhundertelang unterschätzten Rotbuche, geht Garnier (Achtung: Gewinnspiel mit Iris Berben!) neue Wege durch den Kulturbeutel. Dass man die "innovative" Massage-Kugel des UltraLiftPro-X schon von anderen Drogerieartikeln kennt, die meist in der Achselhöhle zum Einsatz kommen, dürfte dem Erfolg des dildoförmigen Stifts kaum im Wege stehen. Produktdesigntechnisch wurde hier also vorbildlich auf bereits vorhandene und vom Kunden im Gebrauch akzeptierte Konzepte aufgesetzt.

Ganz easy durch's Gesicht browsern (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Dass die Rollertechnik mitunter aber auch ihre Tücken haben kann, wird durch den Mehrwert in der potentiellen Weiterverwendung mehr als ausgeglichen. Wir freuen uns auf zahlreiche begeisterte Testberichte in unseren Kommentaren.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Achsel des Guten


13.03.2008 | 14:30 | Berlin | Zeichen und Wunder | Vermutungen über die Welt

Dinge kleben an Orten


Strassenstrich: No Way! (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Gelbe wurstförmige Gefährte werden in Berlin momentan kaum gesichtet. Ein Ding namens Streik hält sie in ihren Depots. Mobilität wird jetzt in grossem Massstab über völlig statische gelbe Linien vermittelt, die den bewegten Raum klar umreissen. Das ist aus technologischer Sicht natürlich ein Fortschritt. So liessen sich diese Linien ob ihrer Zweidimensionalität problemlos faxen, oder so. Stichwort "Copy and Paste".

Diese neue Technologie ist allerdings noch durch Probleme in der Bilddatenverarbeitung eingeschränkt, woran dieses Beispiel einer grotesk zerpixelten Verflechtung von Radwegen am Frankfurter Tor gemahnt. Ordentlich schablonierte Doppellinien wandeln sich scheinbar willkürlich in binäres Gerausche. Konsequenz: Tradierte Ordnungen werden kunstvoll durchbrochen, Menschen werden von entgleisten Fahrrädern überfahren. Gegenüber ähnlichen Projekten ist der technische Aufwand überlegen gering. Da erübrigt sich doch die Frage: Quo vadis Berlin?

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Minor Urban Disasters

Jan-Christoph Deinert | Dauerhafter Link | Kommentare (4)


12.03.2008 | 14:21 | Anderswo | Alles wird besser | In eigener Sache

Riesenmaschine auf der Leipziger Buchmesse


Die indische Question Box (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

Low-Tech-Questionbox der Riesenmaschine (Martin Baaske bitte wegdenken, Leipziger Buchmesse dazudenken. Foto: Jan Bölsche)
Überall gibt es heutzutage Internet, selbst in der Antarktis und im Weltall. In den indischen Dörfern Ethida und Poolpur kann man neuerdings die Question Box befragen und bekommt daraufhin ergoogelte Auskünfte über Reisanbau und Cricketergebnisse vorgelesen und erklärt. Die letzten verbleibenden internetfreien Orte sind deutsche Hotels und Messen. Auch auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse vom 13. bis 16. März gibt es wie gewohnt kein kostenloses W-LAN. An dieser Stelle kommt die Riesenmaschine ins Spiel, die dieses Jahr dank der Vermittlung des Verbrecher Verlags erstmals mit einem Buchmessenstand von 1 qm Grösse vor Ort vertreten sein wird (neben der Leseinsel Junge Verlage, Halle 5, Stand D200). Messebesucher, die Fragen an das Internet haben, können diese Fragen entweder am Schalter des Riesenmaschinestands vortragen oder schriftlich im dafür vorgesehenen Einwurfschlitz (in der Abbildung rechts, siehe Pfeil) deponieren. Die geschulten Riesenmaschine-Fachkräfte Aleks Scholz, Michael Brake, Kathrin Passig und eventuell sogar Sascha Lobo werden von Freitagmittag bis Samstagabend Auskünfte erteilen und auf Wunsch Blogs, Feeds, Twitterungen oder private Mail verlesen. Ob eine Liveübertragung des Geschehens in die Online-Riesenmaschine stattfinden wird, entscheiden wir anhand der Gegebenheiten vor Ort.


11.03.2008 | 21:02 | Alles wird besser | Sachen anziehen | Vermutungen über die Welt

Auf Rollen tollen

Trendsportgeräte mit Rollen sind die Nager unter den Sportgeräten. Sobald das Frühjahr dräut, kriechen beide aus irgendwelchen Höhlen und verzücken harmlose Passanten. Unbedarftes Drauftreten führt sodann in jedem Fall zu Unannehmlichkeiten.

In der trendsportfreien Winterzeit hat der naturverachtende Mensch allerdings abstruse Mutationen und Kreuzungen fabriziert, die dem Tier netterweise erspart bleiben, solange es sich von einschlägig "kreativen" Künstlern fernhält. Was den Trendsport betrifft geht es in diesem Jahr mit dem Orbitwheel indes richtig "rund". Zum Wermutstropfen wird da jedoch die krebsig-reaktionäre Seitwärtsbewegung, die aber eine grosse Erkenntnis nicht verschleiern kann: Der Trend-Evergreen namens Reduktion lässt den Menschen immer mehr zum integralen Bestandteil des Gerätes werden. Für die Zukunft bedeutet dies: Rad schlagen bis zum Umfallen.

(via Gizmodo)

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Wahn mit starrer Achse

Jan-Christoph Deinert | Dauerhafter Link | Kommentare (6)


10.03.2008 | 13:53 | Anderswo | Zeichen und Wunder | Vermutungen über die Welt

Atavismen auf Schienen


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

2,7 Promille bei 120 km/h (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Was dem gut angebundenen Grossstädter nur selten bewusst wird: Es ist keineswegs so, dass die Evolution auf Schienen eine binäre Monokultur von ICEs und Regionalexpressen hervorgebracht hätte, örtlich nur flankiert durch einige regional operierende und privatisierte Putzerfische. Dazwischen tummeln sich immer noch einige IC-Quastenflosser, die ihrerseits die DNA und das Zellmaterial der InterRegios – Gott hab sie selig – resorbiert haben. Wie in einer Zeitmaschine begegnet der Reisende darin vergilbten Waggons im Miami-Vice-Farbschema, die auch in der Bistro-artig lockeren Sitzanordnung noch ganz den Geist der frühen 80er atmen. Das irritierendste Detail dieser psychedelischen Erfahrung von Schienen-Atavismus aber: Durch den Zahn der Zeit sind die vertrauten Warnaufkleber im Zwischenraum der Doppelverglasungen heruntergerutscht und arrangieren sich am unteren Rand randomisiert neu. Es sieht ein bisschen aus wie postmoderne Kunst beziehungsweise wie in der Wohnung oder im Kopf eines Trinkers. Was das über den Zustand der Bahn und das Erbe der alten Bundesrepublik aussagt? Keine Ahnung.


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"Four Lions", Chris Morris (2010)

Plus: 1, 3, 8, 21, 24, 25, 31, 37, 69, 80, 89, 97, 116, 132, 138
Minus: 27, 64 doppelt, 117
Gesamt: 11 Punkte


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