Riesenmaschine

04.09.2010 | 14:07 | Alles wird besser | Sachen anziehen

Endlich! Mit Video!

Wie oft hat man nicht schon behauptet, die Zukunft sei da. Zum Beispiel 1620, 1875, 1911, 1975 und 1992. Und den absurden Claim von 2005 natürlich. Aber kann es wirklich eine Zukunft geben, in der man sich seine Schnürsenkel selbst zubinden muss? Eine Frage, die Blake Bevin aus dem nebelverhangenen San Francisco in jahrelangen Bemühungen erhängt und gevierteilt hat, und zwar mit den Power Laces 2.0, den ersten Schuhen mit selbstzubindenden Schnürsenkeln, auf der gesamten Welt. Endlich. Wir sind keine Schnürsenkelzubinder mehr. Jetzt werden uns die Aliens nicht mehr auslachen.


09.06.2010 | 15:25 | Nachtleuchtendes

Welcome back, Hayabusa


Eindrucksvolle Steine auf Itokawa (Quelle: JAXA) (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Das Schicksal der Menschheit hängt am seidenen Faden, und nur Hayabusa kann uns retten. Das sieht jetzt wie eine gnadenlose Übertreibung aus, aber erstmal abwarten. Kurz zur Erinnerung: Die japanische Raumsonde Hayabusa verliess die Erde im Mai 2003, zu einem Zeitpunkt also, als Schröder Kanzler war, die Riesenmaschine noch in Lüdenscheid wohnte und wir alle dachten, Gorbatschow sei kein Ausserirdischer. Gut zwei Jahre später landete Hayabusa auf der einsamen Felsenwurst Itokawa, ein 500m x 300m grosser freischwebender Schutthaufen irgendwo da draussen, viele, viele, viele Meilen entfernt. Die Riesenmaschine trank sich tagelang vor Begeisterung ins Delirium.

Jahre gingen ins Land. Niedliche Tierbabys wurden geboren. Hässliche alte Menschen starben. Hayabusa machte einiges mit. Brutale Sonnenwinde, kaputtes Gyroskop, Treibstoffleck, Triebwerkprobleme, und dann ging auch noch die Landesonde Minerva im Weltall verloren. Ob der eigentliche Plan Hayabusas, nämlich auf die Wurst zu schiessen und mit dem Staubsauger die entstehende Dreckwolke einzuatmen, geklappt hat, ist noch ungewiss. Trotz aller Schwierigkeiten scheint die Geschichte spektakulär erfolgreich auszugehen: Hayabusa wird als erste Sonde ihrer Art auf die Erde zurückkehren, und zwar schon in wenigen Tagen. Genaugenommen nach Australien, wer weiss, ob das noch als Erde zählt. Sollte die Sonde tatsächlich Wurststaub im Bauch haben, könnten wir uns endlich ein Stück Itokawa ins Regal stellen (natürlich nur, wenn die Stücke von Itokawa nicht laufen können).


30.04.2010 | 02:13 | Fakten und Figuren | Listen

Liste der Listen, in denen X vorkommt


Foto: pdxjeff, Lizenz


1 Liste punktsymmetrischer Buchstaben, Zahlen und anderer Zeichen
2 Liste der Spielfiguren beim TicTacToe
3 Liste der 30 wichtigsten Piratenschatzverstecke
4 Liste der in römischen Zahlen vorkommenden Buchstaben
5 Liste erwähnenswerter mathematischer Variablen
6 Liste der Dinge, die man für ein U vormachen kann
7 Liste der Ratings für Pornos
8 Liste aller Buchstaben, die es im Chinesischen nicht gibt
9 Liste aller möglichen Hubschrauberlandeplätze
10 Liste berühmter Personen, die Malcolm mit Vornamen heissen
11 Liste der möglichen Suffixe, um das Chat-Pseudonym einen Tick bescheuerter aussehen zu lassen
12 Liste der Tasten eines Super-Nintendo-Pads
13 Liste von Symbolen, die 'amputiere dieses Bein', aber auch 'amputiere dieses Bein nicht' bedeuten können
14 Liste möglicher Platzhalter für andere Dinge
15 Liste der Buchstaben, bei denen 'Tiere mit F' keine lange Freude bereitet
16 Liste möglicher Anfangsbuchstaben von bayerischen Ministerpräsidenten
17 Liste in Emoticons vorkommender Zeichen
18 Liste der letzten 100 Generationen
19 Liste aller Nudelsuppenzutaten
20 Liste der Dinge, die fast so aussehen wie K

Michael Brake, Aleks Scholz | Dauerhafter Link | Kommentare (46)


17.04.2010 | 01:58 | Alles wird besser | Essen und Essenzielles

XYCHINE XTEST


Hier war ein Foto einer Dose Xyience Xenergy, aber kann man sich ja denken, wie so was aussieht
Die Zukunft der Energydrinks muss neu geschrieben werden. Das gilt natürlich nur, falls die Zukunft überhaupt schon geschrieben worden ist und wenn ja, von wem, was niemand so genau weiss. Deshalb zunächst einmal etwas über die Vergangenheit, so eine Art Zukunft für Arme. Dort nämlich wurde vor einem Jahr oder so bei Xyience beschlossen, eine Xenergy-Serie aus Energiegetränken herzustellen, die nicht nur alles enthalten, was man in so einen Trunk hineinhauen kann (Taurin, Koffein, Guarana, Gingseng, Vitamine X, Y, Z), sondern ausserdem auch noch nicht nach Pferdeurin schmecken wie nahezu alle Vorgänger. Das muss als mittleres Weltwunder gelten, ein Perpetuum Mobile in Flüssigform, hat sich die Wissenschaft doch vor geraumer Zeit darauf verständigt, dass Energydrinks immer, immer, immer nach Pferdeurin schmecken. Xenergy gibt es in X verschiedenen Geschmacksrichtungen, von denen eine, Cherry Rush, gnadenlos herausragt und den Rest des Getränkesektors mit einem machtvollen, satten Fump plattmacht. Cherry Rush schmeckt wie eine Mischung aus New Age, Panprotoexperimentalismus und stark gezuckertem Möbiusband, und viel mehr kann man von der Zukunft kaum verlangen. Wenn sie denn nur endlich mal käme.


26.03.2010 | 12:09 | Papierrascheln | In eigener Sache

Wenn man nicht alles selber macht


Bild: Martin Baaske / Rowohlt Berlin Verlag
An dieser Stelle sollte eigentlich eine unparteiische Buchkritik von Jochen "Ich muss es jetzt nur noch lesen" Reinecke stehen. Ungern weichen wir auf die zweitbeste Lösung aus, unparteiische Buchkritik durch die Autoren selbst. Wenn man uns beim Verfassen von Amazonrezensionen zu eigenen Büchern unter Pseudonym ertappt, ersticke man uns bitte mit einem Sofakissen.

Letzte Woche erschien das beste Buch der Neuzeit. Gleichzeitig handelt es sich auch um das beste jemals erschienene Sachbuch zum Thema "Verirren", versehen mit einem der attraktivsten Rowohlt-Cover aller Zeiten (gestaltet von Riesenmaschine-Grafiker Martin Baaske). 270 Seiten, gefüllt mit genau der richtigen Mischung aus haarsträubenden Verirrensberichten und harten Fakten. An diesem Buch stimmt einfach alles*.

Da erscheint es nur folgerichtig, dass der Rest der Welt sich in ungebremsten Lobpreisungen ergeht. So hält die Süddeutsche Zeitung das Buch für den grössten Wurf seit "Abrakadabra" von Aleister Crowley, und die Frankfurter Allgemeine urteilt gar, es sei allmählich auch Zeit gewesen, dass jemand Berkeleys katarrhalischen Idealismus in die Postmoderne überträgt. Ausserdem sind achtundachtzig wirre Grafiken im Buch, die alles erklären, was erklärt werden muss. Jetzt kaufen bei den einschlägigen Fachverbänden, wenn's geht, gleich mehrere Exemplare.

* bis auf:
S. 69 "Kap Hoorn" und "Kap der Guten Hoffnung" verwechselt
S. 60 "Südosten" und "Nordosten" verwechselt
S. 270: "Ulf Maiwälder" heisst Ulf Mailänder.

Kathrin Passig, Aleks Scholz | Dauerhafter Link | Kommentare (28)


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