Riesenmaschine

23.04.2007 | 14:03 | Anderswo | Vermutungen über die Welt

Zombiepflanzen fürs Wohnzimmer


Foto: morgantepsic / Lizenz
Der Steppenläufer, auch als Tumbleweed bekannt, ist der Zombie unter den Pflanzen. Wenn er alt und vertrocknet ist, stirbt der Busch nicht einfach friedlich vor sich hin. Als Untoter löst er sich von seinen Wurzeln, bringt sich in eine passende Form und beginnt seine grausige Reise durch die Steppe, wobei er mit seinen scharfkantigen Blättern die Beine von Pferden, Autoseitenspiegel und allerlei anderes Getier zerstört oder auch mal Feuer fängt und so ganze Landstriche verheert.

Doch wie alle Zombies hat auch der Steppenläufer seine guten Seiten. Er ist ein gern gesehener Gast in jedem Western und hat es so zu einem US-amerikanischen Kulturgut gebracht, und das, obwohl er ursprünglich aus Russland stammt und erst 1877 mit ukrainischen Farmern (vermutlich Zombie-Farmern) nach South Dakota eingewandert ist. Dabei kann der Steppenläufer eigentlich nicht besonders viel, ausser langsam durchs Bild rollend die totale Ereignislosigkeit zu versinnbildlichen – worin er es allerdings zu einer solchen Meisterschaft gebracht hat, dass er die ideale Stilikone des von uns vor ziemlich genau einem Jahr postulierten Langeweile-Trends darstellt. Stuart O. Anderson und Shaun Slifer haben nun für ein Kunstfestival in Pittsburgh die Installation Welcome Home, Pioneer gebaut (via Boing Boing): Ein Roboter, der mit stoischer Geduld einen toten Steppenläufer balanciert und ihn dabei die ganze Zeit in Bewegung hält (Video). Die Unterhaltungsindustrie steht bereits Schlange, bis zur Serienreife kann es sich nur noch um Wochen handeln.


20.04.2007 | 02:55 | Supertiere | Alles wird besser | Essen und Essenzielles

Suicide Food


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)

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So kann's gehen: Vor ziemlich genau einer Woche wurden für diesen Beitrag über T-Shirts Beispiele für absurde Blogs benötigt und nach einiger Sucherei (wo sind bloss die Schraubenblogs, wer hält sie versteckt?) schafften es dann ein Tintenfisch- und ein Kryptozoologieblog in den Text. Zugegeben, die kann man sich gut anschauen, gerade das Tintenfischblog bringt einen in zuverlässiger Regelmässigkeit auf so schöne Seiten wie die Flowers&Squids-Kollektion von Ugly Stickers – aber die wirklichen Bringer waren das nicht, eher so Verlegenheitslösungen.

Und wie das dann immer so ist, stolpert man nur kurz darauf über das absolute Über-Beispiel, das Suicide Food-Blog nämlich. Hier werden Tiere vorgestellt, die für Restaurants werben, wo es sie selbst zu essen gibt – eine Tradition, die unmittelbar an die sprechende Kuh aus Das Restaurant am Ende des Universums erinnert, in Wirklichkeit aber schon viel älter ist. Schon jetzt ergeben die Beiträge eine wertvolle Sammlung US-amerikanischer Gastronomie-Grafik, die sicherlich irgendwas über unsere oder zumindest die amerikanische Gesellschaft zu sagen hat, genau wie übrigens auch das Flickr-Set Scary beings eating themselves. (Verlegenheitsschluss, die wirklich gute Idee hab ich dann erst in einer Woche oder so.)


18.04.2007 | 17:00 | Anderswo | Supertiere | Fakten und Figuren

Pulipogromprognose


Aus Rechtegründen ein recht junger Puli, ältere Tiere haben wesentlich längere Dreads.
(Foto: tanjadebie / Lizenz)
Jetzt ist es raus, Polen und die Ukraine dürfen in fünf Jahren die Fussball-EM ausrichten, Italien reitet beleidigt vom Hof, hat aber im Vergleich zur Doppelbewerbung von Ungarn und Kroatien, die genau null (in Worten: null) Stimmen bei der Vergabeabstimmung erhielt, noch gut abgeschnitten. Da hat es auch nichts genützt, dass sich der ungarische Bewerbungskommittee-Vorsitzende Tamás Gyárfás extra noch mit einem so wirren wie wirren Aufruf an die interessierte Öffentlichkeit gewandt hat, die kroatoungarische Bewerbung zu unterstützen. Ein Aufruf, der mit der Bestätigung, dass Italien die beste Bewerbung vorgelegt hat, beginnt ("If a computer were to decide where to hold UEFA EURO 2012, Italy would win because a computer can only assess data. A machine is "square" but (luckily) a ball is round."), und mit seltsamen, man möchte fast sagen: wirren Zahlenspielen endet ("Here is a related fictional calculation. If the hosting performance of the Croatian Football Association (founded in 1912 and reborn in 1991) and the Hungarian Football Association (founded in 1901) were compared in connection with the above events, the result would be 0:0.").

Dass es am Ende doch Polen/Ukraine geworden sind, lag wie so oft einzig und allein am Webdesign, was jeder bestätigen kann, der auch nur einen kurzen Blick auf die Gewinner-Website und die von Italien wirft. Während in Italien der Schuldige also bereits gefunden ist und demnächst nach Landessitte mit Honig bestrichen und den Bienen zum Frass vorgeworfen wird, ist die Diskussion diesbezüglich in Ungarn und Kroatien noch im vollen Gange. Leider werden sich die Medien, wie immer in solchen Fällen, auf die Maskottchen einschiessen, also konkret auf den ungarischen Puli, der in seiner liebenswert-tolpatschigen Hilflosigkeit dem Aufruf von Tamás Gyárfás in nichts nachsteht, als Bewerbungstier für ein internationales Sportgrossereignis aber unter Umständen etwas zu wenig aggressiveness mitbrachte. Es ist zu befürchten, dass es in Ungarn bald zu Pulipogromen kommen wird, wegen der Namensähnlichkeit vielleicht auch zu Pumi- und Mudipogromen. Sollten Sie also die Chance haben, einen Puli bei sich aufzunehmen, bis sich die Wogen geglättet haben, zögern Sie nicht! Unsere Freunde von www.puli-mamas-hunde-forum.de stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Bitte lasst den Puli leben!


13.04.2007 | 17:38 | Was fehlt | Sachen kaufen | Sachen anziehen

T-Shirts, noch jemand?


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Man kann Blogs ja bekanntermassen mit allen erdenklichen Themen füllen, Kryptozoologie zum Beispiel, oder Tintenfischen und es ist fast ein Wunder, dass es noch kein Blog für Super-Mario-T-Shirts gibt, wo doch praktisch täglich neue auf den Markt kommen. Neulich oder so eins mit Magritte-Motiv, in wenigen Stunden ein neues Mario-Kart-Shirt und demnächst ein besonders grazil gezeichnetes, dazu kommen die Klassiker, vom Che-Mash-Up über das reichhaltige Angebot von 80sTees bis zur 175-Dollar-Variante von Dolce & Gabbana.

Doch was ist noch besser als ein T-Shirt mit Mario-Motiv? Richtig, ein T-Shirt mit Mario-Motiv, das von einem Riesenmaschine-Logo überdruckt wurde. Wie man ebenfalls so ein Logo auf sein T-Shirt bekommt, und dafür muss vorher nicht mal ein Mario drauf sein, konnte man bereits vor rund zwei Wochen erfahren. Und wer noch dabei sein möchte, möge sich bitte beeilen, denn Sonntag endet die Einsendefrist.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Noch mehr T-Shirts für noch mehr Leser


05.04.2007 | 20:42 | Sachen kaufen | Sachen anziehen

Die alte Eckigkeit


(Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Der Trend geht allgemein zum Runden, was früher eckig gut genug war, muss heute unbedingt noch mal im Kugelformat redesignt werden. Stühle, zum Beispiel: früher sahen sie so aus, heute hingegen so. Ferner natürlich Autos, Häuser, Würfel, Mini-Netzschalter ... und wo es noch Ecken gibt, werden sie abgerundet, ob nun im Internet oder an Milchtüten.

Dabei ist es noch gar nicht so lange her – die Älteren werden sich daran erinnern – da hatte die Welt eine so geringe Auflösung (640 x 480 Pixel, in den ärmeren Ländern sogar noch weniger), dass an Rundes gar nicht zu denken war. ThinkGeek bringt uns nun ein Stück dieser Zeit zurück: Die 8-Bit-Krawatte, die erst ein Aprilscherz war, jetzt aber tatsächlich produziert werden soll. Man kann die 8-Bit-Krawatte übrigens nicht binden, sondern nur per Clip am Hemd befestigen, denn wie alles von früher gibt es sie nur in 2D. Hach, 2D.


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