Nicht vergessen: Am 27. und 28. Januar findet wie jedes Jahr das Orange City Blue Spring Manatee Festival statt. (Bildquelle) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Nachdem die Natur die Säugetiere einigermassen sinnvoll thematisch wegsortiert hatte, bemerkte sie, dass noch ein Haufen ziemlich verschiedener Tiere über war. Eines davon war die Seekuh. "Hätte die nicht eigentlich zu den Robben ... ?" dachte die Natur sich noch, aber dann: "Ach, zu spät. Stecke ich sie einfach mit zu den Afrotheria, merkt ja doch keiner." So feiert man bei Seekuhs also seit jeher gemeinsam mit Elefanten, Schliefern, Erdferkeln, Tenrekartigen und Rüsselspringern die anfallenden Geburtstage und Familientreffen, und zum aktuell laufenden Manatee Awareness Month in Florida kommen die sicher auch alle wieder gern zum Seegraskaffee vorbei, denn heimlich waren die Elefanten schon immer in die Seekühe verliebt.
Auch unter Menschen hat die Seekuhverehrung eine lange Tradition, früher verglich man sie mit Sirenen oder Meerjungfrauen, wenngleich Columbus 1493 enttäuscht feststellte, die Sirenen vor Indien wären gar nicht so schön, wie von Horaz beschrieben. Ihre drei kulturgeschichtlich bisher wichtigsten Cameo-Auftritte hatten die Seekühe, wie es sich gehört, bei Sam and Max (wo sie in "On The Road" von Landpiraten entführt werden, die sie heiraten wollen), bei den Simpsons (wo in der Episode Bonfire of the Manatees eine Seekuh Homer vorübergehend im Atomkraftwerk vertritt) und in Monkey Island (das muss man jetzt halt wissen).
Doch gibt es frevelhafterweise auch Seekuhfeinde. Die fahren mit ihren Motorbooten umher und sorgen für viele tödliche Unfälle, weil die Seekuhknochen brüchig wie Porzellan sind. Problematisch ist auch, dass Seekühe zwar so klug wie Delfine sind, dabei aber eher über eine Trial-and-Error-Intelligenz verfügen: "Manatees learn on their own. They are curious and inquisitive. They don't recognize danger by sight, but they do recognize danger by sound, especially after they have been hit by a boat once." (Pat Purcell, Seekuhexperte). Wer nachhaltig helfen möchte, kann deshalb für gerade mal 25 $/Monat eine Seekuh adoptieren, als Bonus bekommt man ein Foto und eine Biografie von seiner Adoptivseekuh. Die Elefanten werden ganz schön neidisch gucken, wenn sie das erfahren.
(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Dass man in Second Life Geschäfte machen und sogar richtiges First-Life-Geld verdienen kann, ist mittlerweile allgemein bekannt, so sehr, dass es auch der Letzte verstanden hat. Dabei befindet sich Second Life derzeit noch in einer Phase des ungezügelten Kapitalismus, was sich aber bald ändern könnte – unverwirklichte Geschäftsideen sollte man also zur Sicherheit bald umsetzen, und wem bisher das Startkapital fehlte, der macht einfach beim Second Life Business Plan Contest der Electric Sheep Company mit. Bis zum 20. Dezember können Exposés mit gewinnversprechenden Geschäftsideen eingereicht werden, der Gewinner erhält 350.000 Linden-Dollar für die Umsetzung. Tipp von uns: Die Gründung eines Dixiekloverleihs, eines Taxiunternehmens, einer Landvermessungsfirma, eines Internetcafés, eines Krankenhauses oder eines Botox-Studios, sowie Ideen, die auf einer Beschäftigung als Kunst- oder Kirchenrestaurateur, Fluffer, Staubsaugervertreter, Putzfrau, Hot-Dog-Verkäufer, Minensucher oder Physiotherapeut hinauslaufen, dürften keine besonders hohen Siegchancen haben.
(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Wer zufällig auf der Website des Präparations- und Gestaltungsateliers Handschick und Lipprandt landet, mag sich vielleicht ein wenig wundern. Unter Hinweise steht da nämlich: "Frieren Sie Ihr Tier sofort nach dessen Versterben ein. Es genügt eine einfache Plastiktüte, die das Tier komplett umschliesst". Nun gut, sagt man sich dann, Plastiktüten, die als tragbare Schockfroster genutzt werden können, gibt es sicherlich schon seit Jahren, da hat man wohl nicht richtig aufgepasst. Was hingegen viel mehr zu denken gibt, sind die im Shop angebotenen Mäuselesezeichen (via b3ta). Allerdings nicht die Mäuse an sich, mit ausgestopften Nagetieren wurde schon ganz anderer Schabernack getrieben, nein, es ist der folgende Satz an einer anderen Stelle der Website: "Alle von uns angefertigten Präparate sind naturgetreu, individuell und anatomisch korrekt." Naturgetreu? Anatomisch korrekt? Was haben wir da verpasst? Wo auf der Welt leben regenbogenfarbene Fellplatten mit Mäuseköpfen? Warum hat uns keiner Bescheid gesagt?
Astreines Kesselmaterial und auch eine schmucke Aussenfarbe: Die EBD WA 2110 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Früher – ein fernes und diffuses Früher, an das man sich zwar noch erinnern, das man aber irgendwie nicht mehr nachvollziehen kann – war Einkaufen eine breiige Geschichte. Man war Sklave seiner Launen und vager äusserer Eindrücke. "Oh, hier, so schön rot und auch gar nicht teuer", dachte man sich, bestenfalls noch: "Einen Kombi kann ich mir auch noch kaufen, wenn ich mal vier Hunde oder vier Kinder habe" oder "Eine Frontloader- Waschmaschine, wie praktisch, ich bin ja selbst auch nicht sehr gross."
Doch früher war gestern, denn heute gibt es ja Shopping-Portale, wie – Achtung, überraschendes Beispiel – DoorOne, wo man sich tagelang durch Sub-, Unter- und Extra-Auswahlkriterien wühlen kann. "Möchten Sie Ihre Suche noch verfeinern?" wird man gefragt und die Antwort lässt einen höhlengleichnisgleich die Dinge zum ersten Mal klar sehen: Natürlich wird man ab sofort bei der Auswahl einer Waschmaschine immer auf das Kesselmaterial achten. Auch Monitore haben eine Reaktionszeit, und sie ist viel geringer als bei den Menschen, wer hätte das gedacht. Die Höhe des Maximalen Pumpdrucks, darauf kommt es beim Kaffeemaschinenkauf an.
Manchmal gerät man aber auch ins Zweifeln: Hätte man einen der seltenen Kühlschränke mit Türanschlag links kaufen sollen, um Individualität zum Ausdruck zu bringen? Wird das Kind dahinterkommen, dass sein Kinderwagen bloss drei Gurtbefestigungspunkte und zwei Liegepositionen hatte? Und imaginäres Spielzeug, ist das nicht irgendwie schizophren? Doch man sollte sich nicht mit derartigen Fragen plagen, sondern sich lieber daran erfreuen, wie schön die neu gelernten Wörter klingen. Einfach mal ausprobieren und laut mitsprechen: Lautsprecherimpedanz. Komprimierte Kapazität. Maximaler Pumpdruck. Formfaktor. Kesselmaterial. Maximale horizontale Genauigkeit. Schwarzauflösung. Imaginäres Spielzeug. Liegepositionen. Punktabstand. Aussenfarbe. Maximale Grautiefe. Gurtbefestigungspunkte. Hach.
Man könnte natürlich fragen, warum wir das fünfte Machinima Festival nicht sinnvollerweise rechtzeitig vorher ankündigen, sondern erst, wenn alles vorbei ist. Nun, würden wir dann antworten, weil so viele Leser dann auch nicht in der Nähe von Astoria (New York) wohnen, da also vermutlich eh keiner hingefahren wäre, und es dann doch viel mehr Sinn macht, das Ergebnis abzuwarten, und die Gewinner zu verlinken. Und genau das tun wir jetzt auch. Die laut Jury in einer oder mehreren Kategorien besten Machinimas des Jahres sind: Edge of Remorse (oben links), The Adventures of Bill & John: Danger Attacks the Dawn, Tra5h Ta1k, Male Restroom Etiquette, Silver Bells and Golden Spurs und The Fixer, ausserdem die nicht verlinkten Company of Heroes, Deviation (Trailer) und Stolen Life. In Second Life gibt es übrigens eine ironische Variante, The Ed Wood Machinima Festival!, das immer an Halloween stattfindet. War also auch schon. Egal.