Riesenmaschine

12.02.2007 | 10:42 | Supertiere | Was fehlt

Mottenantennenuntersuchungen


Bildunterschrift aus der Mottenkiste
(Foto: kclama) (Lizenz)
Banale Änderungen am Protokoll machen häufig genug grosse Wissenschaft aus: Generation von kleinen Forschern haben Fliegen Beine und Flügel ausgerissen, und haben doch meist nur Abscheu geerntet.

Dabei wäre der Weg nach Science so einfach gewesen; statt Fliegen hätten es halt Motten sein müssen – die sind sogar noch einfacher zu fangen – und statt der Flügel die Antennen. Als Bonus hätte man die Antennten mit Sekundenkleber wieder dranpappen können und hätte entzückt festgestellt, dass die Tabakschwärmer dann ihren Gleichgewichtssinn wiederfinden, wie die Filme zeigen. Ob die Falter wohl auch mit anderen Objekten auf dem Kopf als den eigenen Antennen fliegen würden? Gebe man es bei Spezialisten in Auftrag, könnte man mit selbstfliegender Kunst gleich Wissenschaftsteil und Feuilleton füllen.


07.02.2007 | 13:24 | Alles wird schlechter | Essen und Essenzielles

Brötchengeruch tötet langsam


Memento pomum (Foto: bomb_tea) (Lizenz)
Zumindest in Mäusen, Ratten und Fruchtfliegen sorgt die Reduzierung der Kalorienaufnahme für eine Verlängerung der Lebensdauer, die Contentcontainer pfiffen es einst von den Portalseiten. Für Konsumenten, die ihre Nahrungsaufnahme fortan auf das Notwendigste reduzierten um darbend der Ewigkeit ein Stück näher zu kommen, gibt es schlechte Neuigkeiten: Allein der Geruch von Futter sorgt bei Fruchtfliegen für eine Verringerung des Effektes, womit der Gang über den Wochenmarkt einem neben dem Geruch dahinschwindender Früchte in die Nase auch noch morbide Gedanken ins Hirn steckt. Tipp: Einfach in der Wohnung bleiben und eine Zigarette rauchen, das vermindert den Hunger.


01.02.2007 | 18:00 | Fakten und Figuren | Zeichen und Wunder

Die Wahrscheinlichkeit der Formel

Wenn es mit ernsthaften Problemen in der Wissenschaft, z.B. der Suche nach der Weltformel, mal nicht vorwärts geht, kann man sich mit kurzweiligeren Problemen auseinandersetzen, z.B. der Suche nach der Weltformel, die sich in der Tageszeitung unterbringen lässt. Für jedes Problem lässt sich ein Wissenschaftler auftreiben, dessen Prokrastinationsneigung gerade gross genug ist, um eine Theorie zu einer Beliebigkeit aufzustellen, die weder Statistik oder Algebra jenseits der 10. Klasse erfordert, unabhängig von der Komplexität des Problems.


They are scientists. (Foto: jurvetson) (Lizenz)
Nachrichten der geheimen Formel für den gewinnmaximierten Hollywood-Film geisterten gerade durch die Medien, für Horrorfilme ist die Wahrheit bereits ans Licht gedrungen. Über derartige Profanitäten werden ernsthaft bummelnde Forscher aber nur müde hinwegklicken, kann man sich doch um Liebe, Eheglück, bzw. das allgemeine Glück kümmern. Trotz der Durchsichtigkeit des Schemas hat es aber eine ganze Weile gedauert, bis endlich eine Theorie zur Prokrastination erschien.

Die Erscheinungswahrscheinlichkeit einer Formel E lässt sich übrigens gut aus der Gemeinplatzigkeit des Begriffs G, dem Prokrastinationpotential in der Wissenschaft P und der allgemeinen Nachrichtenlage im Wissenschaftsteil N mit E = G *P/N approximieren, wie jemandem, der einen US-Mathematiker kennt, heute unter der Dusche eingefallen ist.


17.01.2007 | 01:07 | Alles wird besser | Was fehlt | Zeichen und Wunder

Stimulation zu Hause und unterwegs

Eines schönen Tages, vielleicht mit 16, erkennt man, dass das menschliche Leben ja nur ein biochemischer Prozess ist, alles nur Hormone und Enzyme. Der Schulhof ist ein paar Minuten schockiert. Später sieht man ein, dass zum Leben ja noch mehr gehört, zum Beispiel elektromagnetische Ströme in den Nervenbahnen. Diese lassen sich gut manipulieren, nicht nur durch scharfes Nachdenken, sondern auch durch transkranielle magnetische Stimulation (TMS) wie sie seit vielen Jahren Anwendung findet und hier schon beleuchtet wurde.

Noch wird TMS hauptsächlich zur Forschung eingesetzt. So haben beispielsweise kürzlich Schweizer Wissenschaftler Probanden mittels wiederholter TMS stimuliert und kamen zu dem Schluss, dass die rechte dorsolaterale präfrontale Kortex an der Umsetzung von Fairness-gesteuertem Verhalten beteiligt ist. Der Scientific American unkte im Zusammenhang mit der Schweizer Studie, dass die Technologie wohl noch in Verkaufsräumen installiert wird. Aber man wird ja nicht nur die Fairness des Gegenübers herabsetzen wollen, sondern hauptsächlich eigene unliebsame Hirnregionen lahmlegen, um wieder unbeschwert man selbst zu sein.


Eigentlich immer eine gute Idee. Foto: _sarchi mit Unterstrich
Moderne Geräte weisen bereits den Formfaktor eines Autotelefons auf, und die paar Spulen und Batteriequelle sollten sich eines Tages auch bequem im Klotz in der Hosentasche wiederfinden lassen, den die Älteren dann noch Telefon nennen.

Für den Fortschritt der Mobiltelefonerfinderbrache ist es ohnehin unabdingbar, nicht nur immer Haushaltsgeräte in die neuen Telefone zu integrieren, sondern besser tolle neue Gadgets, die es bisher nur im medizinischen Fachhandel zu erwerben gibt.

Wenn einem das zu teuer ist, kann man sich die Zeit bis dahin hoffentlich mit OpenStim verkürzen, einem Zusammenschluss von Forschern, die ein solches Gerät für nur 400$ an Materialkosten zu entwickeln suchen. Die Ziele sind hehr: Mittels TMS kann so ein jeder zu Glücksgefühlen kommen, ganz ohne Nikotin, Heroin und Saccharose. Wie es scheint sind aber noch eine ganze Reihe von Hirnverbesserungen inkl. Gedächtnisupgrade "drin".

Der Einsatz der Technologie ist ethisch-moralisch-gesetzlich nicht unumstritten, schliesslich sind selbst herkömmliche Geräte überwiegend nicht für den therapeutischen Einsatz vorgesehen. Zur Markteinführung rollt dann eine neue Welle von Regulationen auf uns zu, die uns untersagen, den Klotz auf hinten-links anzusetzen, wo man lieb und brav wird (geraten), bzw. hinten-zentral auf halber Höhe nur im Raucherlokal.

Investoren in diese Technologie sollten sich jedenfalls frühzeitig mit den juristischen Konsequenzen auseinandersetzen. Es wird schwierig werden, Geld von jemandem einzuklagen, dem man durch möglicherweise fehlerhafte Stimulation des Fairnessempfindens praktisch den Rat gegeben hat, nicht zu bezahlen.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Brathirn, selbstgemacht


12.01.2007 | 01:12 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Bei der Apotheose besser singen als pfeifen


Skin Resurrection (gelb) und Night Attack (schwarz), hier noch im Hypermercado (Foto: Krause)
Die naheliegende Idee, Duschzubehör nach Horrorfilmen zu benennen, ist in Spanien und Portugal endlich (ca. 2004) mit Axe Night Attack und Axe Skin Resurrection umgesetzt worden. Schade nur, dass die anderen Duschgele aus der bekannten Serie nicht Axe Predator oder Axe Immolation/Immortalization getauft wurden, sondern mit Axe Boost und Axe After Hours kaum interessanter als die deutschen Produkte.
Gelegentlich gelangen immerhin einige als Reimporte in deutsche Hände.

Wenn erst der Rest des Heavy-Metal-Kanons als Körperpflege zu Verfügung steht, werden die Kosmetika sicher weltweit ausgerollt. Das Ende des Einseifens mit Fruchtprodukten naht!

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Ethische Grenzen der Kosmetik


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