Riesenmaschine

12.03.2006 | 15:12 | Alles wird besser | Was fehlt

Download von undownloadbaren Videos


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Man kennt die Problematik. Da findet man ein Video online, sagen wir mal auf youtube.com, und findet es so schön, dass man es gerne downloaden und auf der Festplatte besitzen möchte, wer weiss schon, ob das Internet morgen noch da ist! Geht aber nicht, weil es irgendwie eben nicht geht, verdammt.

Es geht aber doch. Die dezent nasenschleimfarben gehaltene, kleine Seite KeepVid.com ermöglicht den Download eingebetteter Videos. Die ersten Tests der Riesenmaschine zeigen: Ja, das Ganze funktioniert fast überhaupt gar nicht so richtig gut. Auf dem Mac. Auf dem PC aber schon, das ist nichts weniger als Apartheid. Das gespeicherte Format ist eine so genannte Flash Video Datei (.flv), die technisch gesehen für den Durchschnittsverwender etwas störrisch daherkommt. Aber da ersteinmal die Idee zählt und vor allem, dass man das Video downgeloadet hat, begrüssen wir diesen weiteren komplizierten, aber vielversprechenden Schritt in Richtung des Zieles "Freiheit für Files". (Quelle: Digglicious.com)


11.03.2006 | 18:29 | Anderswo | Supertiere | Sachen kaufen

Klappsumo und Kampfkäfer

In der Klassengemeinschaft der Länder ist Russland der zweimal sitzengebliebene Riese, der als einziger schon im Stimmbruch ist, die USA sind der Bandenchef mit dem Hobby Katzen anzünden und Deutschland ist der Streber mit den Kugelschreibern in der Brusttasche, von dem in Mathe alle abschreiben. Japan ist der dickbebrillte Autist, der im Unterricht Zinnblumen lötet. Trotzdem steht Traumgirl Sabine aus der 10a irgendwie auf ihn. Und warum? Weil er auf merkwürdige Art sehr unterhaltsam ist. Diese arg bemühte Metaphernkaskade soll letztlich darüber hinwegtäuschen, dass mir keine Erklärung einfällt, weshalb soviele japanische Spielzeuge wie dieses Aufziehsumospiel im Plastikklappköfferchen Stunden und Stunden puren Spass für die ganze Familie bringen.

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Ähnlich, aber ganz anders verhält es sich mit dem weiter unten abgebildeten Spielzeug. Es sind ferngesteuerte Kampfkäfer. Ferngesteuerte Kampfkäfer! Allein in dieser Wortkonstruktion kann man sich tagelang suhlen wie in einem warmen, duftenden Schlammloch. Wir möchten also nicht nur der Firma Sega danken, die diese Käfer möglich gemacht hat, nicht ohne auch baumstammoide Fernsteuerungen dazu anzubieten, sondern wir danken dem Japaner an sich für seinen Hang zur putzigen Pfiffigkeit (was nicht unbedingt eine Wortkonstruktion zum drin suhlen ist).

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03.03.2006 | 04:23 | Berlin | Sachen kaufen | Vermutungen über die Welt

Giant Ambient Marketing


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Es handelt sich nicht um die Gewinner des Wettbewerbs "Die schlechtesten Fotos des Berliner Fernsehturms bei Tag & Nacht". Es handelt sich auch nicht um eine französische Rasseigelzucht, aber das war klar. Es handelt sich vielmehr einmal um eine Projektion des Einsteinzitats "Nur wer nicht sucht, ist vor Irrtum sicher" auf den Betonschaft des Fernsehturms (Nov. '05) und das andere Mal um die Beklebung der Kugel des Fernsehturms mit dem Muster eines T-Com Fussballs, eine Riesenguerilla Werbemassnahme, die praktisch jede existierende Werbeagentur praktisch jedem existierenden Kunden seit 2003 zur WM 06 mehrfach vorgeschlagen hat. Da der Turm der Telekom gehört, war irgendwann auch klar, wer die grösste Diskokugel Berlins zur WM in den grössten Fussball der Welt verwandeln darf.

Das alles hat natürlich einiges zu bedeuten. Zum einen wird schnell klar: In diesem Leben werde ich nicht mehr Fotograf. Zum anderen zeigt es aber auch einen neuen Werbetrend, den ich hier und jetzt "Giant Ambient Marketing" taufen möchte. Dass diese Entwicklung früher oder später kommen musste, war vorauszusehen. Viel mehr Spass macht aber, sich schon mal neue Giant Ambient Marketingmassnahmen auszudenken. iPod-Kopfhörer für die Köpfe von Mount Rushmore. Die Jesus-Statue in Rio eingekleidet von H&M. Die Cheops-Pyramide beklebt als abgebrochenes Stück Toblerone-Schokolade. Oder schliesslich, als ultimative GAM-Aktion die Umsetzung eines mittelokayen amerikanischen Witzes aus den 70er Jahren. "Mr. President, die Russen haben den Mond rot angemalt! Was sollen wir tun?" – "Schreiben Sie mit weisser Farbe 'Coca Cola' drauf."


27.02.2006 | 11:03 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Time is on my up side


Geht überall richtig, auf eine Art (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Viele Menschen haben zu Chronometern ein ambivalentes Verhältnis. Frau Passig und ich haben dazu in der Riesenmaschine schon ausführlicher Stellung genommen. Viele Leute haben auch zu irrsinnig guten, knallsimplen Ideen ein ambivalentes Verhältnis. Bei aller geheimer Bewunderung der Genialität kommentiert man sie mit "Och doch, ja, ganz hübsche Idee", weil man sich schwarz ärgert, sie nicht selbst gehabt (oder wenigstens gemacht) zu haben. Das war für uns Internet-People etwa das erste Mal so, als die verhältnismässig simple Software ICQ für gefühlte 300 Shrilliarden Shekel an AOL verkauft wurde. Ganz schlimm war es, als der aknenarbige Ex-Mitschüler Andreas 1999 mit Yahoo-Optionsscheinen handelte und vom Gewinn Sylt kaufte. Und noch einmal kurz übel wurde uns, als dieser englische Studentenarsch durch den Verkauf von Pixeln eine Million Dollar verdiente.

Wie wunderschön ist es dagegen, eine mehr als gute, eine fantastische Idee (und dann auch noch eine Uhr!) zu sehen, und sie entspannt neidfrei lobpreisen zu können, weil der Entdecker vielleicht Ruhm in Hülle und Fülle ernten, aber gewiss nicht reich werden wird. So, wie mit dieser famosen Weltzeituhr (gefunden bei Popgadget). Die bei Junro für 75$ käufliche Uhr von Charlotte van der Waals lässt kühn den Minutenzeiger weg und kann dafür ohne grosse Umstellung alle Zeiten der Welt anzeigen. Die Zeit der Stadt, deren Name oben steht, wird angezeigt. Fertig ist die Weltzeituhr. Eine charmante, geniale Idee, Charlotte. Aber reich wirst Du damit nicht. Zum Glück.


26.02.2006 | 15:26 | Alles wird schlechter | Sachen kaufen

Kopfhörer (nachher)


Das Auge hört mit (Dieses Bild wurde vorsichtshalber entfernt und taucht wieder auf, sobald sich die Autorin oder der Autor um die Klärung der Bildrechte gekümmert hat.)
Dass das richtige Produkt glücklich machen kann, wird jeder Mathematiker bestätigen. Vielen gilt die Riesenmaschine inzwischen als massgeblich bei Tierauswahl und Produktbeschaffung, ja, oft genug wird ihr eine quasiklerikale Unfehlbarkeit der positiven wie negativen Konsumkritik zugeschrieben. Das Wort "Produktpapst" geistert hier und da durch die Flure der Republik. Es ist an der Zeit, mit dieser leicht überzeichneten Fremdwahrnehmung aufzuräumen und einen Fehler zuzugeben. Einen Fehler, den wir im Sommer gemacht haben, ärgerlicher noch, den ich im Spätsommer gemacht habe, indem ich den Kopfhörer MDR-EX71 über den grünen Klee gelobt habe. Nur wenige Monate später sieht genau dieses Produkt aus wie eine Karre Mist (Foto). Aus irgendeinem Grund hat sich die einst weisse, glatte, flexible Aussenhaut des Kabels in einen grauen, klebrigen Schleim verwandelt, der sich durch blosse Betrachtung bereits von selbst vom Kupferdraht abknibbelt.

Zwar ist der Klang noch immer tadellos, aber wer steckt sich gerne zwei von Schleimfäden zusammengehaltene, stinkende Gummiklumpen ins Ohr? Nein, die Enttäuschung sitzt tief, so schnell werde ich mich wohl nicht wieder in einen Ohrhörer verlieben, denn wir passten fantastisch ineinander, ich konnte ihm stundenlang zuhören, lieh ihm im Ausgleich stets ein Ohr, wenn er etwas zu sagen hatte, ein schwerer Schlag. Vielleicht bin ich einfach nicht der Typ für Sonys.

Dieser Beitrag ist leider ein Update zu: Real Ohropax


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