Riesenmaschine

13.06.2006 | 01:27 | Alles wird besser | Sachen kaufen | Papierrascheln

Mach 10


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Mit einem entsprechend lautenden Sprichwort kann man jeden Krimskram rechtfertigen und man kann lange debattieren, ob man in diesem, aktuellen Falle (siehe Bild) lieber das alte rumänische Sprichwort "Alte Wecker wecken besser" oder das pragmatische deutsche "Viel hilft viel" bemühen mag.

Ganz einerlei, der Gewinn, den diese Welt durch die zehnklingige Schere einstreichen darf, spielt selbstredend in einer ganz anderen Liga als Rasierer mit fünf Klingen und Geschirrspülmittel mit fünf Phasen. Nicht nur, aber ganz sicher auch, weil zehn eben ganz locker ungefähr das Doppelte von fünf ist.

Die japanische Firma Tokuseti, Erfinderin und Verkäuferin der zehnklingigen Schere, hat jedenfalls ganz genau hingeschaut, in unserem Alltag und bei unseren Bedürfnissen. Endlich kann nicht nur Helmut Kohl Akten vernichten, und endlich bleiben Bastelarbeiten nicht den Haltern feingliedriger Hände vorbehalten. Und mitnehmen kann man das Ding auch total einfach. Fehlt zum grossen Glück rumänischer Wecker nur noch das passende Sprichwort.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Wer hat das Rädchen erfunden?


11.06.2006 | 14:51 | Anderswo | Alles wird besser

Appendix der Wahrnehmung


Hier war ursprünglich mal ein Haus zu sehen, das tatsächlich fast genau wie Sascha Lobo aussah
In unserer Liste psychedelischer Parks fehlte bisher der auch schon wieder zehn Jahre alte japanische Site of Reversible Destiny – Yoro Park (viele Fotos bei flickr) mit seinen hervorragenden Features wie der Zone of the Clearest Confusion und dem Mono no Aware Transformer. Entworfen wurde der Park von Shusaku Arakawa und Madeline Gins, die hier im Zusammenhang mit ihren schwer bewohnbaren "Reversible Destiny Lofts" bereits von Sascha Lobo vorgestellt wurden. "Bemühen Sie sich", heisst es in der Parkgebrauchsanweisung über das abgebildete "Critical Resemblance House", "eine auffallende Ähnlichkeit zwischen Ihnen selbst und dem Haus festzustellen. Sollte das nicht gelingen, verhalten Sie sich trotzdem, als sei das Haus Ihr eineiiger Zwilling. ... Im Falle unvorhergesehener Ereignisse bleiben Sie für eine Zeitspanne Ihrer Wahl bewegungslos stehen. Nehmen Sie danach etwa 20 Sekunden lang eine geeignetere (besser durchdachte) Position ein." Auch der Rest des Parks ist offenbar für Psychogeographen gemacht und erinnert an den "Mystery Vortex" aus "Sam & Max Hit the Road" oder Wonko the Sanes Outside Asylum. Wer jetzt abfällig "百水" denkt, der ist nur durch rechte Winkel geistig verrottet und geht nicht oft genug mit geschlossenen Augen durchs Leben (bildet!).


11.06.2006 | 06:10 | Anderswo | Alles wird besser

Sprich zu mir, Ding


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Schon wieder kommt eine Innovation aus dem Untergrund, diesmal aus kanadischen U-Bahnen, offenbar ein fruchtbarer Boden, aus dem jetzt lautgebende Werbeplakate wuchern. Erfunden von der Agentur BBDO, deren Philosophie "Work Work Work" lautet, ein zumindest fragwürdiger Ansatz, sind die Pepsi-Plakate, die es in ähnlicher Form auch für ähnliche Getränke gibt, versehen mit einem Anschluss für Kopfhörer, der, wenn man ihn fachgerecht benutzt, zunächst Teile einer Musikalie hervorbringt und sodann verzweifelt versucht, den Menschen auf eine Webseite zu locken (hier der Vorgang im Film). Weil Plakate aber noch kein Internet haben, muss man die URL auf dem gesamten langen restlichen Heimweg vor sich hinmurmeln, nur um dann herauszufinden, dass man erst Cola kaufen muss, bevor man das Webangebot nutzen kann. Irgendwie ist das noch nicht 100%ig ausgereift, obwohl die generelle Richtung, Dinge sprechen zu lassen, vollkommen zeitgemäss ist. Man erfährt ja sonst so wenig über unbelebte Zeitgenossen. Übrigens: Kanada, liebe Promago-Betriebsblogger, liegt nicht in Australien, dafür ist es viel zu gross.


09.06.2006 | 17:51 | Alles wird besser

Spätes Sternumglück


Unästhetischer Nagellack (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Spätestens seit der Erstaustrahlung von McGyver und allerspätestens seit August 2005 weiss jeder da draussen, dass Kabelbinder die Welt und alles andere zusammenhalten. Darum ist es eigentlich keine Meldung wert, wenn man Kabelbinder in Zukunft auch verstärkt im Gesundheitswesen einsetzen wird: Bei jeder vernünftigen Operation am offenen Herzen muss man zunächst das Brustbein, auch Sternum genannt, längs aufsägen, wobei es herrlich Knochenspäne spritzt. Die Hälften, einmal getrennt, wieder zusammenzubringen, ist das eigentliche Problem, und bisher verwendete man dafür Draht, Nägel oder diese anderen Behelfslösungen vom Bau. Berichtenswert, ja, beklagenswert ist es jedoch, feststellen zu müssen, dass man elf Medizinstudenten, zwei Semester Arbeit und 1.500 Dollar braucht, um auf die Idee zu kommen, dass es auch mit Kabelbindern geht, was der Johns-Hopkins-Universität zudem noch einen Preis und eine Pressemitteilung wert war. McGyver wäre darauf in wenigen Sekunden gekommen, und zwar auch, wenn es sein eigenes Brustbein wäre, das da sinnlos auseinanderklafft.


08.06.2006 | 01:30 | Alles wird besser

Die Ja-Männer? Vielleicht.


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
In einem schönen Dokumentarfilm wurden vor drei Jahren die subversiven Yes-Men einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Die Yes-Men schleichen sich, in Verkleidung als Firmen- oder Regierungsvertreter, auf Konferenzen ein, und halten Vorträge, die nach glaubwürdigem Beginn zunehmend bizarre Formen annehmen und die ökonomischen und politischen Absichten der Konferenzteilnehmer und vor allem der dargestellten Opfer, unterlaufen.
Es liegt daher nahe, auch den offenbar gefälschten Vortrag von Vertretern der vorgeblichen McDonald's-Tochter Interactive, in dem diese sich vom Mutterunternehmen wegen dessen zunehmend gemeingefährlicher Firmenpolitik lossagte und der am Dienstag auf dem UK Serious Games Summit für Wirbel sorgte, den Yes-Men oder ihrem Umfeld zuzuschreiben. Neben dem lobenswerten Ansatz, das Böse da zu pieken, wo es kitzelt, gefällt uns dabei die in der Powerpoint-Datei des Vortrags enthaltene McDonald's-Braut besonders gut. (via BoingBoing)


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