Riesenmaschine

13.09.2005 | 05:02 | Alles wird besser | Alles wird schlechter | Sachen kaufen

Dinge der Welt, vereinigt Euch


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)

(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Dinge zusammenzubauen, die zusammengehören, ist prinzipiell eine gute Idee, zum Beispiel weil man so nur auf ein Gerät aufpassen muss und einem zweifach anstrengendes Einkaufen erspart bleibt. Aus diesem Grund ist man auch bereit, so einiges an Zumutungen hinzunehmen. Letzte Woche allerdings, als die Welt von der Markteinführung des Toasters zur gleichzeitigen Zubereitung von Muffin und Spiegelei erfuhr, war es vorbei mit der Geduld. Spätestens hier wird klar: Manche dieser Funktionsdopplungen teilen uns wesentlich mehr über die Perversionen Gewohnheiten unserer Mitmenschen mit, als wir zu ertragen in der Lage sind. Wenn man schon unbedingt Muffins mit Spiegelei essen muss, dann, bitte, sollte man nicht noch andere per Kaufwunsch damit belästigen. Es will auch (hoffentlich) keiner wissen, was man mit einem Bett anfängt, das gleichzeitig als Badewanne einsetzbar ist (Bild oben). Und wer bitte ist bereit, sich auszumalen, wozu man ein Kondom mit eingebautem Vibrator braucht? Vermutlich laufen Menschen, die solche Dinge bestellen, ganz normal auf der Straße herum und man begegnet ihnen tagtäglich in der Nachbarschaft. Muss das sein? Aber dann sieht man plötzlich das Zelt, das nur mit eingebautem Fahrrad funktioniert (Bild unten), reißt vor Verzückung die Augen auf, klickt auf "Kaufen, kaufen... KAUFEN!!!" und lobt und preist eine Welt, die auch für noch so abwegige Wünsche eine Lösung bereithält.


11.09.2005 | 23:29 | Alles wird besser | Vermutungen über die Welt

Wood Stock


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Wenn früher Autotuning-Fans ihren Führerschein verloren, haben sie Selbstmord verübt. Inzwischen gibt es jedoch Casemodding, also Computertuning. Nun ist dieses Hobby nicht in allen Spielarten und grundsätzlich verdammenswert wie etwa die F.D.P. oder Landminen. Nein, ab und an muss man einzelne Entwicklungen durchaus als gute Idee oder sogar ästhetisch positiv bewerten. MacSlash.org zum Beispiel erzählt uns von den Gewinnern des MacMod-Wettbewerbs "The great Mac Mod Challenge", bei dem nicht nur Computer selbst, sondern auch Peripherie vermoddet werden. Dazu zählt bekanntlich bei Apple auch der iPod, dem Erkennungszeichen der Festplatten-Generation für ein CD-loses Wohnzimmer. Einer der Gewinner dieses Wettbewerbs stellte den iPod Wood her – mit einer Schale aus echtem Holz. Nun ist der Gewinn eines Wettbewerbs mit sechs Teilnehmern nicht zwingend eine grandiose Auszeichnung. Die Idee jedoch, zurück zum natürlichen Werkstoff Holz zu gehen, den die Riesenmaschine bereits vor Wochen und mehrfach (als eine von nur ca. achteinhalb Millionen Webseiten) als Baustoff der Zukunft bezeichnete, ist wegweisend. Nach der überaus erfolgreichen Attacke des gebürsteten Metalls auf dem haptischen Markt wird der Trend bei Oberflächen für Gebrauchsgegenstände um poliertes Holz nun nicht mehr herumkommen. Und wie soviele Trends hatte auch der Trend der Holzoberfläche einen Vorläufer, der zwar geistreich, aber nicht bis zu Ende gedacht daherkam: Das Designerinnen-Kollektiv Multimoni entwickelte bereits 2002 Umhängetaschen aus PVC mit Holzmaserungsaufdruck.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Cool: Superdildo statt Plastikflaschen


11.09.2005 | 15:07 | Alles wird besser | Sachen kaufen

Radiobuttons Revisited


(Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)
Die Bedienbarkeit von Radioweckern lässt normalerweise schon im wachen Zustand zu wünschen übrig. Dieses bei Popgadet gesichtete Gerät sieht gut aus, kostet gerade mal $60 bei Uncommon Goods und ermöglicht die Auswahl von Radiosendern durch die sicherlich haptisch enorm befriedigende Platzierung der – hoffentlich grotesk schweren – Kugel. Einziger Nachteil: Wer will schon Radiosender auswählen? Was gibt es da auszuwählen? Wir verlassen uns darauf, dass diese begehrenswerte Bedienungsmetapher über kurz oder lang auch sinnvoller eingesetzt wird. Plagiatoren, frisch ans Werk!


10.09.2005 | 17:28 | Alles wird besser

Telefonmarketing: Spieß jetzt noch umgedrehter


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Wie wir dem MAKE: Blog entnehmen, ist es soeben noch ein bisschen einfacher geworden, sich mit Telemarketing-Anrufern auseinanderzusetzen. Man braucht dazu nicht einmal mehr das praktische Telemarketing-Gegenwehrskript, sondern lediglich den Telecrapper 2000. Die Open-Source- Anrufbeantwortersoftware nimmt das Werbegespräch entgegen, reagiert mit vorher aufgenommenen Äußerungen blindlings auf die Fragen des Telemarketers und zeichnet das Gespräch zur Belustigung des Besitzers auf. Die TC2K-Website enthält einige bezaubernde Beispielkonversationen. Jetzt noch dasselbe für Hausbesuche der GEZ und der Zeugen Jehovas und wir sind zufrieden.

Dieser Beitrag ist ein Update zu: Darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen?


10.09.2005 | 00:59 | Anderswo | Alles wird besser

Fernsehgötter der Zukunft


Foto: steve.wilde / Lizenz
Was dabei herauskommt, wenn arbeitslose Musiker, Schauspieler, Drehbuchautoren und sonstiges Treibgut der Filmindustrie in ihrer Freizeit Kurzfilme drehen, kann man beim in Los Angeles stationierten Internetfernsehsender Channel 101 bewundern. Nach einem ingeniösen Verfahren werden die jeweils fünfminütigen Beiträge zur Ausstrahlung freigegeben und bei anhaltender Publikumsgunst fortgesetzt. Derzeit sind das unter anderem der Meta-Manga Rock Gods of Rock (empfehlenswert, vor allem für Porno- und Westernfans: Episode 3), der lakonische Hipster-Insiderwitz Yacht Rock, gewidmet dem smoothesten aller Musikstile, und insbesondere das helgeschneidereske Weltraumepos The Most Extraordinary Space Investigations , in dem der Beweis erbracht wird, dass es möglich ist, mit einem Budget von null Dollar und einem Ikea-Schachtelset an die Grenzen des bislang bekannten Witzuniversums vorzustossen. Wenn so die "unvermeidliche Zukunft des Entertainment" (Channel 101-Eigenwerbung) aussieht, dann fügen wir uns dieses eine Mal gerne ins Unvermeidliche.


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Minus: 28, 118, 162, 182, 200 doppelt, 201, 202
Gesamt: 5 Punkte


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