09.09.2005 | 17:15 | Supertiere | Alles wird besser
 sortenreiner Pinscher (Foto: kafkaforprez / Lizenz)Das natürliche Gegenstück zum Riesentier – den Pinscher – kann der Verbraucher ab sofort selber etwas beeindruckender gestalten, denn bereits für 80 € bietet das Tierärztliche Institut Göttingen einen Gentest an, nach dem man sich die Farbe seines zukünftigen Hundebabies aussuchen kann. Das ist nicht nur praktisch für Leute, die zum zitronengelben Regenmantel nur ungern einen kobaltblauen Pinscher mit sich führen, um nicht des FDP-Wählens verdächtigt zu werden – es hat auch finanzielle Aspekte: Denn ein Pinscher in so genannten "Fehlfarben" (Magenta? Mauve? Türkis?) kostet lediglich 50 Euro, während man für einen Pinscher in den "richtigen" Farben bis zu 1000 Euro latzen muss. Jetzt hängt es davon ab, ob man auf Seite des Züchters oder des Käufers steht. Während den Käufer ein Preis von 50 Euro vielleicht freut, haben die Züchter ihre Fehlfarbenpinscher bisher gerne mal in einer Plastiktüte am Staudamm "vergessen". Das ist jetzt vorbei, zumindest in der Umgebung von Göttingen. Woanders muss man seine Pinscher einstweilen noch eigenhändig ersäufen.
08.09.2005 | 22:31 | Supertiere | Alles wird besser
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Wie viel schöner ist es doch, sich am Bahnhof statt am ServicePoint am Schreckenshorn (Eobasileus, siehe Abb.) zu verabreden. Hier denkt die Bahn fortschrittlich und kundenorientiert, und auch in die Gestaltung des Schreckenshorntreffpunkts sind neuere Erkenntnisse aus der Stadtplanung eingeflossen. Statt herkömmlicher "Berühren verboten"-Schilder wird hier soziale Raumkontrolle durch Gestaltung praktiziert. Territorialisierung und Personalisierung des Raums wirken, so hat man herausgefunden, auf potenzielle Täter abschreckend, und hier sagt eine Umrandung aus Rindenmulch dem Seh- wie dem Geruchssinn unmissverständlich: "Bürger, hier wohnt das Schreckenshorn. Übersteige die wenige Zentimeter hohe Barrikade aus zusammengerollter Jute nur aus wirklich gutem Grund." Wir sind noch ein wenig unentschlossen, ob wir dieses Verfahren dem neuen Trend zur Höflichkeit vorziehen wollen, aber ein Fortschritt ist es auf jeden Fall.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Riesentiertag in der Riesenmaschine
08.09.2005 | 13:02 | Berlin | Supertiere | Alles wird besser
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Bahnhöfe, so viel ist klar, sind in jeder Hinsicht viel besser als Museen. Sie kosten keinen Eintritt, sind untereinander wesentlich besser vernetzt als Museen und niemand beklagt sich, nur weil man mal ein bisschen lauter telefoniert. Vor allem aber sind sie rund um die Uhr geöffnet und nicht nur dienstags bis samstags zwischen 11:15 und 14:30 (Mittwoch nur vormittags). Deshalb ist es uneingeschränkt zu begrüßen, dass man in Bahnhöfen jetzt auch interessante Dinge besichtigen kann, so z.B. im Berliner Ostbahnhof die Ausstellung "Eiszeit – Die Erben der Dinosaurier" mit 20 lebensgroßen bzw. richtiger aussterbensgroßen Tiermodellen der Firma wolterdesign.de. Und weil sich die Riesenmaschine nicht nur mit brandneuen Tier-Prototypen, sondern hin und wieder auch mit bewährten Formen von vorgestern befasst, lassen wir es nicht bei diesem Hinweis bewenden, sondern schalten eine Sonderserie zum Thema "Riesentiere", die sich allen Exponaten der Ausstellung eingehend widmen wird. Nur heute und nur hier!
07.09.2005 | 00:46 | Alles wird besser
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Fast zwanzig Jahre lang war es allen klar: Das größte Fernrohr der Welt steht im Kaukasus und ist ziemlich hilflos und einsam. Mitte der 90er jedoch geriet die Lage außer Kontrolle: Zunächst finanzierte die Stiftung des amerikanischen Ölmilliardärs W.M. Keck nicht eines, sondern gleich zwei neue größte Teleskope. Europa kontert wenige Jahre später mit nicht zwei, sondern vier Riesenfernrohren, die kombiniert – man ahnt es – das größte Teleskop der Welt ergeben, genaugenommen ein "Very Large Telescope" (siehe Bild). Vor einigen Monaten dann ein Schock: Bei dem fast vollendeten "Large Binocular Telescope" handelt es sich trotz des langweiligen Namens ebenfalls um das größte Teleskop der Welt. (Außerdem um das erste mit Flash-Website.) Letzte Woche schließlich überraschte Südafrika die ganze Welt mit der Eröffnung auch eines irgendwie größten Fernrohrs von Irgendwas, das darum auch SALT ("South African Large Telescope") genannt wird. Damit nicht genug: Neue größte Teleskope werden folgen, nämlich zum Beispiel das GMT, das TMT und schlussendlich das OWL ("Overwhelmingly Large Telescope"). Die Riesenmaschine begrüßt diesen selbst ohne Riesenfernrohre kaum übersehbaren Trend zu immer größerer Riesenhaftigkeit und kündigt hiermit schon mal die Erfindung der Superriesenmaschine (2008), der Megariesenmaschine (2020) und der Hyperultrariesenmaschine (2180) an.
05.09.2005 | 19:13 | Nachtleuchtendes | Alles wird besser | Sachen anziehen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) Dass der Einfluss der Riesenmaschine bis in holländische Forschungslabors hineinreicht, bewies Philips Research unlängst auf der IFA: Nur sechs Wochen brauchten die fleißigen Niederländer, um die hier beschriebene Zukunftsvision der textilen Displays in die Tat umzusetzen. Nein, ist schon okay! Ist ja schön, dass man nicht alles selber machen muss.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Zone fluten, Nazis auf Reisfelder schicken
- Tidenhub
- Südpol der Unzugänglichkeit
- konkludentes Handeln
SO NICHT:
- Tupperware Produktnamen
- mit dem Kopf durch die Hand
- Marmorkuchentrockenheit
- Südpol der Unzulänglichkeit
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Cosmopolis", David Cronenberg (2012)
Plus: 42, 63, 75, 82, 119 Minus: 6, 43, 96, 132, 140 Gesamt: 0 Punkte
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