05.09.2005 | 17:27 | Alles wird besser | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.) (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Zugegeben, die Idee ist uralt. Bereits 2003 brachte die österreichische Firma LAKS – Hersteller von allerlei schlimmen und ganz schlimmen Uhren, die nach eigenen Angaben erste Armbanduhr mit integriertem Datenspeicher auf den Markt, die LAKS Memory Date USB. Seither kam eine grosse Anzahl von Uhren mit eingebautem Speicher auf den Markt, die alle entweder hässlich, lächerlich oder mit zu wenig Speicher ausgestattet waren. Meistens kamen sie sogar mit einer beliebigen Kombination davon daher. Die Mr.Gadget 1GB USB 2.0 Executive Watch wartet hingegen einem nahezu revolutionären Feature auf: Sie ist auch im ästhetischen Sinn tragbar. Ausserdem verfügt sie mit einem Gigabyte über genügend Speicherplatz und ist mit einem ordentlichen 'Citizen'-Uhrwerk mit 5 Jahren Garantie ausgestattet, so dass man nicht nach Ablauf eines Jahres mit der dümmsten aller möglichen Armbanduhr-Kombinationen dasteht: an einer Hand eine Uhr mit Daten, jedoch ohne Zeit, an der anderen eine Swatch ohne Speicher, dafür mit der korrekten Zeit.
Anmerkung: Die Meinung einzelner Riesenmaschine-Autoren, dass es sich bei diesem unansehnlichen Klumpen Altmetall hier um einen ästhetischen Fortschritt handelt, gibt nicht immer die Meinung der Redaktion wieder.
05.09.2005 | 14:02 | Berlin | Alles wird besser | Zeichen und Wunder
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Nachdem ein bundesweites Verbot von Kriminalität bisher nur mässigen Erfolg hatte, diese auch zu verhindern, bildet sich immer deutlicher eine private Initiative der Verbrechensbekämpfung und -vorbeugung heraus. Vorreiter dieses Trends scheint der Berliner Bezirk Kreuzberg zu sein, wo neben der tatsächlich erfolgreichen Bitte um die Unterlassung von Schmierereien bzw. der manierlichen Entschuldigung für deren Entfernung auch das nebenstehende Foto entstand. Ein Gemischtwarenladen in der Wrangelstrasse bittet im Schaufenster höflich darum, die verkauften Hassmasken nicht für Überfälle zu verwenden, sondern nur für Motorräder. Gut, es mag schwer sein, in die Verbrecherseele hineinzuschauen. Wenn aber auch nur ein Funken Anstand darin sein sollte, so vermuten wir, dass dieses ergreifende "danke!!!" bereits Überfälle verhindert hat. Und tatsächlich: Der Wrangelkiez fiel in letzter Zeit eher durch bunte Anwohnerprojekte als wie früher durch hohe Kriminalität auf. Nur ein Problem mit Bränden und Brandstiftungen besteht nach wie vor. Eventuell sollte man Schilder mit "Bitte nicht anzünden" an Brennpunkten aufstellen.
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Neuer Trend zur Höflichkeit II
04.09.2005 | 14:13 | Alles wird besser | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Die direkte Ansprache der Zielgruppe ist in der Werbung schon immer schöngefärbt wie nichts Gutes. Auf Literflaschen mit Billigkorn etwa stehen Sätze wie "Vollendeter Branntweingenuss für Kenner" und nicht "So werden Sie schneller blau für weniger Geld". Nun zeichnet sich eine dramatische Wende ab: Wir hatten bereits hier postuliert, dass es mit der Euphemisierung in der Werbewelt nach "Wüstenmineralien" als Wort für schlichten Sand nur noch abwärts gehen kann. Aber dass es so schnell gehen würde, wer konnte das ahnen? Denn die neue Haarpflegeserie des Shampooherstellers Guhl, Blauer Lotus, richtet sich ausdrücklich an Verwender mit "plattem Haar ohne Volumen". Früher hätte dort gestanden "für seidenfeines, glattes Haar mit einer Idee weniger Fülle als gewünscht". Dem Verbraucher werden hier knallhart und schonungslos die großen Mängel seines Haarwuchses beigebracht. Nach dem Gipfel der Schönrederei schlägt man also den wenig speichelleckerischen Weg der Neuen Werbeehrlichkeit ein, wenn auch für den Anfang wohl ein wenig harsch vorgetragen. Die Richtung aber ist klar, und so warten wir gespannt auf Deodorants "für stinkende Waschmuffel", auf Diätprodukte "für fette Schweine" und natürlich besonders auf die Riesenmaschine "von Menschen mit zu viel Zeit für Menschen mit zu viel Zeit".
Dieser Beitrag ist ein Update zu: Sand auf unserer Haut
02.09.2005 | 17:50 | Alles wird besser | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Obwohl die Zielgruppe der siamesischen Zwillinge äußerst klein ist, prescht der Online-Shop "I want one of those" mutig vor und bietet eine Spezialdusche mit zwei Köpfen an. Zwei große Schritte im Bereich Customizing und Behindertenakzeptanz auf einmal – so sieht wegweisende Produktgestaltung aus. Wie wir neulich bereits erwähnten, finden 81% aller Befragten einer repräsentativen Emnid-Umfrage Sex unter der Dusche gut. Auch hier könnte der Doppelduschkopf zum Einsatz kommen. Denn ein willkommener Nebeneffekt der Siamesischen Dusche ist: sie eignet sich auch für normale Zwillinge bzw. überhaupt nicht miteinander Verwandte, wenn sie sich ganz eng nebeneinanderstellen.
02.09.2005 | 12:50 | Alles wird besser | Sachen kaufen
 (Aus historischen Rechteklärungsgründen ist hier kein Bild. Aber im 20 Jahre Riesenmaschine-PDF gibt es entweder ein Bild oder eine Bildbeschreibung.)Bei den durchschnittlich sechs Akkus, die der moderne, mobile Stadtbewohner mit sich herumträgt (Privathandy, Diensthandy, Kamera, iPod, PowerBook, abseitiges Bluetooth-Gadget mit GPS), ist schon nach den Gesetzen der Statistik stets eine Batterie leer, gleich leer oder jedenfalls nicht voll genug. Kurzer Exkurs: für die meisten Probleme gibt es drei Lösungskategorien: gute Lösungen, schlechte Lösungen und vollkommen lächerliche Workarounds. Gibt es keine gute Lösung, spricht man von einem Dilemma, gibt es weder gute noch schlechte Lösung, spricht man von einem Drama, gibt es überhaupt gar keine Lösung, spricht man von Nahost-Konflikt. Exkursende. Über Productdose erreicht uns nun die Nachricht, dass für das oben erwähnte Akkuproblem neben der schlechten Lösung (alle Ladegeräte mit sich herumtragen) endlich auch ein vollkommen lächerlicher Workaround entwickelt wurde: der Notfall-Ladekurbler SideWinder (stärker als alle mangelhaften Kurbler zuvor). Das Akkuproblem wurde damit vom Drama zum Dilemma upgegradet: man hat bereits nach zwei Minuten Kurbelzeit etwa sechs Minuten zusätzlicher Sprechzeit auf dem Handy. Mit etwas Phantasie lassen sich durchaus Situationen konstruieren, in denen dieses Gerät lebensrettend wirken könnte.
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IN DER RIESENMASCHINE
ORIENTIERUNG
SO GEHT'S:
- Arbeitgeber zahlt das Taxi
- gelindes Erwärmen
- Bitumen
- Kurzurläube
SO NICHT:
- mäßig Witziges
- Sauerkirschen aus Duttweiler
- Unflatrate
- Arbeitgeber zahlt sonst fast nichts
AUTOMATISCHE KULTURKRITIK
"Cop Car", Jon Watts (2015)
Plus: 12, 21, 35, 45, 51, 119, 120, 151 Minus: 8 Gesamt: 7 Punkte
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